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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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den Sie mir empfohlen haben, um den alten, inkompetenten Galpin loszuwerden. Und der Neue scheint genauso unfähig zu sein, seine Aufgaben zu erfüllen.“
    Er stürmte aus dem Raum und stellte fest, dass der Butler vergeblich versuchte, den beiden Zolloffizieren Sadler und Jinkinson den Eintritt zu verwehren. Die Eingangshalle war voller Leute, darunter Gäste, die zu spät zum Dinner kamen, sowie Mr. Ritchie und Jack, die am Fuß der großen Treppe standen.
    Die beiden hatten im Dienstbotentrakt ein frühes Abendbrot eingenommen, um es den überarbeiteten Dienstboten zu ersparen, die Speisen viele Stufen ins Schulzimmer hinaufzutragen. Nach dem Essen hatte Jack plötzlich gegen das Verbot, die Haupttreppe zu benutzen, gemeutert. Gegen jeden Einwand Richards taub, war er aufgebracht in die Halle gestapft und hatte gerufen: „Ich bin Master Jack Compton von Compton Place und habe es satt, mich über die Hintertreppe zu schleichen. Es ist mein gutes Recht, die Vordertreppe zu benutzen!“
    Rückblickend war Richard zwar wütend über Jacks Ungehorsam, musste indes einräumen, dass sich das rebellische Verhalten seines Schützlings als ein großer Vorteil für seine Mission erwies. Sie erreichten die Eingangshalle in genau dem Augenblick, als Jinkinson und Sadler sich an dem protestierenden Butler vorbei durch die Eingangstür drängten, und der vor Wut schäumende William mit Roger im Gefolge aus dem Salon auftauchte. Hinter ihnen erschien Mrs. Gray mit den anderen Gästen. Den Schluss bildete die amüsiert wirkende Pandora.
    Ohne sich um die Anwesenheit zart besaiteter weiblicher Wesen zu kümmern, brüllte William den Butler an: „Was zum Teufel geht hier vor? Warum wurde ich nicht über die Ankunft dieser Schnösel informiert? Sie hätten in die Gesindestube geführt werden und mich dort erwarten müssen.“
    „Ich bitte um Vergebung, Sir“, erwiderte der Butler säuerlich. „Die Gentlemen ließen sich nicht dazu bewegen. Sie beharrten darauf, dass die Angelegenheit dringend sei, und verlangten, Sie unverzüglich zu sehen.“
    Bevor William erneut zu brüllen begann, trat Sadler vor. „Wir sind in einer Angelegenheit der Krone hier, Sir, und handeln aufgrund der Befugnisse, die das Parlament unserer Behörde erteilt hat. Mr. Compton, es gibt Grund zu der Annahme, dass auf dem Gebiet von Baxter’s Bay, das am Rande Ihrer Ländereien liegt, vergangene Nacht Waren an Land geschmuggelt wurden. Dies verstößt gegen das Gesetz, und wir müssen daher Sie und Ihre Dienerschaft befragen, ob Sie Informationen oder Erkenntnisse darüber besitzen.“
    „Was? Ausgerechnet jetzt, da wir uns gerade zum Dinner setzen wollen? Unsinn! Zumal Ihr Verdacht völlig haltlos ist. Vergangene Nacht habe ich hier bis in die frühen Morgenstunden die halbe Grafschaft bewirtet, und die Diener waren sehr beschäftigt. Sie hatten keine Zeit zum Schmuggeln – weder in Baxter’s Bay noch sonst wo.“
    „Ich bitte um Vergebung, Sir, wir erhielten heute Morgen aus verlässlicher Quelle den glaubhaften Hinweis, dass Baxter’s Bay in der vergangenen Nacht der Schauplatz einer solchen Aktion war, und das nicht zum ersten Mal. Stimmt das nicht, Mr. Jinkinson?“
    „Aye“, erwiderte Jinkinson mürrisch, was Richard nicht überraschte. „Sie haben die Information erhalten und baten mich um Amtshilfe.“
    Während Richard noch überlegte, wer der Gewährsmann sein konnte, begann William erneut zu brüllen. Es schien sein normaler Ton zu sein, wenn er mit Leuten verkehrte, die er als unter seinem Stand betrachtete.
    „Ich wundere mich über Sie, Jinkinson. Bisher habe ich Sie in dieser verdammten Angelegenheit unterstützt und würde Ihnen helfen, wenn ich könnte. Ich nehme an, dass Sadler Sie angestiftet hat. Er pflegt hinter jedem Busch und Felsen am Strand einen Schmuggler zu sehen. Ich werde mich beim Innenministerium über Sie beide beschweren. In der Zwischenzeit können Sie jeden meiner Diener befragen, der nicht mit den Vorbereitungen für das Dinner beschäftigt ist, Ritchie eingeschlossen, und zwar in der Gesindestube, nirgendwo sonst. Es ist weit gekommen, dass ein Gentleman sich nicht ruhig zu Tisch setzen kann, weil ein paar Subalterne meinen, sich wichtig machen zu müssen.“
    Er wandte sich ab, drehte sich aber sofort wieder um. „Jack, du begibst dich unverzüglich auf dein Zimmer. Ich nehme nicht an, dass du dich mit Schmuggeln befasst hast.“ An den Butler gerichtet fuhr er fort: „Sie können die Dienstboten draußen

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