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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Interessen beschränken sich auf Fossilien und das Malen reizvoller Szenerien in der Umgebung.“
    „Möglicherweise haben Sie bei diesen Zeitvertreiben bemerkt, dass etwas vor sich geht, was mir weiterhilft.“
    Richard konnte es sich nicht verkneifen zu erwidern: „Ich pflege nicht mitten in der Nacht zu malen. Mein Anliegen ist es, die Bildung meines Schützlings zu fördern, damit er nach Harrow oder Oxford gehen kann, ohne sich zu blamieren.“
    „Sehr lobenswert von Ihnen, Sir.“
    Wie George prophezeit hatte, erfuhr Sadler nichts von Richard, genauso wenig wie dieser etwas von Sadler, das er nicht bereits wusste.
    Am Ende nahm Richard seine Brille ab und säuberte sie, während er redete: „Ich habe mich gefragt, was Sie so sicher macht, dass William Compton hinter dem hiesigen Schmuggel steckt.
    Außerdem ist mir nicht klar, weswegen Mr. Waters ebenfalls unter Verdacht steht – und das tut er doch, nicht wahr?“
    Sadler wurde wütend. „Es ist ein offenes Geheimnis in der Gegend, dass die beiden den Schmuggel organisieren“, erwiderte er laut. „Aber niemand sagt etwas, weil jeder direkt oder indirekt davon profitiert. Oder die Leute haben Angst, dass ihnen oder ihren Familien etwas passiert, wenn sie uns Informationen geben. Deshalb ist es so schwierig, Beweise zu erhalten. Compton und Waters haben sich vergangene Nacht ein ausgezeichnetes Alibi verschafft. Sie können indes sicher sein, dass viele von ihren Leuten sowie die hiesigen Dorfbewohner geholfen haben, die Kontrabande in Baxter’s Bay an Land zu schaffen.“
    Er hielt einen Moment inne, dann fuhr er leiser fort: „Sie sind ein Außenseiter, Mr. Ritchie, dazu gescheit und in einer Position, in der Ihnen unweigerlich auffällt, wenn etwas Ungewöhnliches geschieht. Sie müssen mich lediglich diskret benachrichtigen. Man hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass ein Agent der Regierung sich in der Gegend aufhält, und ich vermute, dass es sich um einen der Gäste Comptons handelt. Sie könnten auch in dieser Beziehung die Ohren für mich offen halten.“
    Richard setzte seine Brille wieder auf. „Falls es sich wirklich um einen guten Mann handelt, wird er sich gewiss nicht verraten, weil dann sein Leben in Gefahr sein könnte.“
    Sadler lächelte müde. „Das Einzige, was ich von Ihnen will, Mr. Ritchie, ist, dass Sie mir alles Verdächtige mitteilen. Niemand wird etwas davon erfahren. Und jetzt muss ich gehen. Sie brauchen mir nicht zu antworten. Guten Tag, Sir.“
    Sadler war bereits auf die Straße nach Brighton eingebogen, als ihm plötzlich ein Gedanke kam, der so aberwitzig war, dass er ihn ärgerlich verscheuchte. Mr. Ritchie hatte seinen Posten in Compton Place erst vor kurzem angetreten. Konnte es möglich sein, dass der scheue Lehrer mit dem eulenhaften Blick und der sanften Art zu sprechen der Agent der Regierung war? Dass seine Lehrtätigkeit und die Fossiliensuche lediglich Tarnungen für seine wirkliche Aufgabe darstellten?
    Unterdessen stellte sich George, der Sadlers Gespräch mit Richard belauscht hatte, ebenfalls einige Fragen. Er war einmal ein Ehrenmann gewesen. Konnte ein Ehrenmann tatenlos zuschauen, wenn Landesverrat begangen wurde?
    George kam zu dem Schluss, dass er es nicht konnte. Wenn er das nächste Mal etwas aufschnappte, was eigentlich nicht für seine Ohren bestimmt war, würde er Sadler informieren, und zwar frühzeitig. Egal, welche Konsequenzen es für ihn haben würde.
    Nach der Aufregung und dem Durcheinander der ersten Wochen verlief Richards Leben in Compton Place plötzlich sehr ruhig, um nicht zu sagen langweilig. Die Hausgesellschaft löste sich auf und Roger Waters fuhr nach London, zweifellos um die Profite aus dem Verkauf der Goldguineas anzulegen und die Einzelheiten für die nächste Lieferung zu organisieren.
    William Compton begleitete ihn nicht, sondern besuchte für einige Tage Freunde in Howe, und nachdem die geliehenen Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände weggeschafft worden waren, wurde es still und friedlich im Haus. Auch das Personal, das für die Gesellschaft angeheuert worden war, hatte Compton Place wieder verlassen. Und nichts deutete darauf hin, dass Lord Sidmouth nach der Lektüre der zugegebenermaßen sparsamen Informationen, die Richard ihm hatte zukommen lassen, etwas unternommen hatte.
    In den Pausen zwischen seiner Lehrtätigkeit und der Zeit, die er mit Pandora verbrachte, zog Richard Bilanz über seine Situation und gelangte zu dem Schluss, dass er Hilfe

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