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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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passen.“
    Pandora wusste, dass sich ihre Lebensgeister allein durch Richards Gegenwart gehoben hatten. „Ich habe ein interessantes Buch gelesen“, erwiderte sie. Sie hatte eines bei sich getragen, um eine Entschuldigung für ihr Alleinsein zu haben.
    Russell hob die Augenbrauen. „In der Tat, Madam, obwohl für mich persönlich das Buch des Lebens das interessanteste von allen ist.“
    Pandora lächelte. Sie nahm ganz richtig an, dass Lord Hadleigh trotz seiner lässigen Art kein Narr war. „Doch wenn es daran mangelt, sind Papier, Druckerschwärze und ein Einband ein sehr nützlicher Ersatz.“
    Papier, Druckerschwärze und ein Einband haben nicht die sen Ausdruck auf dein Gesicht gezaubert, dachte Russell. Geschweige denn das zufriedene Lächeln auf deine hübschen Lippen. Ob Mr. Edward Ritchie wohl einen glücklichen und entspannten Nachmittag mit ihr verbracht hatte? Nur ein Mann konnte in Miss Pandora Compton eine solche Verwandlung verursacht haben.
    Sobald ich Richard zu Gesicht bekomme, werde ich dem Burschen ein paar Wörtchen zu sagen haben, setzte er in Gedanken hinzu.

7. KAPITEL

    Noch viele Abende wie diesen muss ich nicht ertragen, dachte Pandora vergnügt. Während sie mit einigen der Gäste im Salon darauf wartete, dass das Dinner serviert wurde, führte sie eine belanglose Konversation mit zwei der drei Ehefrauen, die sie im Stillen boshafterweise „Die drei blinden Mäuse“ genannt hatte. Sie fand die Bezeichnung passend, da die Damen offenbar nicht bemerkten, was ihre Gatten mit den Zimmermädchen trieben, die William hergeholt hatte.
    „Miss Compton, wer ist denn der gut aussehende junge Mann, den ich bereits einige Male hier gesehen habe?“, erkundigte sich Mrs. Eleanor Gray. „Bei den Mahlzeiten ist er nicht anwesend. Ich glaube, er wurde von Ihrem jüngeren Bruder begleitet.“
    „Ich nehme an, dass Sie Jacks Hauslehrer, Mr. Edward Ritchie, meinen“, erwiderte Pandora vorsichtig.
    „Mag sein, jedenfalls war er nicht nach der letzten Mode gekleidet, zeigte aber ein äußerst charmantes Lächeln, als er sich vor mir verbeugte.“
    „Vor Ihnen verbeugte?“, wiederholte Pandora, die einen Stich Eifersucht verspürte. „Wo ist das geschehen?“
    „Gestern Nachmittag im Park. Ich bin spazieren gegangen, und der Wind blies meinen leichten Strohhut weg. Der junge Mann hat ihn für mich gerettet. Als er ihn mir zurückgab, machte er eine ausgesprochen galante Verbeugung.“
    „In der Tat, Mr. Ritchies Manieren sind exzellent“, erwiderte Pandora erleichtert darüber, dass seine Begegnung mit Mrs. Gray nur kurz gewesen war. Es wurde gemunkelt, dass die Dame, obgleich bereits in mittleren Jahren, eine Schwäche für gut aussehende Männer hatte, die sie ohne Zögern auslebte. Angeblich hatte sie mehr als einen kräftigen jungen Diener eingestellt, für den Fall, dass bereitwillige Gentlemen im ton schwer zu finden waren.
    Und jetzt hatte sie ein Auge auf Ritchie geworfen.
    „Ist er verheiratet, vielleicht mit einem der weiblichen Dienstboten?“
    „Nein“, erwiderte Pandora kurz angebunden. „Soviel ich weiß, stammt er aus einer guten Familie.“
    Der Gesichtsausdruck ihrer Gesprächspartnerin bewies, wie sehr Mrs. Gray diese Eröffnung gefiel. Vermutlich waren ihr in letzter Zeit nur wenige hübsche junge Gentlemen über den Weg gelaufen. Bevor Pandora noch eine passende Antwort fand, trat William, gefolgt von Roger Waters, zu ihnen. „Die Damen scheinen eine vertrauliche Unterhaltung zu führen“, stellte er jovial fest. „Darf man sich nach dem Thema erkundigen?“
    „Ich fragte Ihre Schwester, wer der gut aussehende junge Mann ist, den ich im Garten gesehen habe. Sie war so freundlich, mich zu informieren.“
    „Sie meinen Ritchie? Im Garten? Als Begleiter meines Bruders Jack, nehme ich an.“
    Dass William nicht begeistert über ihr Interesse für den Hauslehrer war, entging Mrs. Grays Aufmerksamkeit vollkommen.
    „Ich war überrascht zu hören, dass er, obwohl er ein Gentleman ist, nicht am Dinner teilnimmt. Vermutlich ist er zu sehr damit beschäftigt, sich um Master Jack zu kümmern.“
    „Darf ich fragen, wer Ihnen gesagt hat, dass Ritchie ein Gentleman ist?“
    „Miss Compton natürlich.“
    „Dann weiß sie mehr als ich.“ Weiter kam er nicht. Zum Glück, dachte Pandora. Seine Aufmerksamkeit wurde durch einen plötzlichen Tumult in der Halle abgelenkt.
    „Was gibt es da draußen für eine Unruhe, Roger?“, brüllte er. „Ich habe den Butler eingestellt,

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