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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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informieren, dass sie für eine Befragung benötigt werden – nicht dass ich dächte, einer von ihnen hätte etwas Nützliches zu berichten.“
    Richard wartete, bis Jack im oberen Stockwerk verschwunden war, dann schloss er sich Sadler und Jinkinson auf dem Weg zur Gesindestube an. Während der missgestimmte Butler alle Leute, ausgenommen das Küchenpersonal und die Diener, die das Dinner servierten, zusammenrief, wandte sich Sadler, der es abgelehnt hatte, sich hinzusetzen, an Richard: „Ich weiß, dass Sie mit Ihrem Schützling über das Land reiten, Mr. Ritchie, und frage mich, ob Sie dabei wohl etwas Ungewöhnliches bemerkt haben. Es geht das Gerücht um, dass der Dunkle Rächer wieder unterwegs ist. Haben Sie etwas von ihm gesehen oder gehört?“
    „Ja, ich habe von ihm gehört. Allerdings soll er nur nachts erscheinen, Mr. Sadler, und dann bin ich unweigerlich an mein und das Zimmer meines Schülers gefesselt.“
    „Das ist wahr. Aber vielleicht sehen oder hören Sie in Zukunft etwas Seltsames, was uns weiterhelfen könnte.“
    „Bis jetzt ist mir nichts Verdächtiges aufgefallen“, log Richard. „Doch wie ich schon sagte, ist es nicht meine Gewohnheit, nachts auszugehen.“
    Jinkinson, der sich in den Armsessel des Butlers gefläzt hat te, sagte mürrisch: „Meiner Meinung nach könnten Sie mehr erreichen, wenn Sie Ihren Gewährsmann strenger befragten – besonders da der Mann Sie immer nach dem Geschehen infor miert und nicht davor.“
    „Ich bin überzeugt, dass jemand von Compton Place oder möglicherweise Milton House aus hilft, den Schmuggel zu organisieren“, beharrte Sadler. „Beweise zu finden ist schwierig, indes scheinen die Aktionen immer am Strand in der Nähe der Ländereien der Waters’ oder Comptons stattzufinden.“
    „Mr. Jinkinson deutete an, dass die Hinweise Ihres Informanten immer nachträglich eintreffen“, sagte Richard. „Haben Sie eine Ahnung, warum das so ist?“
    „Nein, aber es ist seltsam. Da muss ich Ihnen zustimmen.“
    Richard war sich über den Grund im Klaren, wollte jedoch nicht zu kenntnisreich erscheinen. Das Eintreffen der restlichen Dienerschaft beendete jedes weitere private Gespräch.
    Schließlich kamen die Stallknechte herein, um befragt zu werden. Nach George Davies und Brodribb war Roger Waters’ oberster Stallknecht an der Reihe, ein vierschrötiger Bursche, den Richard sofort erkannte. Er war einer der Männer, die er am vergangenen Abend am Strand gesehen hatte. Das bedeutete, dass zumindest zwei der Schmuggler mit Milton House und Compton Place in Verbindung standen.
    George wandte sich nach der Befragung an Richard: „Sie sehen müde aus, Mr. Ritchie. Haben Sie eine anstrengende Nacht hinter sich?“
    „Nicht unbedingt“, erwiderte er. „Indes wäre ich gut ohne den ganzen Trubel ausgekommen. Wie die Zolloffiziere darauf kommen, dass irgendjemand in Compton Place am Schmuggel beteiligt sein könnte, ist mir ein Rätsel.“
    „Tatsächlich, Mr. Ritchie? Mir ist zu Ohren gekommen, dass jedermann in Sussex damit zu tun hat Was halten Sie davon?“
    „Dass das eine Übertreibung ist.“
    „Gleichwohl steckt in jeder Übertreibung ein Körnchen Wahrheit, wie Sie sicher wissen, Mr. Ritchie.“
    Richard konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass George Davies über das Benehmen und die Sprache eines gebildeten Mannes verfügte. Er kam mehr und mehr zu dem Schluss, dass der Reitknecht ihn aushorchen wollte. Außerdem vermutete er, dass George Sadlers geheimer Informant war.
    „Jeder in Compton Place scheint so unschuldig wie ein Engel zu sein“, bemerkte Sadler mürrisch, als der letzte Mann durch die Hintertür verschwunden war. Er hatte kaum ausgeredet, als die Tür aufging und Pandora hereinkam. Ein paar Diener folgten mit Tabletts, die mit köstlichen Speisen sowie Geschirr und Besteck beladen waren, und stellten sie auf den Tisch in der Mitte des Raums.
    „Compton Place war immer für seine Gastfreundschaft bekannt“, erklärte sie. „Und wir wollen uns nicht den Ruf einhandeln, dass wir Gäste schlecht behandeln, selbst wenn sie sich selbst eingeladen haben. Die beiden Herren Offiziere und Mr. Ritchie haben vermutlich einen anstrengenden Tag hinter sich. Daher habe ich mich mit Kopfschmerzen beim Dinner entschuldigt und würde gern mit Ihnen speisen, wenn es Ihnen recht ist.“
    Richard hätte sie am liebsten auf der Stelle geküsst. Die Befragung hatte lange gedauert, und sein Abendessen war sehr sparsam gewesen. Es stand zu

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