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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Vermutlich waren Sie Kavallerist. Außerdem sind Sie ein Gentleman und ein hervorragender Lehrer, der sich große Mühe gibt, Jack in den Mann zu verwandeln, der er sein sollte. Weshalb Sie hier sind, weiß ich nicht und will es auch nicht wissen, obwohl ich so meine Vermutungen habe. Wenn Sie so weit sind, mich einzuweihen, werden Sie das tun, und ich denke, das ist der Zeitpunkt, an dem Sie um Pandora anhalten.“
    „Ich darf Sie daran erinnern, Sir John, dass Sie meine finanziellen Verhältnisse nicht kennen. Ich könnte ein Abenteurer sein, der hinter Miss Pandoras Erbe her ist.“
    „Unsinn! Sie würden ihr keinen Antrag machen, wenn Sie nicht für sie sorgen könnten. Nehmen Sie das Päckchen mit, verstecken Sie es, und das Glück sei mit Ihnen. Sie müssen es Ihrerseits weiterreichen, entweder an Ihren Erben oder an Jack beziehungsweise seinen Erben.“
    „Angenommen, ich heirate Miss Compton nicht – was ist denn dann?“
    „Dann, Sir, geben Sie es mir zurück, aber ich baue auf Sie und den gesunden Menschenverstand meiner Enkeltochter. Ich vertraue zudem darauf, dass Sie sich von nun an bemühen, sicherzustellen, dass keiner meiner Enkel zu Schaden kommt. Jack und Pandora haben Sie gerettet. William ist Ihr nächster Schützling, sosehr Sie ihn vielleicht zur Hölle wünschen mögen. Sie dürfen jetzt gehen. Bitte informieren Sie niemand davon, dass ich Ihnen den Glücksbringer der Comptons überlassen habe. Keiner weiß von seiner Existenz, und ich möchte, dass das so bleibt.“
    Ein bisschen verwirrt verstaute Richard den Talisman in einer seiner Rocktaschen und ging die Treppe hinunter. Sir John war zwar gebrechlich, sein Verstand indes arbeitete ausgezeichnet, obwohl er sich manchmal etwas seltsam benahm.
    War es möglich, dass er über die Machenschaften seines Enkels Bescheid wusste? Oder war er lediglich beunruhigt, weil er dachte, dass die offenkundigen moralischen Schwächen William in Schwierigkeiten bringen könnten? Aus welchem Grund auch immer, er hatte einen Fremden im Haus als Retter für die Familie ausgesucht.
    In diesem Augenblick erblickte er Pandora auf dem Treppenabsatz vor dem Schulzimmer.
    „Dem Himmel sei Dank, Sie sehen wieder besser aus“, rief sie. „Wie hat Sir John die Neuigkeit aufgenommen? Hoffentlich hat er sich über Williams Unfall nicht zu sehr aufgeregt.“
    „Im Gegenteil. Sir John war froh, dass er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hat. Allerdings erklärte er ihm, dass er Nero verkaufen müsse.“
    „Hoffentlich war er gebührend dankbar für das, was Sie getan haben.“
    „Aber ja, und er war ganz er selbst. Sein Verstand ist kein einziges Mal gewandert.“
    Pandora lächelte betrübt. „Seine Krankheit scheint ein wenig unberechenbar zu sein. Laden Sie mich ins Schulzimmer ein. Ich denke, dass William in Zukunft weniger bestimmen kann, was Sie tun dürfen und was nicht.“
    Richard hielt ihr die Tür auf, und sie gingen hinein. Pandora legte ihre Hand in seine, als ob sie das schon seit Jahren täte. Jack hielt sich noch in der Küche auf und trank dort zusammen mit Bragg Tee.
    „Ich denke, wir haben in Bragg einen echten Schatz gefunden“, stellte Pandora fest und setzte den alten Globus, der in einer Ecke des Raumes stand, in Bewegung, so dass er sich drehte. „George meint, dass er sehr tüchtig ist, und wundert sich, dass er eine derart untergeordnete Stellung angenommen hat.“
    „Alte Soldaten haben, wenn sie ihren Abschied nehmen, Schwierigkeiten, sich irgendwo niederzulassen“, erklärte es Richard. „Aber ich stimme Ihnen und George zu. Bragg ist wirklich ein Kleinod.“
    An der Art, wie er das sagt, ist etwas Seltsames, dachte Pandora. Nicht zum ersten Mal fiel ihr auf, dass Richards rechter Mundwinkel und seine rechte Augenbraue sich unmerklich hoben, wenn er etwas Doppeldeutiges äußerte.
    „George erzählte mir, dass Bragg bei der Kavallerie war. Ich frage mich, ob er wohl in Spanien gekämpft hat und warum er entlassen wurde. Man sollte denken, dass Wellingtons Armee es sich nicht leisten kann, einen so tüchtigen Mann zu verlieren.“
    Das war schlau von ihr angesichts der Tatsache, dass sowohl Bragg als auch Richard immer noch zum Militär gehörten. Am besten war es, darauf nichts zu antworten. Da er inzwischen Sir Johns Einverständnis hatte, durfte er vielleicht anfangen, Pandora seine Liebe zu zeigen.
    Doch kaum hatte er ihre Hand genommen und geküsst, stürmte Jack herein. „Da seid ihr also“, rief er. „Sie

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