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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Personal würde Mr. Ritchie gerne für sein heldenhaftes Benehmen im Stallhof beglückwünschen“, verkündete er pompös. „Wir hoffen, dass weder er noch Mr. William als Folge von Neros schlimmem Betragen dauerhafte Verletzungen davongetragen haben.“
    „Nein, in der Tat nicht“, versicherten die beiden Männer gleichzeitig.
    „Ich werde Ihre guten Nachrichten in der Küche weitergeben“, versprach der Butler. „In der Zwischenzeit wünscht Sir John, der über die Angelegenheit informiert wurde, dass Mr. William und Mr. Ritchie ihn aufsuchen, wenn sie sich dem Weg nach oben gewachsen fühlen.“
    „Überbringen Sie Sir John unsere Empfehlungen und teilen Sie ihm mit, dass wir zu ihm kommen, sobald wir den exzellenten Speisen der Küche Ehre angetan haben“, versprach William.
    Richard hörte zu seinem Erstaunen zum ersten Mal, dass William Compton einem Familienmitglied oder gar Dienstboten gegenüber halbwegs höflich war. Vielleicht hatte ihm der Zwischenfall, der ihm Todesangst eingejagt hatte, gutgetan. Doch das würde vermutlich nur so lange andauern, bis der erste Schock verflogen war.
    Auf dem Weg zu Sir Johns Räumen benahm sich William sogar zu ihm höflich, fragte ihn, ob er sich imstande fühlte, die Treppe hinaufzugehen, und winkte ihn in Sir Johns Salon, anstatt vorauszugehen.
    „Da seid ihr ja“, stellte der alte Herr fest und bedeutete ihnen, sich hinzusetzen. „Ich wünsche genau zu erfahren, was geschehen ist, als das verdammte Pferd verrückt gespielt hat.
    Ich hatte dich ja gewarnt, William, dass es ein Fehler war, den Hengst zu kaufen.“
    William erstattete seinem Großvater einen kurzen und wahrheitsgemäßen Bericht über das ungebührliche Verhalten des Tieres und Richards Rettungsaktion, als er auf dem Boden gelegen und Angst um sein Leben gehabt hatte.
    „Du hast ihm gegenüber eine Schuld, die du kaum abtragen kannst“, erklärte Sir John am Ende. „Er ist ein Gentleman. Daher wird er kein Geld nehmen, aber in Zukunft verdient er deine Höflichkeit und Zuvorkommenheit.“
    Beide Zuhörer vernahmen überrascht, dass sich der alte Herr durchaus im Klaren darüber war, wie grob sich William Jacks Hauslehrer gegenüber bei jedem Zusammentreffen benommen hatte.
    William errötete und murmelte etwas Unverständliches.
    „Ich hoffe, das war ein Ausdruck deiner Dankbarkeit“, sagte Sir John in scharfem Ton. „Du kannst jetzt gehen, doch erst nachdem du mir versichert hast, dass du dich so schnell wie möglich von diesem Hengst trennst. Erschieß ihn oder verkauf ihn, aber warne jeden Narren, der ihn haben will, vor seiner mörderischen Natur. Mr. Ritchie, Sie bleiben noch. Es gibt da etwas, worüber ich mit Ihnen reden möchte.“
    Eine weitere Überraschung! William verließ den Raum, ohne zu protestieren, dass er entlassen wurde. Sir John bedeutete Richard, sitzen zu bleiben.
    „Mein Enkel befindet sich im Schockzustand, Sie, Sir, dagegen nicht. Ich werde jetzt nicht mehr darüber sagen, sondern Ihnen nur etwas geben.“
    Auf sein Klingeln hin kam einer seiner persönlichen Diener herein. „Holen Sie das Päckchen vom Nachttisch in meinem Schlafzimmer und händigen Sie es Mr. Ritchie aus“, befahl er. „Dann können Sie sich zurückziehen.“
    Erstaunt betrachtete Richard das Kästchen, das ihm der Dienstbote pflichtgemäß gab.
    „Öffnen Sie es, Sir“, drängte Sir John.
    Ritchie fand darin eine kleine goldene Schale mit einigen seltsamen Markierungen unterhalb des Randes, in Seidenpapier gewickelt, unter einer braunen Stoffhülle, allem Anschein nach ein sehr altes Stück.
    „Es gehört Ihnen“, sagte Sir John. „Diese Schale ist der Glücksbringer der Comptons. Nicht dass sie uns in letzter Zeit tatsächlich Glück gebracht hätte. Ich hätte sie meinem Sohn zu seinem einundzwanzigsten Geburtstag übergeben müssen, aber er taugte nicht dazu, sie zu besitzen, genauso wenig wie William. Nur wenn der Besitzer ein richtiger Mann ist, entweder selbst ein Compton oder mit einer Compton vermählt, bringt sie der Familie Glück. Doch da Sie jetzt meine Enkelin Pandora heiraten, gebe ich die Schale Ihnen.“
    „Pandora heiraten, Sir?“
    „Sie werden sie fragen, oder etwa nicht? Und nach allem, was ich erfahren habe, heißt ihre Antwort Ja. Zumindest wurde ich entsprechend informiert.“
    „Aber Sie wissen doch gar nichts über mich.“
    „Ich hatte den Eindruck, dass Sie ein guter Soldat sind, und Ihr Verhalten heute Nachmittag hat das ohne jeden Zweifel bestätigt.

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