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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Dienstboten dazu zu bringen, ihm zu gehorchen.
    Von einer merkwürdigen Unruhe ergriffen ging Pandora nach unten. Zum ersten Mal fragte sie sich, was Richard in Compton Place tat, da er doch offenbar alle erforderlichen Fähigkeiten besaß, eine weit bessere Stellung auszufüllen. Sie rief sich seine Erklärung dafür ins Gedächtnis und plötzlich befielen sie Bedenken, ob sie der Wahrheit entsprach.
    Andererseits hatte er nichts wirklich Verdächtiges gesagt oder getan. Offenbar war er nicht in den örtlichen Schmuggel verwickelt. Fairerweise musste sie zugeben, dass er Jacks Arbeitseifer in bemerkenswerter Weise gefördert und seine Manieren verbessert hatte. Der Junge hatte sich sehr zu seinen Gunsten verändert.
    Der Anblick, der sich ihr bot, als sie in den Park kam, räumte ihre Zweifel an Richards Person auf einen Schlag wieder aus. Die Mannschaft der Kricketpartie, die er für den Nachmittag arrangiert hatte, war erweitert worden – um zwei Gärtner sowie drei Schuljungen aus Nether Compton.
    Alle waren so in das Spiel vertieft, dass sie Pandora nicht kommen sahen. Sie stand da und beobachtete die Spieler, ohne auf ihre Gegenwart aufmerksam zu machen. Besonders beeindruckte sie die Art, wie Richard die Mitwirkenden instruierte. Er wusste, was er sagen musste, damit jeder sein Bestes gab. Seine Geduld schien unerschöpflich zu sein.
    Wie dumm von ihr zu denken, dass etwas Hinterhältiges an ihm war. Seine Güte und Ehrlichkeit zeigten sich in allem, was er tat. In einer Spielpause winkte sie und lächelte.
    Alle Spieler drehten sich um, um sie zu begrüßen. Jack rief ihr von seiner Position als Fänger zu: „Komm zu uns und mach mit, Pandora.“
    „Warum nicht?“, erwiderte sie und lief los. Ihr schäbiges altes Arbeitskleid reichte nicht über die Fußknöchel, so dass sie den Ball leicht halten und auch den Schläger handhaben konnte. Pandora hatte Richards vergnügtes Gesicht gesehen, als sie ohne Zögern auf Jacks Angebot eingegangen war. Trotzdem meinte er: „Ich möchte Ihnen Ihre Freude nicht verderben, Miss Compton, aber halten Sie das für klug?“
    „Was hat klug sein damit zu tun, dass ich an einem sonnigen Nachmittag gern Kricket spielen möchte?“, rief sie fröhlich. „Erklären Sie mir, wo ich stehen und von wo ich schlagen soll.“
    Richard musste unwillkürlich lächeln, als er ihre glückliche Miene gewahrte. „Bedenken Sie, was Mr. William sagen würde.“
    „Pah!“, unterbrach sie ihn und warf den Kopf zurück. „Hier ist niemand, der uns sehen könnte. Außerdem scheint mir Kricketspielen ein harmloser Zeitvertreib zu sein im Gegensatz zu dem, womit sich viele Damen und Gentlemen am Nachmittag zerstreuen.“
    „Nun gut“, stimmte er zu und warf ihr den Ball so sanft und leicht zu, wie er nur konnte. Pandora fing ihn auf und warf ihn zurück.
    „Ich habe schon härtere Bälle gefangen, als ich mit dem Sohn des Vikars spielte“, brüstete sie sich.
    „Aber heute spielst du mit uns“, rief Jack. „Halte einfach den Mund, Pandora, und lass uns weitermachen. Sie sind dran zu werfen, Sir, und bitte nicht zu viele angeschnittene Bälle.“
    Das Spiel begann erneut. Pandora nahm begeistert daran teil und rannte hinter dem Ball her, wenn er in ihre Richtung flog. Der Küchenjunge, Jacks spezieller Freund, war bald draußen, und Rob war das nächste Opfer. Schließlich verkündete Richard: „Miss Compton, jetzt sind Sie dran, und schicken Sie den Ball bitte nicht ins Abseits.“
    „Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern“, gab sie zurück, bevor sie ihren Platz vor dem Tor einnahm.
    Richard war so freundlich, ihr einen sanften Ball zu schicken, den Pandora hoch über seinen Kopf zu der Stelle schlug, wo sein alter Hut auf dem Rasen die Grenze bildete.
    „Danach kenne ich Ihnen gegenüber keine Gnade mehr“, rief er lachend. „Passen Sie auf meinen nächsten Wurf auf.“
    Pandora winkte ihm mit dem Kricketschläger zu.
    Richard wünschte sich nichts mehr, als ihr liebreizendes Gesicht zu küssen. Er konnte sich kein größeres Vergnügen vorstellen, als an einem warmen Frühsommernachmittag mit ihr zusammen zu sein, auch wenn andere Personen dabei waren.
    Ein angeschnittener Ball von ihm folgte, den Pandora blockierte, so dass er zu Jacks Füßen landete. Danach streckte sie Richard die Zunge heraus.
    Sein nächster Ball kam langsamer. Pandora lief nach vorn und schlug ihn so kräftig, dass er sich hoch in die Luft erhob und leicht nach rechts flog. Richard und Jack

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