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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Sie längst zu Bett gegangen wären.“
    „Ich dachte das Gleiche von Ihnen“, gab er zurück.
    „Mrs. Rimmington schickte nach mir. Zwei der Hausmädchen sind plötzlich erkrankt. Außerdem wird Brodribb vermisst. Alle dachten, dass er sich im Stall aufhält – wie immer, während hier Whist gespielt wird. Gewöhnlich kehrt er zurück, wenn das Spiel zu Ende ist, doch das war diesmal nicht der Fall. Galpin hat George beauftragt, nach ihm zu suchen. Er hat ihn aber bislang nicht gefunden.“
    Richard beschränkte sich darauf, eine besorgte Miene zu machen. Mehr konnte man von einem Mann, den Brodribb ständig beleidigte, kaum erwarten.
    „Vielleicht hat er den Gasthof in Nether Compton aufgesucht“, sagte er vorsichtig.
    „Galpin glaubt das nicht. Für Brodribbs Geschmack wäre das zu weit zu laufen, und William würde ihm nicht erlauben, eines der Pferde zu nehmen, wenn er vorhat zu trinken. Die kürzlichen Angriffe auf einsame Spaziergänger haben das Personal beunruhigt, so dass Galpin, George und der Pförtner Haines das Gelände nach ihm durchkämmen. Und warum sind Sie so spät noch hier unten?“
    „Ich konnte nicht schlafen und war auf dem Weg zur Bibliothek, um ein Buch zu holen, das ich brauche, um Jacks Unterricht in Römischer Geschichte vorzubereiten.“ Richard war diese Ausrede eingefallen, während Pandora ihm von Brodribbs Verschwinden berichtet hatte. Es wäre nicht gut für ihn, wenn man herausfand, dass er zur gleichen Zeit wie Brodribb draußen gewesen war.
    „Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten“, erwiderte Pandora. „Sie brauchen Ihre Ruhe. Mit Jacks Unterricht, der Fossiliensuche und dem Bemühen, es mit Großvater aufzunehmen, sind Sie ja mehr als beschäftigt. Er hat sich übrigens beklagt, dass Sie ihm Jack heute nicht zu seinem wöchentlichen Besuch gebracht haben. Ich glaube, er mag Sie.“
    „Das ist wahr, und durch Lady Leominsters Besuch und das Kränkeln Ihrer Tante Em haben wir in letzter Zeit auch keinen unserer Ausritte unternommen. Wie geht es ihr übrigens?“
    „Schon viel besser.“
    Während dieses kurzen und unpersönlichen Gespräches hatten sich Pandora und Richard einander mehr und mehr genähert. Pandora fragte sich, ob sie es wagen durfte, ihn zu einem Kuss zu bewegen. Doch sie war besorgt bei dem Gedanken, dass sie dabei von einem Dienstboten überrascht werden könnten, der erst spät zu Bett ging.
    Richard widerstand der Versuchung aus dem gleichen Grund. Zum Glück gewann seine Vernunft die Oberhand, denn draußen wurde es ziemlich laut. Durcheinander redende Männerstimmen zeigten die Rückkehr des Trupps an, der nach Brodribb gesucht hatte. Dem Lärm nach zu schließen war er erfolgreich gewesen.
    Richard und Pandora hielten es für das Beste, herauszufinden, was vor sich ging. In der Gesindestube angelangt, stellten sie fest, dass man Brodribb in der Tat gefunden hatte. Der Reitknecht saß stöhnend in Galpins großem Armsessel. Er sah mitgenommen und verwirrt aus und murmelte etwas von Geistern und Gespenstern, von denen er angegriffen worden war. Man hatte nach William geschickt. Da Brodribb sein persönlicher Diener war, sollte er wissen, dass dieser überfallen worden war. „Der Dunkle Rächer hat mich bedroht“, jammerte Brodribb. „Er war sehr stark und wollte mich erwürgen. Ich habe mich wie ein Tiger gewehrt, aber es war sinnlos.“
    Bragg, den der Lärm hergetrieben hatte, beugte sich vor und fragte: „Er hat versucht, Sie zu erwürgen? Und warum hat er Sie bedroht, Brodribb?“
    „Er behauptete, ich sei ein Verräter, dabei bin ich immer ein guter Engländer gewesen. Gott segne den König und die ganze königliche Familie.“
    „Denken Sie, dass der Dunkle Rächer nach wie vor draußen herumläuft?“, erkundigte sich Haines mit ängstlicher Miene. „Der Gedanke, nach Hause zu gehen, falls er … wenn ich sehe, in welchem Zustand Brodribb so nahe dem Pförtnerhaus gefunden wurde.“
    „Nahe dem Pförtnerhaus?“, wiederholte Pandora. „Was hatten Sie dort zu suchen, Brodribb?“
    „Ich wurde dorthin gezerrt“, stammelte der Reitknecht, entschlossen seine Beziehungen zu Haines’ Ehefrau nicht zu verraten. „Hat auf mich eingeschlagen, bevor er verschwand.“
    „Können Geister menschliche Wesen angreifen und sie dann wegzerren? Mr. Ritchie, Sie als gelehrter Mann müssen solche Dinge doch wissen. Ist das möglich?“, fragte Pandora zweifelnd.
    „Da sind die Meinungen geteilt“, erklärte Richard in seinem pedantischsten

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