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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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flüchtigen Moment meinte sie, jemanden zwischen den Bäumen gesehen zu haben. Kein Dierraider, da war sie sich sicher.
    „Sollen wir gehen?“
    Rose sah sie unschlüssig an. „Ja.“
    Harlows Stimme drang leise zu ihr. „Kaithlyn?“
    „Ich habe da so eine Ahnung“, sagte sie. Harlow sprang mit großen Zügen voraus, hinein in eine Dunkelheit, die auch Kaithlyns Gedanken für lange Zeit nicht verlassen würde.

Kaines Geschichte
     
     
    Schleppend wälzte Kaithlyn sich von der einen zur anderen Seite. Die Nacht war einfach zu still. Nach einigen Minuten begann Regen gegen das Fenster zu peitschen. Kaithlyn hatte zunehmend das Gefühl, dass das Wetter ihre Stimmung widerspiegelte, denn das sanfte Hämmern der Regentropfen war wie eine traurige Melodie, die Einsamkeit und drängende Gedanken mit sich brachte. Es war so als würden verschiedene Teile von ihr sich mit verschiedenen Fragen beschäftigen, die ihr auf der Zunge brannten, doch wo hin damit?
    Sie dachte argwöhnisch darüber nach und kam zu dem Entschluss, dass es zwei Aufgaben gab, die Vorrang hatten. Erstens und das war die Einfache, dass Buch zu lesen und zweitens, was Kaithlyn als wichtiger und viel schwerer empfand, mit Kaine zu sprechen, denn er war es den sie im Dorf Litha zu sehen geglaubt hatte. Warum war er ihnen gefolgt? Hatte er gelauscht oder die Anwesenheit der Dierraider bemerkt?
    Nachdem endlose Stunden vergangen waren und es sechs Uhr wurde, begann die rötliche Morgensonne durchs Fenster zu glitzern und die restlichen Wassertropfen an der Scheibe verdunsteten. Kaithlyn wusch sich und zog sich an, dann ging sie, ohne Harlow, zum Frühstück und stocherte in einer Schüssel Cornflakes herum, bis sie schließlich matschig wurden. Sie hatte keinen Appetit.
     
    Rose die mittlerweile in der Bibliothek lebte, war mit Hausaufgaben beschäftigt. „Konntest du auch nicht schlafen?“, fragte sie Rose. Eine unnötige Frage, weil Kaithlyn die Antwort kannte. Keiner hätte nach dem gestrigen Tag eine Nacht durchschlafen können. „Du schlägst die Zeit mit Hausaufgaben machen tot? In den Ferien. Ferien , Rose.“
    „Irgendwann muss ich die Aufgaben hinter mich bringen“, antwortete sie ohne aufzusehen.
    „Okay“, sagte Kaithlyn gedehnt.
    „Les einfach dein Buch, dann verfliegt die Langeweile“, beharrte Rose.
    „Geht nicht“, grummelte Kaithlyn. „Muss vorher noch etwas anderes tun.“
    „Was genau?“
    „Mit Kaine sprechen“, antwortete sie.
    „Kaine?“, fragte Rose.
    „Dazu muss ich ihn erst mal suchen. Ich hatte eigentlich gehofft, er würde irgendwann von selber auftauchen. Ich habe nämlich keine Ahnung, was er den ganzen Tag so treibt.“
    „Dann bis später“, erwiderte Rose trocken. Sie war noch immer mitgenommen und das Versprechen, dass sie Kaithlyn geben musste machte ihr zu schaffen. „Viel Spaß“, meinte Kaithlyn sarkastisch und ignorierte ihr Gewissen.
     
    In ihrem Zimmer wartete bereits Harlow auf sie. „Du schläfst wie ein Stein, ich wollte dich eigentlich wecken…du hast das Frühstück verpasst.“
    „Egal“, schnurrte Harlow fröhlich. „Das hier solltest du wieder nehmen.“
    Das Kianki hielt das Damantioamulett in der Schnauze.
    „Du hast recht“, antwortete Kaithlyn. Sie betrachtete das Amulett lange Zeit.
    „Was verbirgst du nur?“ Kaithlyn hörte aus ihrer Stimme einen fast sehnsüchtigen Unterton. Sie zog Relias Zettel aus ihrer Hosentasche und las die Worte die sie bereits auswendig konnte zum wiederholten Mal an diesem Tag. Verlasse das Anwesen nicht. Vertrau mir.
    Das ging nicht. Weder das eine noch das andere. Vertrauen in ihre Tante hatte Kaithlyn schon lange nicht mehr, auch wenn sie mühselig versuchte es wieder aufzubauen, da gab es so eine Art Blockade in ihrem Kopf, die das nicht zuließ. Das Anwesen verlassen hatte sie auch schon, aber Kaithlyn hatte deshalb kein schlechtes Gewissen, sie glaubte eher, dass die Begegnung mit Green unvermeidbar gewesen war. In der Geisterwelt hatte sie gelernt, dass der Kampf um ein Amulett immer etwas Schreckliches mit sich brachte. Unvermeidbar eben. Vielleicht machte es diese Ansicht auch einfach nur simpler. Das würde sich zeigen.
    „Jetzt suchen wir Kaine, richtig?“, fragte Harlow und leckte sich übers Fell.
    „Ich werde ihn finden.“
    „Wie?“, wollte Kaithlyn wissen. Harlow rümpfte die Nase.
    „Gerüche. Ich habe angefangen sie unterscheiden zu können.“
    „Super“, lobte Kaithlyn. „Eine nützliche Eigenschaft. Wie kannst

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