Herz des Himmels (German Edition)
Insel Krogan nur von Drachenclanfamilien und Freunden bewohnt wurde. Die Unbekannten blieben nicht unbemerkt. Sie fragten nach meinem Vater und suchten uns auf. Sie wollten das Amulett für einen ungewöhnlich hohen Preis kaufen, sagten, es wäre ein verloren gegangenes Erbstück. Doch mein Vater merkte sofort, dass die beiden logen und lehnte ab. Ich wollte nicht glauben, dass ihnen dieses Stück Silber so viel wert sein sollte.“ Kaine brach ab und sein Gesicht verzog sich zu einer bitteren Miene. „Das war der Tag des Feuers. Der Tag an dem alles vernichtet wurde.“
Kaithlyns Herz setzte einen Moment aus. Ihre Eltern hatten auch dort gelebt, Kaines Familie gekannt, vielleicht waren sie sogar Nachbarn gewesen?
„Die Fremden wollten sich mit dieser Antwort nicht begnügen und fragten, ob wir überhaupt wüssten, was wir da besäßen. Sie wollten uns klar machen, mit wem wir es zu tun hatten und es kam zu einem Streit, dann zu einem Kampf.“ Kaithlyn hielt den Atem an. „Sie töten meine Eltern, begannen unser Haus niederzubrennen. Mein Vater hatte keine Chance gegen sie und meine Mutter…“ Kaine ballte die Hände zu Fäusten. „Sie war wehrlos.“
Kaines Stimme zitterte leicht, als er weiter sprach. „Ich nahm das Amulett an mich, wollte fliehen. Es war das Einzige, das ich tun konnte. Es durfte ihnen nicht in die Hände fallen. Jeder im Dorf merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, doch das Feuer schlug so schnell und zerstörerisch um sich, das Panik ausbrach und jeder nur an sich dachte.“
Kaithlyns Magen verkrampfte sich. Sie hätte so gerne etwas gesagt, aber keine Worte hätten Kaine Schmerz lindern können.
„Mein Amulett gehörte Roades Weak, dem Inselwächter von Dorn, er wurde ermordet aufgefunden. Die Fremden waren zuvor bei ihm gewesen, doch er hatte das Amulett verkauft, weil er sich viel Geld davon versprach, als er merkte, das niemand seinen Wert erkannte, war es für ihn unwichtig geworden. Die Dierraider wollten also beim ihm beginnen, er war der Erste, den sie aufsuchten und töteten, doch ihre Mühe war vergebens. Sie folterten verschiedene Leute und fanden so heraus, wer es gekauft hatte, so kamen sie nach hier. Ich denke, dass vor vierzehn Jahren ihre Suche nach den Damantios begonnen hat. Sie suchten sich Weak aus, weil er als schwach und beeinflussbar galt. Die Letorian meldeten diesen Vorfall und so wurde den anderen Inselwächtern und dem König zum ersten Mal die Dringlichkeit ihrer Aufgabe bewusst. Es gab viele Rücktritte aus Angst. Niemand wollte sterben, um das Geheimnis zu bewahren. So begannen sich die Amulette zu verteilen und die Träger waren nicht länger nur die Inselwächter. Dass machte die Suche nach ihnen sehr schwierig.“
„Du hast es also an dich genommen. Bist du jetzt der Wächter von Dorn?“, fragte Kaithlyn bestürzt.
„Um der rechtmäßige Besitzer des Amulettes werden zu können und um das Geheimnis bewahren zu dürfen, muss der vorherige Besitzer sterben. Oder man muss schwarze Magie anwenden, um…“
„Calligare“, flüsterte Kaithlyn finster. Kaine hatte sie nicht gehört. „Hast du den Dierraider…getötet?“, hauchte sie angespannt.
„Nein. Als sie mich töten wollten, kam mir jemand zu Hilfe, ein Mann, der mir ohne zu zögern das Leben rettete. Die Flammen waren gefräßig und forderten viele Opfer, Schreie gellten durch die Luft und es gab niemanden der stehen geblieben wäre, um sein Leben für ein anderes zu riskieren. Bis auf ihn.“
„Wer war er?“, fragte Kaithlyn und ihre Stimme zitterte vor Hass auf die Dierraider. „Und wer waren die Dierraider?“
„Die Dierraider hatten keine Namen, unbedeutene Handlanger, nichts weiter…aber der Mann, er hat sie mit einem einzigen, mächtigen Zauber besiegt.“ Kaine musterte Kaithlyn und sah in ihre Augen. „Er hatte diesen stählernen, entschlossenen Blick, der durch das Grau seiner Augen drang…genauso, wie deine Augen mich immer ansehen. Seine Frau stand in der Nähe und rief etwas, ein Baby schrie laut und ängstlich und als er sie ansah wusste ich, dass er in diesem Moment nur seine Familie in Sicherheit bringen wollte.“
Es wurde erstickend still und die Luft drohte bei jedem weiteren Wort zu zerreißen, solche Anspannung trugen Kaines Worte in sich. Kaithlyn schluckte schwer, rang nach Atem, während ihre Lunge sich mit Blei füllte und ihre Sicht verschwimmen ließ. Ihre Stimme klang so leise und fern, dass die folgenden Worte noch unwirklicher wurden.
„Mein
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