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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Briefe.
    Lizz riss sich gewaltsam von Georges Anblick los. »Komm, setz dich zu mir, Mary. Wir sehen sie gleich durch.«
    Das ließ sich die junge Zofe nicht zweimal sagen. Hoffnungsvoll und mit vor Anspannung geröteten Wangen setzte sie sich neben Lizz an den Tisch.
    Lieber Gott, bitte lass diesmal einen Hinweis dabei sein, betete Lizz stumm und brach ein Siegel nach dem anderen auf. Nichts. Niemand wusste etwas von einem Leibeigenen namens Jack.
    »Mary, es tut mir so Leid«, flüsterte Lizz betrübt und bedeckte die zitternde Hand ihrer Zofe mit der ihren. »Aber gib nicht auf. Es stehen noch einige Antworten aus. Wir werden deinen Jack finden.«
    »Ja, natürlich«, schniefte Mary pflichtergeben, doch in ihren feuchten Augen stand nichts als Hoffnungslosigkeit. »Ich werde mich jetzt um Euer Bad kümmern, Lady Douglas.«
    Lizz blickte ihr traurig nach, sie hatte so sehr gehofft, endlich einen Hinweis auf Jacks Verbleib zu bekommen. Je näher Marys Niederkunft rückte, desto melancholischer wurde ihre Zofe. Wenn sie ihr doch nur helfen könnte.
    »Was sind das für Briefe?«, erkundigte sich eine tiefe, volltönende Stimme direkt hinter ihr.
    Lizz konnte sich gerade noch beherrschen, um nicht aufzuspringen, als er ihr neugierig über die Schultern spähte. Himmel, er war so nah, dass sie seinen warmen Atem an ihrer Wange spürte.
    »Ich versuche, Marys Ehemann zu finden.«
    George ließ sich neben sie auf die Bank sinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Tisch. »Weshalb? Hat er sie verlassen?«
    Es gibt auch liebende Ehemänner, rief ihr Herz empört. »Nein. Jack wurde verkauft«, antwortete sie ruhig. »Ach, es ist so aussichtslos. Ich habe schon mehr als dreißig Briefe geschrieben, aber niemand kann mir Auskunft über seinen Verbleib geben.«
    George nahm die Briefe und las sie dann sorgfältig durch. Zumindest versuchte er es. Lizzys Nähe wirkte sich nicht gerade fördernd auf seine Konzentration aus.
    »Vielleicht suchst du ja am falschen Ort. Hast du es schon in den Gefängnissen versucht?«
    »Das ist hoffentlich nicht dein Ernst«, entrüstete sich Lizz. »Jack ist ein durch und durch anständiger Mann. Er liebt Mary! Mit Sicherheit würde er keine Gaunerei begehen, um Gefahr zu laufen, noch länger von ihr getrennt zu sein.«
    Georges Finger krampften sich fester um die Briefe. Himmel, wie gern würde er diesen kleinen Schmutzfleck von ihrer Wange küssen. Er räusperte sich verhalten, als sich das unangenehme Ziehen in seinen Lenden verstärkte. »Das habe ich auch nicht gemeint. Aber wenn es stimmt, dass dieser Jack deine Zofe liebt, ist er seinem neuen Herrn vielleicht weggelaufen. Du weißt so gut wie ich, dass ein solches Vergehen hart bestraft wird.«
    »Gütiger Himmel. Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht«, meinte Lizz entsetzt und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.
    Wie gebannt hingen Georges Augen an ihren Lippen. Diese unschuldige Geste wirkte so unglaublich sinnlich und verletzlich ... Großer Gott, er sehnte sich danach, Lizz in seine Arme zu reißen. Er wollte sie küssen, wollte ihr nahe sein und diese unerträgliche Kluft zwischen ihnen endlich überwinden. Es verlangte ihn so sehr nach ihr, dass es schmerzte.
    »Ich vermisse dich, Kätzchen«, flüsterte er rau und erschrak im selben Moment. Himmel, die. Worte waren ihm einfach entschlüpft.
    Lizz schnappte gepeinigt nach Luft. Wie glühende Dolchstöße bohrten sich seine Worte in ihr Herz. Oh, wie gern würde sie ihm glauben. Sie wünschte es sich so sehr. Die Eindringlichkeit seines Blicks ließ sie erzittern.
    »Lord Douglas, ich gratuliere!«, verkündete Lord Hamilton in diesem Augenblick und enthob Lizz glücklicherweise einer Antwort.
    »Wie ich höre, habt Ihr die Mäuseplage im Dorf hervorragend bewältigt. Mein Kompliment.«
    Ein Muskel zuckte in Georges Wange. Dieser Kerl steckte doch seine Nase in Dinge, die ihn wahrlich nichts angingen. Überdies war der Zeitpunkt miserabel gewählt.
    »Richtet Eure Glückwünsche an meine Frau. Es ist ihr Verdienst.«
    Lizz errötete sanft, als sich Lord Hamiltons wässrigblaue Augen vorwurfsvoll auf sie richteten »Mylady, ich bin erstaunt, dass Ihr über solche Dinge Bescheid wisst. Mir scheint, das Wissen um die Herstellung von giftigen Mäuseködern ist für eine junge Lady nicht sonderlich angebracht.«
    Lizz errötete erneut, doch diesmal vor Ärger. »Aber es ist überaus praktisch, wie Ihr zugeben müsst.« Sie hasste diese männliche Ignoranz.
    Ein

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