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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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brauche ich dringend einen Schluck Whisky.« Robert nickte Lizz knapp zu und schritt davon.
    George hingegen machte keinerlei Anstalt, sich ebenfalls zurückzuziehen. Er stand noch immer im Türrahmen und seine zinngrauen Augen betrachteten Lizz mit einer Intensität, die sie verunsicherte. Sie bewegte sich unbehaglich und wünschte sich plötzlich einen Morgenmantel herbei, um ihren bebenden Körper vor seinen eindringlichen Blicken verbergen zu können.
    Seine unzulängliche Kleidung deutete darauf hin, dass Archies Schreie ihn aus dem Bett geholt hatten. Heiße Stachel der Eifersucht bohrten sich in ihr Fleisch. Vielleicht wartete Isabella ja bereits auf ihn. Der dumpfe Stich in ihrer Brust verwandelte sich in hilflosen Ärger. »Lass dich nicht aufhalten, Douglas. Ich habe die Situation sehr wohl unter Kontrolle«, verkündete sie ärgerlich und wandte ihm demonstrativ den Rücken zu. »Archie ist bei mir in Sicherheit.«
    Georges kräftige Finger schlossen sich fester um den Schwertgriff. Das mochte vielleicht für den Jungen zutreffen, doch er selbst war nun endgültig verloren.
    Als er Archies Schrei gehört hatte, war er sicher gewesen, McDerrel hier vorzufinden. In blinder Wut war er von seinem Arbeitszimmer herauf gerannt, um den alten Bastard ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen ...
    Doch der Anblick, der sich ihm beim Betreten des Zimmers geboten hatte, hatte ihn bis in sein Innerstes erschüttert. Ein sehnsuchtsvolles Ziehen erfüllte seine mächtige Brust. Lizz hier zu sehen, nur in ein züchtig hochgeschlossenes, weißes Nachthemd gehüllt, während ihre dunkelrote Haarflut offen über ihrem Rücken lag, war mehr, als er ertragen konnte. Ihre tröstlichen Worte, der sanfte Klang ihrer Stimme ... Der Himmel mochte ihm beistehen, aber er konnte keinen Tag länger ohne sie leben. Er brauchte ihre Nähe, brauchte ihre Wärme, wie er die Luft zum Atmen benötigte. Robert hatte Recht: Er musste diese entsetzliche Kluft zwischen ihnen endlich überbrücken, bevor es zu spät war.
    Georges Brust zog sich schmerzlich zusammen, als er beobachtete, wie Lizz Archie liebevoll zudeckte und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte.
    Die Minuten verstrichen und Archies gleichmäßige Atemzüge verrieten, dass er wieder eingeschlafen war.
    Lizz strich sich müde eine Locke aus der Stirn und wandte sich zum Gehen. Im nächsten Moment verharrte sie mitten in der Bewegung.
    »Du bist noch hier?«, entschlüpfte es ihr überrascht.
    »Ich habe auf dich gewartet«, erklärte George leise und legte das Schwert aus der Hand.
    Lizz versteifte sich sogleich, als sie dem eindringlichen Blick seiner zinngrauen Augen begegnete. Sie hob stolz das Kinn. »Das war nicht nötig.« Plötzlich kam ihr ein Gedanke und Ärger keimte in ihr auf. »Falls du hier bist, um mir wegen Isabellas Demütigung Vorwürfe zu machen, muss ich dich enttäuschen. Du wirst dich bis morgen gedulden müssen. Im Augenblick verspüre ich nicht die geringste Lust, mich mit dir über deine Hure zu unterhalten.« Es bedurfte ihrer ganzen Selbstbeherrschung, um die wenigen Schritte bis zur Tür auf ihn zuzugehen. »Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ich bin müde.«
    Stolz erhobenen Hauptes wollte sie an ihm vorbeigehen, doch er versperrte ihr mit dem Arm den Weg. »Du weißt, dass ich deinetwegen hier bin, Kätzchen. So kann es zwischen uns nicht weitergehen.«
    »Diese Regeln hast du aufgestellt. Und nun lass mich durch«, forderte sie erbost. Ihr Ärger richtete sich jedoch hauptsächlich gegen sich selbst. Seine Nähe und der tiefe Klang seiner Stimme riefen eine sinnliche Sehnsucht in ihr wach, gegen die sie sich einfach nicht wehren konnte. Großer Gott, weshalb gelang es ihr nicht, einen Schlussstrich zu ziehen? Weshalb konnte sie ihre Liebe zu ihm nicht endlich begraben? Sie hob das Kinn noch etwas höher. »Lass mich gehen. Wir haben nichts mehr miteinander zu schaffen.«
    »Da irrst du dich, Kätzchen.« Er trat dicht vor sie hin und hob langsam die Hand.
    Lizz war wie hypnotisiert und unfähig, sich zu bewegen, als er seine Finger in ihre dunkelrote Haarflut grub.
    »Wir sind verheiratet. Du bist meine Frau«, flüsterte er rau. Er zögerte leicht, bevor er leise hinzufügte: »Ich wünsche mir wirklich, dass wir eine richtige Ehe führen, Kätzchen.«
    Lizz zuckte wie unter einem Fausthieb zusammen und wich einen Schritt vor ihm zurück. Mein Gott, war dieser Kerl grausam. »Ach tatsächlich? Ich nehme an, dieser Wunsch ist dir bestimmt im Bett deiner

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