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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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siegte ihre Vernunft. Er würde es wohl kaum wagen, sie in einem voll bewohnten Flügel tätlich anzugreifen. Außerdem war sie noch immer wütend, und sie dachte gar nicht daran, klein beizugeben, nur weil er ihr unverschämt kam.
    »Glaubt Ihr vielleicht, mir macht es Spaß, Euer hässliches Gesicht schon wieder sehen zu müssen? Ich bin lediglich hier, um für Ruhe zu sorgen, und das wisst Ihr ganz genau. Bei diesem Lärm weckt Ihr noch den ganzen Flügel auf.«
    George lehnte sich etwas vor und schaute den Korridor entlang. »Ach wirklich? Mir scheint, du bist die Einzige, die sich mal wieder beschweren muss.«
    »Ich bin auch die Einzige, die das Pech hat, direkt neben Euch zu schlafen«, beschied sie wütend. Dieser Kerl wollte sich ganz offensichtlich nicht wie ein zivilisierter Mensch benehmen.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde auf eine andere Stimme im hinteren Teil des Raumes gelenkt, wo ein Mann in einem Sessel lungerte und andauernd etwas dazwischen rief. Sie hatte den Kerl noch nie gesehen, doch den Clanfarben seines Kilts nach zu urteilen handelte es sich um einen weiteren Douglas. Mit seinem schwarzen Haar und den bernsteinfarbenen Augen wirkte er ungewöhnlich attraktiv.
    Er erhob sich wankend und kam auf sie zu. »He, George, vergiss nicht, dem Mädchen den Nachttopf mitzugeben.« Er drängte sich an ihm vorbei. »Bring bald einen neuen, ja? Ich muss nämlich schon wieder.«
    Fassungslos starrte Lizz den Topf an, den der unverschämte Kerl ihr mit einem betrunkenen Grinsen entgegenstreckte.
    George besaß zumindest den Anstand, unter dem Missgeschick seines Freundes leicht zu erröten.
    »Rob, sie ist kein Dienstmädchen.«
    »Aber da sie schon mal da ist ...«, beharrte dieser weiter und hielt ihr den Topf noch dichter unter die Nase.
    Was zu viel war, war zu viel! »Wenn Ihr dieses Ding nicht augenblicklich außer Riechweite bringt, schwöre ich bei Gott, dass ich Euch darin ertränke«, fauchte Lizz heiser vor Empörung. »Das ist ja wohl das Letzte. Nicht einmal von einem verkommenen Douglas sollte man eine solche Frechheit erwarten müssen.«
    Endlich schien der Sturzbetrunkene seinen hässlichen Fehler zu bemerken. Sein Kopf verschwand blitzschnell zwischen den Schultern und er schlich sich in die Sicherheit des Zimmers zurück. »Au verdammt ...«, war das Einzige, was Lizz noch hören konnte.
    Sie zitterte am ganzen Körper vor Wut. »Und was Euch betrifft, Douglas«, funkelte sie George mit blitzenden Augen an. Sie kämpfte um ihre Selbstbeherrschung.
    Das heftige Verlangen traf George vollkommen unvorbereitet. Teufel und Verdammnis, dieses Mädchen verkörperte Feuer und Eis zugleich! Eine überaus gefährliche Kombination, wie ihm schlagartig bewusst wurde. Der Gürtel ihres Morgenrocks hatte sich gelöst und gab nun den Blick auf ein züchtig hochgeschlossenes, weißes Nachthemd frei. Bei jedem heftigen Atemzug spannte sich der Stoff verführerisch über ihren Brüsten. Georges Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Er musste sie loswerden – und zwar schnell.
    »Schluss jetzt«, entschied er schroff und trat einen Schritt auf sie zu.
    Lizz war gezwungen zurückzutreten, dennoch reckte sie tapfer das Kinn in die Höhe. »Glaubt bloß nicht, Ihr könnt mir mit Euren rüpelhaften Manieren Angst einjagen.«
    »Ich sagte: Schluss jetzt. Ich bin zu müde, um mir noch länger deine Moralpredigten anzuhören.«
    Er wollte sie Schritt um Schritt in ihr Zimmer zurückdrängen. Als Lizz jedoch seine Absicht erkannte, blieb sie wie angewurzelt stehen und funkelte ihn aus trotzig sprühenden Augen an. Mit einer wütenden Handbewegung warf sie sich das offene Haar in den Rücken. »Sagte ich nicht bereits, dass Ihr Euch Eure Einschüchterungsversuche sparen könnt? Ihr seid vielleicht größer als ich ...«
    Zum Teufel noch mal, seine Lenden rührten sich erneut, als er auf das fauchende Geschöpf vor sich nieder blickte. So viel Kampfgeist kannte er sonst nur vom Schlachtfeld her. Mutige Krieger zitterten vor seinem Zorn, doch dieses Mädchen begegnete ihm mit einem solchen Trotz, dass er unwillkürlich den Drang verspürte, sie zu unterwerfen.
    »Ich bin auch wesentlich stärker als du«, verkündete er grimmig. Im nächsten Moment warf er sie sich wie einen Kartoffelsack über die Schulter und trug sie in ihr Zimmer zurück.
    Lizz erstarrte vor Entsetzen. Bevor sie sich zu wehren vermochte, warf er sie auch schon wortlos aufs Bett und verabschiedete sich mit einem zufriedenen Nicken.
    Lizz hörte, wie er

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