Herz im Zwiespalt (German Edition)
zurückzog. Lizz schämte sich entsetzlich für ihr Verhalten. Aber schließlich war er selbst schuld. Weshalb musste er sie auch immer so erzürnen? Eigentlich war sie durchaus eine friedliebende Frau. Doch bei diesem Douglas bedurfte es nur eines Wortes, und sie verspürte augenblicklich den dringenden Impuls, ihn vors Schienbein zu treten. Allmählich bekam sie wirklich den Eindruck, dass er sie mit voller Absicht reizte.
»Wenn das nur gut geht«, flüsterte ihre Mutter besorgt.
Lizzy folgte ihrem Blick und sah Allan und ihren Bruder, wie sie ein hitziges Gespräch mit zwei Douglas-Männern führten. Von Sekunde zu Sekunde traten immer mehr Clanmitglieder zu ihnen und verstärkten die beiden Fronten.
»Das wird dem König aber gar nicht gefallen«, stimmte Lizz zu und raffte ihr dunkelblaues Ballkleid, um sich den Streithähne zu nähern. Sie kannte sich in politischen Fragen zwar nicht allzu gut aus, dennoch kamen ihr die drohenden Worte des Königs in den Sinn. Dies hier war eine Feier zu seinen Ehren und jede Störung dieser Feierlichkeiten würde er als persönliche Beleidigung empfinden – und dementsprechend bestrafen.
»Wo ist Papa? Er sollte diesen Streit unbedingt schlichten, bevor er eskaliert.«
Lady Drummond schüttelte betrübt den Kopf »John würde diese Angelegenheit nur verschlimmern. Du weißt ja selbst, dass sein Hass auf die Douglas‘ geradezu an Besessenheit grenzt.«
Natürlich wusste sie das. Dennoch war ihr Vater klug genug, um den König nicht vorsätzlich zu erzürnen. Er würde die angespannte Situation bestimmt bereinigen. Lizz stellte sich auf die Zehenspitzen, konnte ihren Vater jedoch nirgends entdecken. »Jemand muss doch etwas tun«, erklärte Lizz entschieden und setzte sich erneut in Bewegung.
Ihre Mutter hielt sie energisch am Arm zurück. »Aber bestimmt nicht du, Kind.«
Lizz versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. »Diese Dummköpfe werden gleich eine riesige Schlägerei anzetteln.«
Lady Drummond seufzte betrübt auf. »Schon geschehen.«
»Bitte seht mich nicht an, My lord. Kein Mann hat mich jemals nackt gesehen.« Isabella Keith verbarg ihren wohlgeformten Körper hinter einem Hauch von durchschimmernder Seide und gab sich sehr scheu. George lag längst vollkommen entkleidet im Bett und bemühte sich mannhaft um Geduld.
Seine derzeitige Mätresse liebte dieses Spiel der unschuldigen Jungfrau. Ihn hingegen langweilte es inzwischen unermesslich. Schließlich hatte er sie schon so oft in seinem Bett gehabt, dass dieses gezierte Theater wirklich lächerlich war.
»Komm her, Mädchen«, forderte George mit rauer Stimme und klopfte einladend neben sich auf die Matratze.
Isabellas Herzschlag beschleunigte sich und eine sengende Hitze breitete sich in ihrem Unterleib aus. Allein der Anblick, wie George nackt auf dem Bett lag und sie begehrlich betrachtete, ließ sie vor Lust erbeben. Sie verzehrte sich nach seinem kraftstrotzenden Körper. Dies war auch der Grund, weshalb sie ihm hierher nach Stirling Castle gefolgt war. Sie brauchte ihn, um das schwelende Feuer in ihrem Leib zu zähmen. Kein anderer Mann verstand es besser, sie in solchem Umfang zu befriedigen wie er. Diese Muskeln. Diese sehnige Kraft. Vom ersten Augenblick an hatte seine düstere Anziehungskraft sie gefesselt.
Isabella leckte sich über die Lippen, als sie die Augen genüsslich über seinen Körper gleiten ließ, von der breiten Brust über den flachen Bauch bis hinab zu seinem harten Gemächt. Isabella schluckte schwer. Wie die stolze Waffe eines Ritters ragte die pralle Lanze aus dem Dickicht seines schwarzen Schamhaars.
»Lass mich nicht länger warten, Isabella«, verlangte George.
»Ich ... ich kann nicht, Mylord. Ihr könntet denken, ich würde mich jedem hingeben.«
Was nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt lag. Isabella war ein unglaublich lüsternes Ding. Ihr verstorbener Mann konnte seinem Schöpfer danken, dass er ihn zu sich geholt hatte. Kein gewöhnlicher Mann konnte es ertragen, wenn seine Frau ihn ständig betrog.
»Nun komm schon. Ich bin ganz ausgehungert«, versuchte er sie zu locken. »Ich werde dir auch jeden Wunsch erfüllen.«
Isabellas Wangen röteten sich vor Verlangen und sie leckte sich aufreizend über die Lippen. »Wirklich jeden?«
George besann sich eines Besseren. Bei ihr musste man vorsichtig sein. »Jeden, den ich verantworten kann.«
Sogleich schob Isabella schmollend die Unterlippe vor. »Du schränkst schon wieder ein. Das gefällt mir
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