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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Eures Königs.«
    Keiner der anwesenden Lords war sonderlich eingeschüchtert, sie hatten die Warnung jedoch verstanden.

8
    Am nächsten Tag standen ein Ausflug zu Pferd und ein glamouröses Picknick auf dem Plan. Die Gesellschaft versammelte sich gegen Mittag im Hof und wartete, bis James ihnen voranritt. Als sich der Tross langsam in Bewegung setzte, winkte Lizz Margarete zum Abschied zu. Da ihre älteste Schwester die Angst vor Pferden nicht überwinden konnte, würde sie mit einer Kutsche nachkommen. So ritt Lizz im Kreise ihrer übrigen Familie und amüsierte sich köstlich. Der Weg führte über weite Wiesen, durch Wälder und an den Ufern des Forth entlang. Stirling war einfach herrlich und sie genoss die wunderschöne Landschaft in vollen Zügen.
    Als die Männer ihr Thema auf den Kampf und die Geschäfte verlegten, wurde es Annabella bald zu langweilig. »Komm, Schwesterchen, wir suchen uns unterhaltsamere Reisegefährten.«
    Lizz konnte dem nur beipflichten und hielt verstohlen nach David Flemming Ausschau. Ihr Herz machte einen freudigen Satz, als sie ihn ausgerechnet bei Annabellas derzeitigem Spitzenkandidaten entdeckte.
    »Sieh nur, dort ist ja Lord Graham«, erklärte sie mit einem leisen Lachen. »Bestimmt möchtest du seine Reitkünste besser in Augenschein nehmen. Schließlich könnte es recht peinlich sein, einen Mann zu heiraten, der ständig vom Pferderücken fällt.«
    Annabella lachte herzlich auf. »Du täuschst mich nicht, Lizz. Du selbst kannst es doch kaum erwarten, dich einer ganz bestimmten Person anzuschließen.«
    Lizz errötete sanft, konnte sich ein kleines Lächeln jedoch nicht verkneifen. »Ist das so offensichtlich?«
    »Nur wenn man eingeweiht ist«, beruhigte Annabella sie liebevoll. »Aber du hast Recht. Es könnte nicht schaden, wenn ich mir Lord Graham etwas näher anschaue.«
    Annabella gab ihrem Pferd die Sporen und galoppierte davon. »Komm, Lizz, wir pirschen uns an.«
    »Das nennst du anpirschen?«, lachte diese und folgte ihrer Schwester.
    Annabella lenkte ihr Pferd neben Lord Graham. »Meine Herren, dürfen wir uns Euch vielleicht anschließen? Der Weg ist gefährlich, und wir benötigen dringend zwei starke Männer, die uns ihren Schutz bieten.«
    Mit Freuden boten beide ihre Dienste an. Lizz war zum ersten Mal um Worte verlegen, als sie nun so dicht neben David ritt. Ihr Herz pochte so laut, dass sie beinahe befürchtete, er könnte es hören. Sogar ihre Handflächen wurden feucht vor Aufregung. David hingegen schien diese Hemmungen nicht zu verspüren. Er beugte sich nah zu ihr herüber und flüsterte vertraulich: »Ich habe dich gestern auf dem Ball vermisst, meine Liebe. Dabei konnte ich es kaum erwarten, dich endlich wieder in den Armen zu halten.«
    Lizz errötete vor Freude. »Leider war ich damit beschäftigt, Papas Männer zu versorgen. Du hast bestimmt von dem kleinen Zwischenfall mit den Douglas’ gehört. Es gab etliche aufgeplatzte Lippen und blaue Augen, die verarztet werden mussten.«
    David nickte und schenkte ihr ein betörendes Lächeln. »Die Glücklichen. Ich kann mich nur zu gut an deine sanften Hände erinnern. Vielleicht sollte ich mich ebenfalls auf einen Faustkampf einlassen. Würdest du mich dann auch wieder pflegen, Elizabeth?«
    Lizz schüttelte lachend den Kopf: »Ein Tanz mit dir ist mir dann doch lieber.«
    Da George die Jagd mehr als alles andere auf Stirling genoss, war er nun bitter enttäuscht. Eigentlich war für den heutigen Tag eine Rotwildjagd geplant gewesen, doch da das Weibervolk James seit Tagen mit diesem elenden Picknick in den Ohren lag, hatte er schließlich nachgegeben. George hätte seinen Schwertarm darauf verwettet, dass dies James’ Strafe für den kleinen Faustkampf von gestern war. Nun waren sie gezwungen, im Schritttempo durch die Wälder zu ziehen und das aufgeregte Gackern der Frauen über sich ergehen zu lassen. Besonders Isabellas Gezeter zerrte an seinen Nerven. Sie wusste nichts Besseres, als ihn mit den mangelnden Fähigkeiten ihrer Zofe zu plagen. Himmel, glaubte dieses Weibsbild wirklich, dass ihn die Farbe ihrer Schuhe oder die Breite ihrer Haarbänder interessierten? Als sie ihn dann auch noch bat, ihr beim Absteigen zu helfen, damit sie sich ein Kissen auf den ach so harten Sattel legen konnte, wurde es ihm endgültig zuviel.
    Kurzerhand gab er seinem Hengst die Sporen und ritt nun neben seinem Vater. Leider erwies sich auch dies als ein Fehler, denn Archibald Douglas hatte nur Augen für seine

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