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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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umklammert und deutete nun damit auf die beiden Ungeheuer.
    »Blitz! Donner! Zu mir!«
    Lizz glaubte ihren Augen und Ohren nicht trauen zu können, als die beiden zottigen Ungetüme lammfromm an die Seite dieses Teufels trotteten.
    »Archie, komm aus dem Wasser«, befahl George. »Und ihr kommt besser auch heraus, bevor ihr euch noch den Tod holt.«
    Der Junge glitt von Lizzys Rücken und warf ihr einen strafenden Blick zu. »Sie hat mich gezwungen.«
    Lizz und Margarete wateten ebenfalls ans Ufer zurück.
    »Ich verstehe nicht ... Diese Wölfe haben den Jungen durch den Wald gehetzt. Sie wollten ihn töten«, erklärte Lizz verständnislos.
    »Lügnerin«, gab der Junge erbost zurück. »Sie wollten mein Brot fressen.«
    Fassungslos starrte Lizz auf das zur Hälfte aufgegessene belegte Fleischbrot in seiner Hand. Sie fühlte sich wie der dümmste Mensch auf Gottes weiter Erde.
    Georges Blick glitt zwischen Lizz und dem kleinen Archie hin und her. Allmählich begriff er, was hier vor sich gegangen war.
    »Weshalb hast du ihr nicht gesagt, dass Blitz und Donner deine Hunde sind?«, herrschte er den Jungen an.
    »Sie hat nicht gefragt«, schmollte dieser.
    Mit einem herzerweichenden Stöhnen sank Margarete in Ohnmacht.
    Lizzys Verwirrung wandelte sich mit einem Schlag in heißen, alles verzehrenden Zorn. Wie durch einen roten Schleier hindurch nahm sie wahr, dass George den schlaffen Körper ihrer Schwester aufhob und wegtrug.
    »Douglas!«, schrie alles in ihr. Sollte sich doch die Hölle auftun und jeden Einzelnen von diesen Bastarden bei lebendigem Leib verschlingen.
    »Das glaube ich einfach nicht«, schrie sie schrill und ging wie eine Furie auf George los. »Du gemeiner, niederträchtiger Bastard. Wir haben uns fast zu Tode gefürchtet ...«
    George lehnte seine leichte Last sorgfältig an einen Felsen und achtete gar nicht auf Lizz, die seinen Rücken mit wütenden Schlägen traktierte. Erst als er den schlaffen Körper zu seiner Zufriedenheit hingelegt hatte, erhob er sich wieder und wandte sich der fauchenden Wildkatze zu. »Wolltest du mir etwas mitteilen?«
    Es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung, um nicht laut zu lachen, als er sah, wie sie atemlos vor Empörung nach Luft rang. Mühelos hielt er Lizzys Handgelenke mit seiner Rechten fest.
    »Bastard«, fauchte sie.
    »Du wiederholst dich.«
    Archie stand mit geweiteten Augen etwas abseits und kaute versonnen an seinem Brot. »Wirst du sie jetzt auch schlagen?«
    »Sollte ich es denn tun?«
    »Ich habe nasse Füße.« Dies sollte wohl ein klares Ja bedeuten.
    »Du undankbares kleines Biest«, schnauzte Lizz ihn an.
    »Geh zu Nan zurück. Sie wird sich um dich kümmern, damit du dich nicht erkältest«, befahl George und wandte sich wieder Lizz zu.
    »Ich möchte aber zusehen, wie du die da bestrafst«, protestierte der Junge.
    Georgs Blick verdüsterte sich warnend, als seine zinngrauen Augen das schmutzige Gesicht des Jungen musterten. »Wir beide sprechen uns später, Archie. Du weißt ganz genau, dass du dich nicht ohne Aufsicht herumtreiben darfst.«
    Der Junge warf Lizz einen bitterbösen Blick zu. Anscheinend hielt er sie für die Schuldige.
    In diesem Augenblick kam Margarete stöhnend wieder zu sich – flankiert von Blitz und Donner.
    Sie stieß einen leisen Schrei aus und drohte erneut in eine Ohnmacht zu fallen. »Himmel noch mal«, fauchte Lizz zornig und riss sich aus Georges Griff los.
    »Verschwindet, ihr elenden Biester.« Sie scheuchte die riesigen Tiere wie Hühner von ihrer Schwester weg.
    »Margarete, steh auf! Jetzt ist wirklich nicht die richtige Zeit, um sinnlos in Ohnmacht zu fallen.«
    »Mir ist so kalt«, stöhnte ihre Schwester kläglich.
    Lizz erging es ähnlich. Aber sie würde sich lieber die Zunge abbeißen, als dies vor dem elenden Douglas einzugestehen.
    »Dafür kannst du dich bei der Douglas-Brut bedanken«, schnappte sie stattdessen wütend und half Margarete auf die Beine.
    »Er war es nicht, der mich ins Wasser gedrängt hat«, gab Margarete zu bedenken.
    »Ich wollte dich retten«, setzte Lizz dagegen.
    »Eine feine Rettung. Ich werde mir bestimmt den Tod holen.«
    Lizz warf die Arme in die Luft. »Ausgezeichnet! Bin ich heute eigentlich an allem Elend auf dieser Welt allein schuld?«
    Douglas tätschelte liebevoll Donners mächtigen Kopf.
    »Lass mich raten. Du bist heute bestimmt wieder etwas übermüdet?«
    Als Lizzys Kopf zu ihm herumzuckte und er den mörderischen Ausdruck in ihren Augen sah, lachte er

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