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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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lauthals. Dieses Mädchen war einfach zu köstlich in ihrem Zorn.
    »O Gott, wie ich dich hasse, Douglas.«
    Margarete versteifte sich. »Elizabeth ...!«
    Lizz packte ihre Schwester am Arm und zog sie mit sich fort. »Ein Wort und ich werfe dich zurück in den Fluss.«
    Selbst aus der Ferne konnte sie noch das verhasste Lachen von George Douglas hören.

9
    Das Schicksal muss sich heute wirklich gegen mich verschworen haben«, maulte Lizz leise vor sich hin, als ausgerechnet George Douglas beim Dinner neben ihr Platz nahm. Einen Augenblick lang war sie ernstlich versucht, Kopfschmerzen vorzutäuschen, um seiner Gegenwart zu entfliehen. Doch dann siegte ihr Stolz. Sollte er doch verschwinden. Schließlich war sie vor ihm hier gewesen.
    »Na, Kätzchen, heute Abend schon unschuldige Hündchen in die Flucht geschlagen?«
    Dieser gemeine Kerl spielte doch tatsächlich auf seine hässlichen Biester an! Er verlor wirklich keine Zeit, um sogleich einen neuen Streit vom Zaun zu brechen. Aber was konnte man von einem Douglas schon erwarten? Dass er galanterweise über ihre abgrundtiefe Blamage hinwegsah? Wie lächerlich!
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln: »Verschwendet nicht Euren Atem, Douglas. Ich habe nicht vor, mich heute noch einmal mit Euch herumzuärgern.«
    »Wie schade, ich wäre gerade in der richtigen Stimmung«, erklärte George herausfordernd.
    Lizz zuckte gleichmütig mit ihren zierlichen Schultern. »Euer Problem, nicht wahr?« Danach ignorierte sie ihn zu seinem Verdruss vollkommen und unterhielt sich angeregt mit ihren anderen Tischpartnern.
    Lizz verstand sich mit Lady Damaris Kennedy auf Anhieb. Sie war eine wunderschöne junge Frau mit feurigem Haar und dem lieblichsten Lächeln, das Lizz je gesehen hatte. Auch Lord Keith, der ihr gegenüber saß, war äußerst charmant, wenngleich nicht sehr gesprächig. Zum Ausgleich dessen erwies sich Lord Donald als umso redseliger. Alles in allem war es eigentlich eine ganz angenehme Tischrunde. Abgesehen von einem natürlich, doch da er sich ruhig verhielt, gelang es Lizz nach und nach, sich zu entspannen. Da Lord Keith das Picknick am Nachmittag versäumt hatte, bestand er darauf, alle Einzelheiten zu erfahren.
    George nahm an diesem Gespräch nur am Rande teil. Vielmehr beobachtete er verächtlich, wie Lord Keiths Blick immer wieder lüstern in den Ausschnitt der kleinen Kratzbürste glitt. Seine Laune bewegte sich auf den absoluten Tiefpunkt zu. Nicht, dass es ihn irgendwie störte, was der Kerl tat, aber es störte ihn, dass sie nichts dagegen unternahm. Außerdem zerrte es an seinen Nerven, dass sie ständig um ihn herum blickte, nur um mit diesem verdammten Flemming liebäugeln zu können. Das konnte sie gefälligst auf später verschieben. Jetzt war er hier, und George war kein Mann, der sich ungestraft ignorieren ließ. Er nahm einen großen Schluck Wein und stellte seinen Kelch wieder in Position. So konnte er sie nämlich im Spiegelbild des polierten Kelches beobachten.
    Im Gegensatz zu ihr gelang es ihm nicht einmal ansatzweise, sie zu ignorieren. Jedes einzelne Wort aus ihrem Mund reizte seinen Zorn aufs Neue. George verstand selbst nicht, weshalb er so feindselig auf sie reagierte. Eigentlich lag es viel mehr in seiner Natur, das schöne Geschlecht mit seinem Charme zu umgarnen. Schließlich waren die Douglas’ nicht nur für ihre Kampfeslust berüchtigt. Diesem Weib gelang es jedoch ständig, seine übelsten Seiten zum Vorschein zu bringen. Zu seiner eigenen Beschämung musste er sich eingestehen, dass es ihm sogar ungemein gefiel, mit dieser Lady Nadelstiche auszutauschen. Es belebte ihn geradezu. Umso ärgerlicher war es, dass sie heute Abend keine Lust dazu verspürte, erneut die Schwerter mit ihm zu kreuzen.
    George langweilte sich - und das war allein ihre Schuld.
    »Habt Ihr schon gehört, dass die Zigeuner auf dem Weg nach Stirling sind?«, erkundigte sich Damaris erfreut. »Anscheinend haben sie gestern Kilsyth verlassen und werden in ungefähr zwei Tagen hier sein.«
    »Wie wundervoll!«, rief Lizz begeistert. »Ich wollte schon immer einen tanzenden Bären sehen.«
    »Man sollte meinen, die zwei Wölfe von heute Nachmittag würden Euch vorerst genügen«, warf George ätzend ein.
    »Wölfe«, keuchte Lord Donald entsetzt. »Ich hoffe doch sehr, dass Ihr sie nur aus der Ferne beobachten musstet.«
    Lizzys Augen schleuderten Blitze, als sie sich an George wandte und mit einem zuckersüßen Lächeln erklärte: »Lord Douglas beliebt

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