Herz im Zwiespalt (German Edition)
Lizz, völlig verblüfft über diese Geste, beäugte das Kästchen mit einem gewissen Argwohn. »Was ist das?«
George verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Unter den gegebenen Umständen ist ein Verlobungsgeschenk wohl angebracht.«
»Oh«, murmelte Lizz leise. Sie hob den Deckel an und ihr stockte der Atem. Auf schwarzem Samt glitzerte ein rubinbesetztes Goldcollier mit einer wunderschönen Rose in der Mitte. Jedes Blatt war kunstvoll mit kleinen, funkelnden Rubinen und Diamanten besetzt. Lizz schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und strich ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen über das herrliche Geschmeide.
»Es ist wunderschön«, hauchte sie leise. »Ich liebe Rosen.«
Die beinahe zärtliche Wärme, die sich in Georges Brust ausbreitete, verunsicherte ihn und plötzlich fühlte er sich ausgesprochen unbehaglich. Er hatte dieses Schmuckstück bereits vor Tagen erstanden. Aus irgendeinem Grund, dem er lieber nicht genauer nachging, war nur diese eine Rose infrage gekommen.
»Leg es an, damit wir gehen können.«
Lizz blickte sich unsicher um. »Ich werde es morgen tragen.«
Ihre Weigerung versetzte ihm einen dumpfen Stich und Ärger keimte in ihm auf. »Nein, du wirst es heute Abend tragen. Ich werde mir nicht nachsagen lassen, dass ich meiner Braut gegenüber geizig wäre«, erklärte er unfreundlicher als gewollt.
Lizzys Wangen röteten sich vor Verlegenheit und Ärger. »Verdammt, Douglas, du wirst mir nicht sagen, was ich zu tun habe! Meine Zofe hat sich bereits zurückgezogen, also werde ich diesen Schmuck erst morgen umlegen.«
Das trotzig vorgeschobene Kinn reizte George augenblicklich, das Wilde in ihr zu zähmen. Ein kühnes Lächeln hob seine Mundwinkel an. »Wenn das so ist, werde ich dir natürlich meine uneingeschränkten Dienste anbieten.«
Ohne auf Lizzys Einwände zu achten, schob er sie in ihr Zimmer zurück, nahm das Collier aus dem Kästchen und drehte Lizz, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand.
Sie erkannte, dass eine weitere Weigerung ihrerseits die Angelegenheit nur unnötig hinauszögern würde. George Douglas war kein Mann, der sich von einem Vorhaben abbringen ließ, ganz egal, worum es dabei ging.
»Also wirklich, Douglas, manchmal bist du unglaublich stur«, erklärte Lizz mürrisch und begegnete seinem eindringlichen Blick im Spiegel des Frisiertisches.
»Zweifellos wird mir diese Eigenschaft bei dir noch zugute kommen. Du bist auch nicht gerade ein Ausbund an Sanftmütigkeit und Demut.«
Unglaublicherweise hörte sie keinen Tadel aus diesen Worten. Vielmehr klang es beinahe nach einem Kompliment!
Der Kerl verblüffte sie immer wieder. Ihr Puls raste plötzlich wie wild, als sie im Spiegel beobachtete, wie er ihr das Collier umlegte und es im Nacken schloss. Die Wärme seiner Finger und die zarten Berührungen jagten ihr prickelnde Schauer über den Rücken. Entsetzt spürte sie, wie sich ihre Brustspitzen hart gegen das Mieder pressten. Großer Gott, nicht schon wieder! Sie durfte nichts bei seinen Berührungen empfinden. Abscheu und Wut, ja, doch bestimmt nicht diese schmelzende Wärme, die sich wie ein Fieber in ihrem Körper ausbreitete. Lizz hielt bestürzt den Atem an. Er war zu nah! Sie konnte seinen Atem auf ihren bloßen Schultern spüren. Sie fühlte die Hitze seines mächtigen Körpers so intensiv, als würde er sie in seinen Armen halten. Sie musste seiner elektrisierenden Nähe entfliehen, bevor sie seiner Anziehungskraft erneut erlag.
George schien ihren inneren Kampf zu spüren und hielt sie an den nackten Schultern zurück. Im selben Augenblick erkannte er seinen Fehler. Samtig weich fühlte sich ihre zarte Haut unter seinen Händen an und verwandelte das Gefühl köstlicher Schwere in seinen Lenden in einen dumpfen Schmerz. Er war hingerissen vom Anblick ihres schlanken, sanft gebogenen Halses. So verletzlich und doch so unglaublich verführerisch. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel und verwoben sich fest ineinander.
»Wir sollten jetzt wirklich zum Ball gehen. Bestimmt erwartet man uns bereits«, erklärte Lizz mit verräterisch kurzatmiger Stimme.
»Sollen sie doch warten«, entgegnete George mit einer Stimme wie rauer Samt.
Lizz hielt angespannt den Atem an, als sie sah, wie er langsam den Kopf senkte und seine weichen Lippen sanft auf die empfindliche Stelle in ihrem Nacken presste. Keinen Moment ließ er sie dabei aus den Augen.
Lizz schnappte hörbar nach Luft, und George sah, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken
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