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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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diese Pläne natürlich hinfällig.«
    »Der König wird darüber nicht sonderlich erfreut sein«, gab David zu bedenken. Doch die Aussicht, dass all seine Probleme auf so einfache Art aus der Welt geschafft werden konnten, gefiel ihm außerordentlich.
    »Das ist sein Problem, nicht deines.«
    »Was ist, wenn die kleine Drummond nicht mitspielt? Der Zorn des Königs könnte sich schließlich auch auf ihre Familie richten.«
    »Mach dir darüber keine Sorgen.« Die nächsten Worte spie er ihm förmlich entgegen. »Eine Frau, die liebt, nimmt auf niemanden Rücksicht, um ihre Ziele zu erreichen. Ihr Geist ist so sündig wie ihr lüsternes Fleisch.«
    Das klang eigentlich ganz logisch.
    »Ich bin mir sicher, dir fällt etwas ein, falls sie sich wider Erwarten doch weigern sollte.«
    »Und was?«, fragte David gedehnt.
    »Ich habe von dem Dienstmädchen gehört, dieser Amélie. Mir scheint, du kannst recht überzeugend sein, wenn du willst.« Er ließ ein kaltes Lachen hören. »Du bist genau der Ehemann, den ich mir für die kleine Drummond wünsche.«
    Davids Lippen verzogen sich zu einem überheblichen Lächeln. »Nun, die Magd hat sich all meinen Wünschen gebeugt. In Ordnung. Wann soll ich mit Elizabeth nach Gretna Green aufbrechen?«
    »Noch diese Nacht.«
    Der Unbekannte schaute David nach und ein teuflisches Grinsen verzog seine Lippen. Er war wirklich ein Meister der List. David bog um eine Ecke und verschwand aus seinem Blickfeld.
    Welch ein Einfaltspinsel! Er hatte ihm die Geschichte doch tatsächlich abgekauft. Es gab gar keinen Priester, der in Gretna Green auf die beiden wartete. Weshalb auch? Schließlich würde der König die Ehe schlicht und einfach als ungültig erklären. Wem also sollte damit geholfen sein? Nein, er verfolgte einen ganz anderen Plan – und George der Unerbittliche kam ihm dabei gerade recht.

18
    Lizz war unglaublich wütend. Sie hatte den König um eine Audienz gebeten, um ihm zu erklären, dass sie bereits verlobt war und demzufolge diesen Douglas nicht heiraten konnte. Ja, sie war sogar so weit gegangen und hatte ihm eine Heirat per Handschlag vorgeschlagen. Das war in Schottland eine durchaus anerkannte Art zu heiraten – und vollkommen verbindlich. Jedoch war sie nur auf ein Jahr begrenzt. Sollte sich nach dieser Zeitspanne herausstellen, dass die Verbindung unglücklich gewählt war und keine Erben unterwegs waren, konnten die Eheleute einfach wieder ihrer Wege ziehen. Damit hätte Lizz leben können. David würde gewiss auf sie warten.
    Doch der König hatte ihr nur zugelächelt und gemeint, dass sie ihm eines Tages dankbar für seine Unnachgiebigkeit sein würde.
    Dankbar! Man stelle sich das mal vor. War das schottische Reich eigentlich voll von Narren? Bis ans Ende ihrer Tage würde sie diesen Douglas hassen. Nein, nicht nur ihn, sondern die ganze elende Männerwelt. Wie konnten sie es sich anmaßen, einfach über ihr Leben zu verfügen? Ihre Meinung zählte keinen Deut. Und was war mit ihrem Herzen? Lizz hätte wild um sich schlagen können vor ohnmächtiger Wut und Frustration. Niemand interessierte sich dafür, dass sie David Flemming liebte.
    Nein, das kümmerte niemanden. Sie war nichts als eine Spielfigur, die man nach Belieben hin und her schob. Eine Spielfigur, mit der man sich begnügte. Oh, dieses Wort brannte ihr noch immer unter den Fingernägeln.
    »Aua!«
    »Ich bitte um Vergebung, Lady Drummond, aber wenn Ihr nicht ruhig steht, werden wir Euer Hochzeitskleid niemals bis morgen fertig bringen.«
    Die boshafte Schneiderin gab noch nicht einmal vor, dass es ihr Leid tat, Lizz mit der Nadel gepiekst zu haben.
    »Das soll mir nur recht sein«, fauchte Lizz wütend.
    »Lasst uns allein«, befahl John Drummond. Er war unbemerkt eingetreten.
    Sein zorniger Gesichtsausdruck hätte sogar die pflichtbewussteste Schneiderin in die Flucht geschlagen.
    Als sie allein waren, stieg Lizz von ihrem Schemel herunter. Sogleich streifte sie sich das verhasste Hochzeitskleid von den Schultern und ließ es achtlos zu Boden gleiten.
    Nur in ihrer Leibwäsche stand sie da und ihre Kehle brannte von den unvergossenen Tränen.
    »Ach, mein kleiner Wildfang, wie gern würde ich dir diese Hochzeit ersparen.«
    Lizz nickte und versuchte die Tränen zurückzuhalten. »Ich weiß, Papa.«
    Ihr Vater schien in den letzten beiden Tagen um Jahre gealtert zu sein. Seine Augen blickten sie flehend an. Als er das zitternde Kinn seiner Lieblingstochter sah, glaubte er, sein altes Herz müsse vor

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