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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Aus irgendeinem ihr selbst unerfindlichen Grund wünschte sie sich, er würde ihr von sich aus gestehen, dass Archie sein Sohn war.
    »Sie ist bei seiner Geburt gestorben.«
    »Oh, das tut mir Leid.« Sie wartete, doch keine weiteren Erklärungen folgten.
    Mit einem lauten Knall schwang plötzlich die Tür auf und eine tiefe, lallende Stimme rief: »Seht her, der verlorene Sohn ist zurückgekehrt.«
    Sämtliche Geräusche verstummten abrupt. Ein dunkles Schweigen legte sich über die ganze Halle und alle schienen gespannt den Atem anzuhalten. Im Türrahmen stand William Douglas. Sturzbetrunken, unrasiert und erbärmlich anzusehen, hielt er sich am Holzrahmen fest und versuchte sich wankend auf den Beinen zu halten.
    »Ist das nicht dein Bruder?«, erkundigte sich Lizz flüsternd und für den Bruchteil einer Sekunde sah sie namenlosen Schmerz und Erleichterung in Georges Augen. Gleich darauf waren diese Gefühle jedoch hinter kaltem Zorn verborgen. Dennoch fühlte sich Lizz, als hätte sie soeben einen Einblick in seine Seele erhascht.
    »Verdammt, das wird aber auch Zeit«, knurrte George und erhob sich von seinem Stuhl. Das Schweigen wurde immer bedrückender. Alle Augenpaare blieben erwartungsvoll auf George gerichtet, dessen Gesicht so grimmig wirkte, dass Lizz alarmiert aufsprang.
    »Na, will mich denn niemand willkommen heißen?«, johlte William und lachte, als hätte er gerade einen urkomischen Witz erzählt. Mit unsicheren Schritten wankte er in den Saal.
    George durchquerte den Raum so zügig, dass Lizz Mühe hatte, ihm zu folgen. Instinktiv wusste sie, dass sie ihm jetzt beistehen musste. Es war nur ein Gefühl, und doch ...
    »Ah, mein geliebter Bruder«, rief William, als er den zornigen Riesen auf sich zusteuern sah. Er breitete schwungvoll die Arme aus. »Auf dich ist doch immer Verlass. Nein, du wirst mich nie übersehen.«
    »Halt den Mund, du Idiot«, knurrte George zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch. »Du wirst mir einiges erklären müssen.«
    Ein Funke des Wiedererkennens glimmte in den blutunterlaufenen Augen auf, als Williams Blick auf Lizz fiel.
    »Was will die denn hier?«
    Ein Muskel zuckte in Georges Wange. »Lizz ist meine Frau.«
    »Deine was?« William verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Gelächter. »Das glaube ich einfach nicht. Da lässt man dich nur kurz allein und schon bringst du uns eine Drummond ins Haus. Da soll noch mal einer sagen, ich sei das schwarze Schaf der Familie.«
    Lizz legte George beschwichtigend die Hand auf den Unterarm, als sie sah, dass er drauf und dran war, seinen Bruder niederzuschlagen. »Tu es nicht, George. Er ist betrunken und weiß nicht, was er sagt.«
    Er schien sich tatsächlich ein wenig zu beruhigen.
    Williams Augen folgten dieser Geste und er lachte erneut auf.
    »Ah, deshalb hast du mich also zurückgewiesen.« Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Du wolltest wohl ganz nach oben, was? Weshalb sich mit dem nichtsnutzigen Bruder begnügen, wenn man sich doch das Clanoberhaupt angeln kann?«
    Lizz schaffte es gerade noch, dazwischen zu gehen, als George William für diese Beleidigung die Faust ins Gesicht rammen wollte. Wie ein Puffer stand sie zwischen diesen zornigen Riesen, die sich wütend über ihren Kopf hinweg anfunkelten.
    »Schluss jetzt, und zwar alle beide!«, fauchte sie energisch.
    »Geh aus dem Weg, Lizz, das geht dich nichts an«, zischte George.
    »Und ob mich das etwas angeht.« Sie winkte zwei Soldaten, näher zu kommen. Diese dachten jedoch gar nicht daran, sich zu erheben. Es war offensichtlich, dass die Leute mit erwartungsvollem Staunen das Ende dieses Zweikampfs abwarten wollten. Doch diese Suppe würde sie ihnen gründlich versalzen.
    Zu George und William gewandt, zischte sie leise: »Ich lasse nicht zu, dass ihr euch vor versammelter Meute prügelt. Ihr seid eine Familie, verdammt. Wenn ihr Probleme habt, dann löst sie gefälligst im Verborgenen.«
    »Du sollst dich heraushalten«, fuhr jetzt auch William sie an. »Du hast keine Ahnung, was ich getan habe.«
    Lizzys Kopf zuckte zu ihm herum. »Das brauche ich auch nicht zu wissen. Es ist schlimm genug, mit ansehen zu müssen, wie du dich dafür selbst bestrafst. Du willst doch, dass George dich niederschlägt und dich zum Gespött des ganzen Clans macht. Aber das werde ich nicht zulassen, verstanden? Es gibt genügend andere Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen.«
    Plötzlich stand derselbe Schmerz in seinen Augen, wie sie ihn zuvor bei

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