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Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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Du kennst dich sowieso viel besser aus. Denk auch an die Wiese!“
    James bedankte sich höflich und folgte Harriet die Stufen zum perfekt gepflegten Rasen hinunter. Sie atmete erleichtert auf, als sie hörte, wie ihr Vater den Motor anließ. Allem Anschein nach beabsichtigte James nicht, vom Vertrag zurückzutreten. Und ihr Vater ahnte nicht im Geringsten, wer sein Kunde war. Wahrscheinlich hatte er Harriets Rebellion gegen ihn völlig verdrängt. Aubrey Wilde war ein Meister im Anlegen von Scheuklappen.
    Natürlich fühlte es sich seltsam an, James durch den großen Garten des Landsitzes zu führen. Damals war sie ja peinlich darauf bedacht gewesen, ihre Beziehung geheim zu halten und hatte sich stets irgendwo anders mit James getroffen und sich nie von ihm nach Hause bringen lassen. Seit dem Besuch im Pförtnerhaus, als er den Rechner repariert hatte, gab es für ihn nie wieder eine Gelegenheit, den Landsitz zu betreten.
    „So weitläufig hatte ich mir das Anwesen gar nicht vorgestellt“, sagte er, als sie den großen Rasen überquerten. „Es dürfte kein Problem darstellen, hier ein Partyzelt aufzubauen.“
    „Nein. Mein Vater hätte dir natürlich mehr dazu sagen können, aber …“
    „Aber du wolltest ihn ja möglichst schnell loswerden, damit er nicht merkt, wer ich bin und vom Vertrag zurücktritt. Ist dir die Veranstaltung so wichtig, Harriet?“
    „Ja.“ Stolz hob sie das Kinn. „Wir brauchen ein neues Dach.“
    „Und dafür bist du bereit, Geld von mir anzunehmen.“
    „Genau.“ Sie führte ihn um die Terrasse herum und hoffte, er würde sich jetzt schnell verabschieden, damit sie sich von der Anspannung erholen konnte. Schließlich standen sie vorm Pförtnerhaus. „Hast du alles gesehen, was dich interessiert?“
    „Noch nicht ganz. Darf ich hereinkommen?“
    „Sicher.“ Was blieb ihr denn anderes übrig, als ihn ins Haus zu bitten. Sie führte ihn in das kleine Wohnzimmer.
    „Hier hat sich ja einiges verändert.“ Interessiert sah James sich um.
    „Mit den Jahren habe ich dem Haus natürlich meinen persönlichen Stempel aufgedrückt“, erklärte Harriet.
    „Jahre?“ Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. „Wie lange wohnst du denn schon hier?“
    „Seit ich erfolgreich mein Studium abgeschlossen habe.“
    „Darf ich mich setzen?“
    „Sicher. Nimm das Sofa!“ Harriet schwang sich auf die Fensterbank.
    „Dort stand der Schreibtisch“, erinnerte er sich.
    „Der steht jetzt in meinem Schlafzimmer.“ Sie musterte ihn argwöhnisch. „Kann ich noch etwas für dich tun?“
    „Ja, du könntest dich mit mir unterhalten. Beispielsweise würde ich gern wissen, wieso dein Vater keine Ahnung hat, wer ich bin.“
    „Wahrscheinlich, weil ich damals nur einmal von dir gesprochen habe, als ich meinem Vater erklärt habe, dass ich mir eine Wohnung mit dir nehmen wollte. Er wusste aber nur, dass es sich um einen James handelte. Warte mal!“ Sie dachte nach. „Er muss deinen Namen gewusst haben, als er George Lassiter aufgefordert hat, dich zu feuern.“
    „Soweit ich weiß, hat er nur von dem Techniker gesprochen, der sich an seine Tochter heranmachen wollte. George wusste natürlich, dass ich gemeint war. Schließlich hatte er mich ja zu dir geschickt, um den Rechner zu reparieren. Mein Nachname wurde nie erwähnt.“
    „Ja, so muss es gewesen sein.“ Harriet lächelte. „Trotzdem war ich vorhin ziemlich nervös“, gestand sie.
    „Das war nicht zu übersehen.“ James betrachtete sie nachdenklich. „Verrätst du mir, warum du statt in dem wunderschönen Herrenhaus hier wohnst? Du hättest doch auch in die Stadt ziehen können. Denn du bist ganz sicher nicht hier geblieben, weil du deinem Vater so nahe stehst. Mir scheint eher das Gegenteil der Fall.“
    „Ich hänge an dem Haus.“
    „Aha. Hoffst du, es eines Tages zu erben?“
    „Ich habe zwei Schwestern. Das Erbe wird durch drei geteilt.“ Sie rutschte von der Fensterbank. „Möchtest du was trinken?“
    „Nein danke. Ich muss jetzt los.“ James stand auf und dominierte den Raum allein durch seine Präsenz. „Es war schön, dich wiederzusehen.“
    „Wirklich? Ich dachte, du bist immer noch sauer auf mich.“
    „Nein, das ist vorbei. Du warst ja fast noch ein Kind, als wir uns getrennt haben. Und ich verstehe jetzt, warum du das hier nicht aufgeben wolltest.“
    „Das bezweifle ich.“ Sie ging zur Tür.
    „Dann klär’ mich auf!“
    „Wozu? Es ist alles so lange her. Du hast seitdem sehr viel erreicht,

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