Herz in Gefahr? (German Edition)
Crawford“, sagte Nick beeindruckt. „Ich habe in letzter Zeit viel über ihn gelesen – eine richtige Erfolgsstory. Und wieso nutzt er ausgerechnet euer Haus für seine Party?“
„Eine Klientin von mir hat ihm River House als Veranstaltungsort empfohlen.“
„Mit dem Einverständnis deines Vaters?“, fragte Nick verblüfft.
„Natürlich musste er erst überredet werden“, erklärte Harriet augenzwinkernd. „Hier kommt unser Essen“, fügte sie erleichtert hinzu.
Leider hatte ihr die zufällige Begegnung mit James den Appetit verschlagen. Doch sie ließ sich nichts anmerken, als James mit den Graveneys kurz an ihrem Tisch haltmachte, bevor sie das Restaurant verließen. Amüsiert beobachtete Harriet, wie Nick mit Claudia und Lily flirtete, und gab allen die Hand, James zuletzt.
„Mein Besuch hier ist morgen beendet, Miss Wilde. Ich komme aber rechtzeitig vor dem großen Tag zurück. Sollten Sie in der Zwischenzeit Fragen haben, wissen Sie ja, wie Sie mich erreichen können.“
„Ja, sicher.“ Harriet lächelte höflich und wandte sich dann Moira zu. „Kommen Sie auch zur Party?“
„Für kein Geld der Welt würde ich sie mir entgehen lassen, Harriet.“
„Wir sind alle eingeladen“, bemerkte Claudia triumphierend.
„Dich würden keine zehn Pferde davon abbringen“, lästerte Lily.
„Kommt, Mädchen“, sagte ihr Bruder. „Schön, Sie wiederzusehen, Harriet.“
„Bitte besuchen Sie uns bald wieder“, bat Moira herzlich.
„Gern“, versprach Harriet und fing James’ zynischen Blick auf.
Als sie wieder unter sich waren, fragte Nick neugierig: „Wie lange kennst du diesen Crawford eigentlich schon?“
„Ich habe ihn während meiner Studienzeit mal kennengelernt.“
„Die heiße Blondine an seinem Arm hat dich ziemlich kühl behandelt.“
„Tatsächlich? Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Harriet stand auf. „Vielen Dank für die Einladung, Nick. Bringst du mich noch zum Wagen? Ich muss jetzt wirklich los.“
Enttäuscht sprang er auf. „Es ist doch noch gar nicht so spät. Ich dachte, wir trinken noch einen Kaffee bei mir, Harriet.“
„Vielleicht ein anderes Mal.“ Sie lächelte zu ihm auf, als er sie zur Tür begleitete. „Danke für den schönen Abend.“
„Das müssen wir bald mal wiederholen.“
„Gern. Du kannst mich ja dann anrufen. Gute Nacht, Nick.“
„Gute Nacht.“
Auf der Heimfahrt hing Harriet ihren Gedanken nach. Die Begegnung mit James hatte ihr den Abend verdorben, und Nick war das nicht entgangen. Irgendwie hatte er sich seltsam verhalten. Und dann auch noch die Einladung zum „Kaffee“ bei ihm zu Hause! Ich hätte mein Haar nicht offen tragen sollen, dachte Harriet, als sie den Wagen im Carport neben dem Pförtnerhaus abstellte.
Der Tag der Firmenfeier rückte näher. Harriet staunte, als sie bemerkte, wie sehr ihr Vater dem Ereignis entgegenfieberte. Begeistert stimmte er auch Charlotte Brewsters weiteren Vorschlägen zu, Geld mit River House zu verdienen. Als Nächstes war eine Kochshow aus der Küche des Herrenhauses geplant.
„Sein Enthusiasmus ist kaum zu fassen“, sagte Harriet, als sie Julia Bericht erstattete.
„Weißt du schon, was du anziehst?“, fragte Julia schließlich neugierig.
„Das Kleid, das ich neulich hier beim Abendessen anhatte.“
„Aha. Du brauchst dringend etwas Neues, Harriet“, befand die Chefredakteurin einer Modezeitschrift.
„Kein Geld.“
„Verstehe. Du hast die Extralöhne für Haus- und Gartenarbeiten bezahlt.“
Harriet seufzte. „Ich bekenne mich schuldig. Aber hier muss doch alles tipptopp aussehen, wenn wir weitere Kunden anlocken wollen.“
„Wie sieht es mit Medienberichterstattung aus?“, wollte Julia wissen.
„Charlotte kümmert sich darum. Auch die überregionale Presse ist informiert.“
„Klingt gut. Dann bis später, Schwesterherz.“
Am Abend meldete James sich mit der Ankündigung, dass am frühen Morgen das Festzelt geliefert werde.
„Okay, ich sage Vater Bescheid“, versprach Harriet. „Kommst du auch dazu?“
„Nein, mein Assistent wird die Arbeiten beaufsichtigen. Wie sieht der Garten aus? Wie ich hörte, hat es in den letzten Tagen bei euch geregnet.“
„Stimmt, aber der Regen war gut für Blumen und Rasen. Will Haines hat gestern noch mal den Rasen für mich gemäht.“
„Wer ist das?“
„Unser Gärtner. Er kommt ein Mal die Woche.“
„Ein Mal?“ James war entsetzt.
„Na ja, in der letzten Zeit hat er länger gearbeitet“, gab Harriet
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