Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
Vom Netzwerk:
widmet Euch Euren eigenen Angelegenheiten. Ich dulde nicht, dass die heilige Ruhe dieses erhabenen Ortes noch länger gestört wird.«
    »Demnach weilt Robin Bloomfield hier unter Eurem Dach?«, fragte der Jüngere, der sich durch den Erzbischof nicht einschüchtern Heß.
    »Er genießt Asylrecht und steht unter dem Schutz dieses Ordens«, versetzte Thomas Bourçhier, und ließ die beiden Eindringlinge deutlich seine Ungeduld spüren.
    »Ihr deckt einen Mörder, Ehrwürdiger Vater«, bedrängte der eine ohne Scheu weiterhin den Erzbischof und nahm dabei in Kauf, die Regeln des Klosterlebens und gleichzeitig die Hochachtung, die man dem Erzbischof von Canterbury schuldig war, zu missachten.
    »Wir erteilen jedem Asylrecht, der uns darum bittet«, ließ ihn Bourchier kurzangebunden wissen. »Dies ist kein Schutz für Verbrecher oder anderes Gelichter, sondern dient dazu, einem Sünder Gelegenheit zu geben, in der Stille seine Seele zu erforschen. Dem Unschuldigen aber soll es die Zeit bringen, die er braucht, um zur Ruhe zu kommen und auf seine Rettung vertrauen zu können.«
    »Und wie lange währt Euer Asylrecht für RobinBloomfield noch?«, fragte der Mutigere der beiden unbeeindruckt weiter.
    »Für vierzig Tage bleibt Bloomfield, dem Eure Anschuldigungen gelten, unser Gast. Er darf weder gewaltsam noch durch Hinterlist und Tücke von hier verschleppt werden. Während dieser vierzig Tage, von denen erst einer verstrichen ist, erhält er von uns Essen und ein Nachtlager. Und nun geht endlich, oder ich lasse Euch hinauswerfen«, beendete der Erzbischof mit einer drohenden Gebärde seine Rede, wandte sich um und ließ die beiden Ruhestörer einfach stehen. Ein Mönch nahm sich ihrer an und forderte sie auf.
    »Kommt, ich begleite Euch zur Pforte.«
    »Halt, einen Moment noch«, sagte der Dreistere und wandte sich dann an seinen Kumpan. Und obwohl er seine Stimme dämpfte, konnte Robin, der sich noch immer hinter der Säule verborgen hielt und jedes Wort vernommen hatte, ihn gut verstehen.
    »Wenn das Asylrecht abgelaufen ist, in 39 Tagen also, darf er nicht länger mit Speisen und Nachtlager versorgt werden, sondern er muss das Kloster verlassen und sich einem Vertreter der Gerichtsbarkeit stellen. So jedenfalls will es das Gesetz. Wir beide, du und ich, werden vor den Klostertoren auf ihn warten. Sollte er vor Ablauf des Asyls diese Stätte verlassen, werden wir ihn aufgreifen und uns die 100 Goldstücke verdienen. Bleibt er allerdings bis zum Schluss hier, so werden wir einen Sheriff finden müssen, mit dem wir Hal-be-Halbe machen können.«
    »Ihr Herren, kommt nun endlich. Ihr habt uns lange genug aufgehalten«, drängte der Mönch. »Einen Mörder deckt Ihr, aber zwei brave Gefolgsleute, die gekommen sind, der Gerechtigkeit genüge zu tun, könnt Ihr nicht schnell genug loswerden«, erwiderte der Eine trotzig.
    »Den Angelegenheiten der Sterblichen widmen wiruns, so weit es unsere Zeit erlaubt, doch Gott darf darüber nicht vergessen werden«, antwortete der Mönch und zeigte mit dem Finger auf die große Glocke, die eben zur Mittagsmesse rief.
    Als die beiden endlich in Begleitung des Mönches verschwunden waren, atmete Robin tief auf und lächelte dann still vor sich hin. Er war so erleichtert, dass die beiden Schurken das Kloster wieder verlassen hatten, dass er vergaß darüber nachzudenken, warum sich das Kopfgeld wohl inzwischen auf 100 Goldstücke erhöht hatte. Sie wollten ihn also abpassen, hatten sie gesagt. Na gut, sollten sie ruhig die nächsten 38 Tage und Nächte im Wald vor dem Kloster verbringen. Ihn würden sie nicht erwischen, niemals. Ehe er sich von den beiden gefangen nehmen ließ, wollte er lieber sterben. Aber dazu würde es nicht kommen, da war sich Robin ganz sicher. Natürlich war auch ihm der Gedanke an eine Flucht schon durch den Kopf gegangen, doch er hatte diese Idee blitzschnell wieder verworfen. Er wollte sich das leise Wohlwollen des Erzbischofs von Canterbury auf gar keinen Fall verscherzen. Und obwohl sich Robin Bloomfield nach wie vor in einer ausweglosen Situation befand, folgte er den Mönchen leise vor sich hin summend in die Kapelle.
    Als Helen aus ihrer Ohnmacht erwachte, saß Pater Gregor an ihrem Bett. Sie hatte nicht bemerkt, wie man sie aus der Kapelle hinaus und in ihr Turmzimmer gebracht hatte. Doch die Erinnerung an den tanzenden Sonnenstrahl und ihre damit verbundene Erkenntnis stand ihr noch deutlich vor Augen.
    »Pater Gregor«, flüsterte sie leise mit

Weitere Kostenlose Bücher