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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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eingekeilt ist, kann jedoch von ‚behaglich‘ keine Rede sein.“
    Lächelnd legte sie den Kopf schräg. „Der Korb wird nicht lange da bleiben, Euer Gnaden, und er wird so viel Gutes bewirken, dass Sie sich dadurch unendlich viel besser fühlen werden als durch den belanglosen Umstand, dass meine Röcke Ihr Bein streifen.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Es wäre vielmehr die angenehme Wärme Ihres Oberschenkels gewesen, Miss Penny“, korrigierte er. „Daran ist nichts Belangloses, das kann ich Ihnen versichern.“
    „Wie wunderbar es für Sie sein muss, so viel Vertrauen in Ihre Meinung zu haben, Euer Gnaden“, versetzte sie trocken. „Ich beneide Sie darum!“
    „Nur dass Neid eine der sieben Todsünden ist, und Ihnen als Tochter eines Pfarrers würde es nicht einmal im Traum einfallen zu sündigen.“
    „Man muss Ziele haben, Euer Gnaden“, konterte sie. „Und ich nehme an, Ihr Ziel ist es, Erfahrungen mit jeder einzelnen dieser sieben Sünden zu sammeln.“
    „Keineswegs“, erklärte er verdrossen. „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich alle sieben aufzählen könnte.“
    Ihr Lächeln wurde breiter. „Neid, Stolz, Geiz, Begierde, Zorn, Völlerei und Faulheit. Das sind die sieben Todsünden.“
    Er wünschte, er hätte das Thema nicht angeschnitten. Die Erkenntnis, dass er sich der meisten dieser Sünden schuldig gemacht hatte, behagte ihm gar nicht. Vermutlich beging er gerade in diesem Augenblick, da er mit ihr in seiner luxuriösen Kutsche saß, mindestens zwei von ihnen.
    „Ich sollte es besser wissen, als mit einer Pfarrerstochter über Sünden zu scherzen“, sagte er mit einer Herzlichkeit, die er nicht wirklich empfand. „Weshalb unterhalten wir uns nicht über angenehmere Dinge?“
    Sie lehnte sich amüsiert zurück, eine beinahe lässige Haltung, die so gar nicht zu ihrem prüden Kleid passen wollte.
    „Wenn Sie lieber nicht über Ihren Seelenzustand sprechen möchten, habe ich nichts gegen ein neues Thema einzuwenden, Euer Gnaden.“
    Er mochte nicht zugeben, wie erleichtert er darüber war. „Was soll es denn sein? Das Wetter? Wo wollen wir heute Abend dinieren? Welches Mitglied betrügt im Club beim Hazard?“
    Er sah die Verblüffung in ihrem Gesicht, bevor es ihr gelang, sie zu verbergen. Also stimmte das, was er am Abend zuvor von der leisen Unterhaltung zweier Lakaien in Penny House aufgeschnappt hatte.
    „Wo haben Sie das gehört, Euer Gnaden?“, fragte sie mit erzwungener Leichtigkeit. „Ein Betrug am Hazard-Tisch meines Spielclubs?“
    Er lächelte. „Sie streiten es nicht ab.“
    „Dazu ist der Vorwurf viel zu absurd“, erklärte sie. „Unsere Mitglieder sind die ehrenwertesten Gentlemen des Landes. Wie könnte ich einen von ihnen des Betruges verdächtigen?“
    „Weil Gentlemen es hassen zu verlieren“, erwiderte er. „Weil auch Gentlemen verzweifelt sein können. Weil ich dem Mitgliederkomitee umgehend berichten muss, wie vertrauensselig Sie sind, wenn Sie es zulassen, dass Ihnen irgendein Gauner alles unter der Nase wegstiehlt.“
    Sie errötete heftig vor Empörung. „Das wird nicht geschehen, Euer Gnaden. Sie haben mein Wort.“
    Er lächelte nachsichtig. „Sie können einen Skandal nicht einfach fortwünschen, meine Liebe.“
    „Das tue ich nicht“, entgegnete sie scharf. „Und ich habe bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen. Sie sollten mich inzwischen gut genug kennen, Euer Gnaden, um zu wissen, dass ich nicht zu stolz bin, um Hilfe zu bitten, wenn ich sie brauche.“
    „Und Sie sollten mich gut genug kennen, um zu mir zu kommen, wenn Sie in Schwierigkeiten sind.“ Er schob seine Hand über die Rückenlehne, bis er Amariah beinahe berührte.
    Sie rückte von seiner Hand weg. „Meinetwegen dürfen Sie gern so tun, als wären Sie mein Beichtvater, aber ich werde trotzdem keinen Skandal erfinden, nur um Ihnen davon erzählen zu können.“
    Er seufzte. Vorläufig musste er es dabei belassen. Irgendwann würde sie sich ihm ohnehin anvertrauen. Frauen fassten rasch Vertrauen zu ihm, und sie hatten ja noch den ganzen Tag Zeit. „Sie sind eine starrköpfige Person, Miss Penny.“
    „Fangen Sie wieder mit diesem Xanthippen-Unsinn an?“ Sie kniff die Augen zusammen. „Wie kommt es, dass ein Mann standhaft ist, wenn er nicht einlenkt, eine Frau dagegen starrköpfig, wenn sie sich weigert nachzugeben?“
    Er lachte. Oh, sie war klug, und er bewunderte sie sehr. „Ich nehme alles zurück. Sie sind standhaft, Miss Penny, und nicht

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