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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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eigenen Angelegenheiten, Guilford.“
    „Mylord Westbrook.“ Amariahs Stimme klang klar und deutlich. „Halten Sie sich zurück. Jedes Paar Würfel, das an diesem Tisch zum Einsatz kommt, wird von Mr. Walthrip persönlich geprüft und stündlich durch ein neues Paar ersetzt.“
    Was für eine Klasse diese Frau besaß. Guilfords Bewunderung für Amariah stieg ins Unermessliche. Kein Gekreische, keine hysterischen Anfälle, stattdessen glasklare Vernunft und ein Lächeln, das nichts weniger war als eine unmissverständliche Warnung. „Ich bitte Sie, reißen Sie sich zusammen, Mylord, sonst muss ich Sie auffordern, Penny House zu verlassen.“
    Krachend ließ Westbrook seine Faust auf den Tisch niedersausen. „Wenn es die Würfel nicht sind, dann überprüfen Sie den verdammten Becher, Miss Penny“, knurrte er. „Oder gilt Ihnen mein Wort weniger als das dieses rothaarigen schottischen Bastards …“
    „Wie haben Sie mich genannt?“ Der Schotte sprang auf und zerrte sich seinen Frackrock vom Leib.
    „Einen verdammten schottischen Betrüger!“, brüllte Westbrook und machte Anstalten, sich auf seinen Gegner zu stürzen.
    Aber die Cousins des Schotten kamen ihm zuvor und gingen mit Fäusten auf ihn los. Andere Mitglieder des Clubs mischten sich brüllend und fluchend in den Kampf ein. Stühle krachten zu Boden, Gläser zerbarsten. Wachmänner und Lakaien versuchten, der Prügelei Einhalt zu gebieten, indem sie Kämpfenden packten und aus dem Raum zu verfrachten suchten.
    „Amariah!“ Guilford hatte sie in dem Tumult aus den Augen verloren. Walthrips hoher Stuhl war leer, der Spielleiter und sein grüner Rechen waren verschwunden. Guilford erhaschte einen kurzen Blick auf die weiße Feder. „ Amariah !“
    Er kämpfte sich durch die wogende Masse in ihre Richtung. Weitere Wachmänner und Lakaien strömten in den Raum, während einige wenige vernünftige Gentlemen versuchten, nach draußen zu gelangen.
    „Guilford?“ Wie aus dem Nichts tauchte Amariah neben ihm auf und griff nach seiner Hand. Guilford zog sie an sich und schirmte sie mit seinem Körper ab, während sie sich zum Korridor durchkämpften.
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte er, sobald sie draußen waren. „Sind Sie verletzt?“
    „Natürlich nicht!“, stieß sie hervor und warf einen Blick zurück in den Hazard-Raum. „Ich kann es nicht glauben, dass sie so etwas tun! Sehen Sie sich das an, Guilford! Sie werden komplett ruinieren, was ich so hart erarbeitet habe – komplett !“
    „Aber nicht doch, Amariah“, versuchte er sie zu beruhigen. Zu seinem eigenen Erstaunen war er unendlich erleichtert, dass ihr nichts passiert war. „Es kommt alles in Ordnung.“
    „Wie können Sie das behaupten?“
    „Morgen werden Westbrook und Alistair für immer ausgeschlossen und …“
    „Keiner von ihnen ist der Betrüger“, unterbrach sie ihn, „egal was sie einander vorwerfen. Beide waren heute Abend das erste Mal am Hazard-Tisch, also kann keiner von ihnen derjenige sein, vor dem ich gewarnt worden bin.“
    „Machen Sie sich darüber jetzt keine Sorgen“, versetzte er. „Das Haus muss bis morgen Abend wieder in Ordnung gebracht sein, und ich bin sicher, Pratt und Sie schaffen das. Dann wird kein Mensch merken, dass hier heute eine Prügelei stattgefunden hat. Obwohl Sie vielleicht nachschauen müssen, ob Walthrip sich unter dem Tisch versteckt.“
    „Schön, dass Sie so zuversichtlich sind, Guilford.“
    „Sie und Penny House werden diesen Zwischenfall überleben, Amariah. Ganz bestimmt.“
    Zwei der Wachmänner zerrten einen weiteren Gast aus dem Hazard-Raum. Amariah schüttelte den Kopf, als sie seiner zerrissenen Weste und des Veilchens ansichtig wurde, das sein linkes Auge verunzierte. „Ja, ich weiß“, erwiderte sie und straffte sich. „Am Ende werde ich siegen.“
    Guilford lächelte. Er konnte der Versuchung, sie zu küssen, nur schwer widerstehen. „Also, wer ist von uns beiden ist hier zuversichtlich?“
    „Ich, und das mit gutem Grund.“ Amariah hob die Hand und öffnete die Faust, damit er sehen konnte, was sie die ganze Zeit umklammert hatte. „Westbrook hatte recht. Diese Würfel wurden tatsächlich manipuliert. Möge Gott dem Schurken, der sie in mein Haus geschleust hat, beistehen, wenn ich ihn erst gefunden habe.“
    Wie von Guilford vorhergesagt, hatten sie bis zum Mittag alles wieder in Ordnung gebracht. Ein paar Stühle und etliche Gläser waren zu Bruch gegangen, zwei der Lakaien hatten kleinere

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