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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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den Stapel zurück. Seltsam, wie die Arbeit für den Club so einfach weiterging, als ob das Gespräch mit Guilford nie stattgefunden hätte. „Aber wir müssen darauf gefasst sein. Mr. Walthrip soll Lord Westbrook im Auge behalten und mit ihm sprechen, falls nötig.“
    Pratt nickte und machte sich eine Notiz. „Da er auf sein Erbe noch warten muss, würde ich sagen, nur den minimalen Kreditrahmen.“
    Amariah seufzte. Den Kreditrahmen bei Mitgliedern zu kürzen, die finanzielle Engpässe hatten, war nie angenehm. „Kein Gentleman mag es, wenn er sich einschränken muss. Vielleicht hat Lord Westbrook sich deswegen neulich so aufgeregt.“
    „Wollen wir hoffen, dass Fortuna ihm weiterhin hold ist.“ Nun sah Pratt sich den Schuldschein ebenfalls an. „Ein Gentleman, der gewinnt, hat gute Laune.“
    „Wahre Worte, Mr. Pratt.“ Fewler nickte bedächtig. „Und gut gelaunte Gentlemen machen keine Scherereien. Die enttäuschten oder diejenigen, denen etwas abgeschlagen wurde, auf die muss man aufpassen.“
    Vor Amariahs innerem Auge erschien das Bild des Duke of Guilford …

11. KAPITEL

    „Mr. Bly ist hier, Euer Gnaden.“
    Guilford legte die Feder beiseite und streute Sand über sein Schreiben an Simon Dalton vom Tattle. Er hoffte, dem Redakteur genug verwendbare Einzelheiten über Penny House geliefert zu haben, aber nichts, worüber Amariah sich aufregen würde.
    „Lassen Sie das umgehend zustellen“, sagte er und reichte seinem Lakaien das Kuvert mit den Notizen. „Ich werde dann umgehend mit Mr. Bly sprechen.“
    Er wusste bereits, wie sein Angebot lauten sollte, doch er brauchte seinen Anwalt, um es in die rechtlich korrekte Form zu bringen. Er wollte, dass alles seine Richtigkeit hatte, damit Amariah beeindruckt war, und es galt, nichts dem Zufall zu überlassen.
    „Nur eine einfache Sache, Mr. Bly.“ Guilford rieb sich zufrieden die Hände, als der Anwalt eintrat und sich verbeugte. „Sie haben solche Verträge schon öfter für mich ausgefertigt.“
    Mr. Bly lächelte ihn über seine schmalen Augengläser hinweg an. „Es ist sehr klug von Ihnen, von vornherein Vereinbarungen zu treffen, Euer Gnaden. Derartige Arrangements mit jungen Frauen haben die unangenehme Eigenschaft, kompliziert zu werden, sobald die anfängliche … äh … Begeisterung abgeklungen ist und kalter Habgier Platz zu machen beginnt.“
    „Dieser Fall liegt ein wenig anders“, wandte Guilford ein. „Die betreffende Dame besitzt ein prächtiges Haus am St. James Square und hat weder Interesse an Juwelen noch an einer Loge im Theater.“
    Überrascht hob Bly die buschigen Brauen. „Dann sind Sie außerordentlich vorsichtig, Euer Gnaden, wenn Sie einen Vertrag aufsetzen lassen, obwohl die weibliche Seite weder Güter noch Gelder als Gegenleistung für ihre Gesellschaft und ihre Person benötigt.“
    „Oh, sie benötigt Geld, eine ganze Menge sogar“, widersprach Guilford. „Es wird nur nicht an sie ausgezahlt. Sie soll jeden Monat, den wir zusammenbleiben, eintausend Pfund bekommen und eine letzte Zuwendung von fünftausend Pfund bei der Trennung.“
    Wieder warf Bly ihm über seine Augengläser hinweg einen Blick zu. „Ich muss sagen, Euer Gnaden, Ihre Großzügigkeit erstaunt mich jedes Mal aufs Neue.“
    „Die Dame verdient sie.“ Guilford erinnerte sich daran genau, wie sinnlich es sich angefühlt hatte, ihren Mund zu küssen. „Es geht nur darum, sie zu überzeugen, das ist alles.“
    Bly tauchte seine Schreibfeder in die Tinte. „Darf ich dann den Namen des Begünstigten erfahren?“
    „Die Kirche von St. Crispin und die dazugehörige Gemeinde.“ Es gefiel Guilford, wie das klang. Wenn die Wohltätigkeitsarbeit für Amariah wirklich vor allem anderen stand, würde sie die Vorzüge eines solchen Arrangements nicht leugnen können. Eintausend Pfund taten ihm nicht weh, aber wie viel Gutes konnte man mit dieser Summe in einem Armenviertel ausrichten! „Die Regelung wird der Dame gefallen“, setzte er zuversichtlich hinzu.
    „Dann muss sie eine ganz besondere Frau sein, Euer Gnaden.“ Blys Schreibfeder kratzte über das Papier. „Und sie wird sich Ihnen gegenüber entsprechend großzügig verhalten, da bin ich sicher.“
    „Ich auch, Bly, ich auch.“ Der Gedanke, in Kürze wieder in Amariahs Bett zu liegen, versetzte Guilford in Hochstimmung.
    Mit einem liebenswürdigen Lächeln stand Amariah in der Eingangshalle und begrüßte die Mitglieder wie an jedem Abend. Der raffinierte Seidenturban, den sie sich

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