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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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unangenehmen Vorfall gestern Abend.“
    „Ein unangenehmer Vorfall?“ Mit einem kurzen Blick vergewisserte Amariah sich, dass der Empfangssalon leer war.
    „Kommen Sie, Pratt, und erzählen Sie mir davon.“
    Sie ging dem Verwalter voraus und setzte sich in einen Sessel vor dem Kamin. Plötzlich spürte sie die Nachwirkungen von zu wenig Schlaf.
    Pratt blieb vor ihr stehen. „Lord Westbrook war gestern Abend hier. Wie wir vermutet hatten, wollte er Hazard spielen, und Mr. Walthrip bat ihn um ein Gespräch unter vier Augen.“
    „Hat Mr. Walthrip ihm erklärt, unter welchen Bedingungen Seine Lordschaft weiterspielen könnte?“
    „Das hat er, Miss.“ Pratt nickte ernst. „Mr. Walthrip verfügt, wie Sie wissen, über viel Erfahrung mit derlei unerfreulichen Unterhaltungen. Er erklärte mir auch, dass Lord Westbrook laut seinen Aufzeichnungen seit mehreren Monaten nicht mehr gewonnen hat.“
    Amariah runzelte die Stirn. „Was hat es dann mit dem Schuldschein von Lord Stanton auf sich?“
    „Mr. Walthrip sagt, dass Lord Stanton nie Hazard spielt“, versetzte Pratt, „und dass er schon gar nicht gegen Lord Westbrook verliert. Aber da die Gentlemen Freunde sind, ist es vielleicht eine Sache zwischen den beiden.“
    „Merkwürdig.“ Sie würde sich den Schein noch einmal anschauen und vielleicht Mr. Fewler um Rat fragen. „Ich schätze, Seine Lordschaft hat Mr. Walthrips Neuigkeiten nicht freundlich aufgenommen?“
    „Nein, Miss. Er musste aus dem Club hinauseskortiert werden.“ Pratt zögerte. „Er verlangte Sie zu sprechen und behauptete, er sei ein bevorzugter Freund von Ihnen und Sie würden besondere Abmachungen für ihn treffen. Er wollte nicht akzeptieren, dass Sie … äh … indisponiert waren, und versuchte sich Zugang zu Ihren Räumen zu verschaffen.“
    Verdammt , wie Guilford sagen würde. „Haben andere etwas davon mitbekommen?“
    „Es war schwierig, nichts mitzubekommen, Miss“, erwiderte Pratt. „Seine Lordschaft verhielt sich sehr unbeherrscht.“
    „Nun, wenigstens scheint es viele Zeugen gegeben zu haben.“ Sie hätte hier sein sollen, um den Baron zu beruhigen, ehe er diese unverschämten Behauptungen vorbrachte. „Sämtliche Privilegien Seiner Lordschaft sind aufgehoben, bis die Situation durch eine Besprechung des Mitgliederkomitees überprüft wurde. Ich werde den Brief aufsetzen und unverzüglich überbringen lassen. Sagen Sie den Wachen, dass Lord Westbrook unter keinen Umständen eingelassen werden darf.“
    Amariah erhob sich und wollte nach oben gehen. „Verzeihung, Miss“, hielt Pratt sie auf, „Mr. Fewler würde gern kurz mit Ihnen sprechen.“
    Seufzend setzte sie sich wieder, als der Leiter der Wachmannschaft den Salon betrat.
    „Guten Tag, Miss Penny“, begrüßte Fewler sie schroff. „Es gibt neue Informationen über den Mann, der Sie überfallen hat.“
    „Tatsächlich?“, fragte sie eifrig. „Wissen Sie, wer es war?“
    Fewler runzelte die Stirn. „Das werden wir in Kürze herausgefunden haben. Mehrere Kutscher, die in der fraglichen Nacht mit ihren Gefährten vor unserer Tür standen, haben übereinstimmend ausgesagt, dass kurz nachdem Sie angegriffen worden waren, ein Gentleman aus dem Club rannte.“
    „Ein Gentleman? Ein Clubmitglied?“
    „Seiner Kleidung und der Tatsache nach zu schließen, dass er den Haupteingang benutzte, müssen wir davon ausgehen“, bestätigte Fewler.
    Es behagte Amariah gar nicht, dass der Täter womöglich ein Clubmitglied war. Nicht nur, dass sie die meisten inzwischen als Freunde betrachtete – wenn der Verdacht sich bestätigte, bedeutete das obendrein einen Skandal für Penny House. „Aber niemand hat ihn identifizieren können?“
    „Bisher nicht, nein“, seufzte Fewler. „Dennoch bin ich sicher, dass wir ihn finden werden. Bis dahin möchte ich Ihnen raten, außerordentlich vorsichtig zu sein. Wenn der Übeltäter erfährt, dass wir ihm auf der Spur sind, könnte er versuchen, Sie erneut anzugreifen. Ich werde Ihnen zwei meiner Männer als Leibwächter zuweisen.“
    „Nein!“, protestierte Amariah entsetzt. Mit zwei Wachen im Schlepptau würde es für sie annähernd unmöglich werden, Guilford zu treffen. „Ich meine, nein danke, Mr. Fewler, das halte ich nicht für notwendig.“
    Der Leiter des Wachschutzes sah sie ernst an. „Miss Penny, ich muss darauf bestehen …“
    „Sollte ich das Haus verlassen, werde ich die Männer mitnehmen“, beeilte Amariah sich zu versichern. „Da ich mich ansonsten

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