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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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junge Dame mit Begeisterung vor. „Meine liebe Lady Cornelia, darf ich Sie mit meinem Bruder, Lord Guilford, bekannt machen?“
    Das Mädchen wirkte verängstigt und starrte ihn wortlos an. Sie war hübsch, aber viel zu jung, absolut fade und völlig uninteressant.
    Ganz anders als seine Amariah.
    „Oh, wie ungemein klug Sie sind, Euer Gnaden!“ Lady Cornelias Mutter musterte ihn wie einen Preisbullen, und alle drei Frauen lachten.
    Gott, was hatte er gerade von sich gegeben, ohne es zu merken? Seine Gedanken waren bei Amariah gewesen, und dabei, was für eine außergewöhnliche Frau sie war, also musste er wohl gelächelt haben.
    Frances hakte sich bei ihm unter. „Entschuldigen Sie uns einen Augenblick.“ Sie zog Guilford zur Seite, jedoch kaum außer Hörweite. „Ist sie nicht ein ganz entzückendes Mädchen?“, fragte sie.
    „Oh, Fran, nicht“, erwiderte er müde. „Sie kommt als Gattin nicht in Betracht für mich.“
    Frances stach ihn mit ihrem Fächer. „Warum nicht? Ich habe gesehen, wie du sie angelächelt hast.“
    „Weil ich an jemand anderen gedacht habe“, sagte er. „Mit diesem Mädchen würde ich mich zu Tode langweilen.“
    „Eine Gattin ist nicht zu deiner Unterhaltung da, Guilford“, belehrte Frances ihn gereizt. „Du heiratest wegen deines Titels, deiner Familie und deiner Zukunft.“
    Wie oft hatte er schon genau solche Gespräche mit ihr geführt? „Vielleicht sollte ich versuchen, mir eine Freude zu machen und nicht dir – und die Frau heiraten, die ich mag.“
    Seine Schwester starrte ihn ungläubig an. „Guilford, sei nicht so provokant. Du wirst nicht jünger.“
    Guilford dachte daran, wie Amariah vergangene Nacht in seinen Armen gelegen hatte und wie herrlich sie miteinander lachen konnten. Mit Amariah würde er sich nie langweilen, so viel stand fest. Die schüchterne kleine Lady Cornelia und all die anderen wohlerzogenen Mädchen konnten sich mit einer schlagfertigen Frau wie der Herrin von Penny House nicht messen.
    „Du lächelst schon wieder, Guilford“, stellte Frances argwöhnisch fest. „Denkst du etwa an diese schreckliche Person, deine neue Mätresse?“
    Eine böse Vorahnung befiel ihn. „Wovon zum Teufel sprichst du, Fran?“
    „Von der Geschichte, von der in Kürze alle Welt sprechen wird, Guilford.“ Frances sah ihn anklagend an. „Ich weiß nicht, weshalb ich mir die Mühe mache, eine akzeptable Gattin für dich zu finden, wenn du dich beharrlich mit den gewöhnlichsten Frauenzimmern Londons herumtreibst.“
    „Fran“, wiederholte er misstrauisch. „Wovon redest du?“
    „Von dem schändlichen Klatsch, mit dem ich als deine Schwester fertig werden muss.“ Sie marschierte zum Sideboard und griff nach einer offensichtlich gelesenen Ausgabe des Tattle. Sie schlug die Zeitung auf und tippte mit dem Finger auf eine Kolumne. „Sieh dir das an, Bruder! ‚Objekt der Leidenschaft‘, oh ja!“
    „Du bist verrückt, Fran.“ Guilford entriss ihr die Zeitung und las:
    „Unseren jüngsten Informationen zufolge fand Seine Gnaden, der Duke of G***f**d, ein neues Objekt der Leidenschaft, mit dem er sich in dieser Saison amüsieren kann. Seine Gnaden platzierte seine Zuneigung (und andere, heldenhaftere Teile) ohne Umweg im Bett der gefeierten keuschen Xanthippe vom St. James Square. Trotz all ihres gegenteiligen, vornehmen Getues wurde uns berichtet, dass die betreffende Dame sich mit Eifer in die Arme des galanten G***f**d ergab und sich unter der er fahrenen Anleitung Seiner Gnaden ein seltenes, unanständiges Vergnügen gönnt. Da sie nun gezähmt und gesattelt wurde, fragen wir uns: Wird die Rote Königin ihren Posten in P***y House aufgeben und eine weitere gehorsame Stute im Stall des Duke werden?“
    Verdammt, dachte er, und überflog den Artikel noch einmal, um sicherzugehen, dass er sich nicht nur einbildete, was er durch den Dunstschleier seines Zorns hindurch las.
    Verdammt, verdammt, verdammt.

15. KAPITEL

    Wie unzählige Male zuvor stand Amariah auch an diesem Abend in der Halle und lächelte, als sei die Welt für sie nicht gerade schmählich zusammengebrochen.
    Sie hatte sich Guilford mit Leib und Seele geschenkt, und er hatte sie öffentlich verrissen und zum Vergnügen aller verspottet.
    Doch für Penny House und all jene, die von ihr abhängig waren, würde sie stark sein. Ihr Körper würde seine Zärtlichkeiten und das Vergnügen, das er ihr bereitet hatte, vergessen. Sie würde das hämische Getuschel nicht beachten, das bei dem

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