Herzattacken
. Ich wusste das. Als ich mich in der Elternvereinigung und bei der Fußballmannschaft engagiert hatte, hatte ich gelernt, diese kleinen Lügen zu umgehen, die Eltern erzählten, um sich davor zu drücken, in der Schule zu helfen. Ich war darin so gut geworden, dass ich ein Rolodex-Telefonverzeichnis hatte, mit Notizen zu jeder Familie. Wer wo arbeitete, was ihre Schwächen waren: Frank und Molly aus dem Blumenladen zum Beispiel dachten immer an zukünftige Geschäfte, wenn sie der Elternvereinigung einen Nachlass gewährten.
Ich hörte auf, mit dem Elektroschocker zu spielen, und legte ihn in die Schachtel und zu den anderen Dingen zurück, die ich mir noch nicht angesehen hatte. Ich stand auf, ging zu meinem Schreibtisch und hob meine Adresskartei hoch. Mein Rolodex. Informationen. Ich hatte hier alle möglichen Informationen. Ich musste nur noch herausfinden, wie ich sie benutzen konnte.
Was musste ich wissen? Wer steckte hinter der Suche nach dem Geld, woher stammte das Geld, und was hatte Trent damit zu tun gehabt? Dann war da die vierte Frage: Wo zum Teufel versteckt man eine halbe Million Dollar? Die Agenturassistentinnen könnten mir vielleicht verraten, was Heart Mates, die Wilkes-Brüder und Trent damit zu tun hatten. Meine minimale Erfahrung sagte mir, dass es besser war, zuerst nur einem Namen nachzugehen, nicht vier. Maria war diejenige, nach der ich heute gesucht hatte.
Ich würde dort beginnen. Aber anstatt sie bei ihrer letzten Adresse zu suchen, würde ich anfangen, mein Telefonverzeichnis durchzutelefonieren, um jemanden zu finden, der für mich ein Treffen mit Maria arrangieren könnte. An einem sicheren Ort.
Wo ich mich nicht gegen einen Sechserpack Schlägertypen wehren musste, die meinen Wagen stehlen wollten.
»Mom?« TJs Stimme erklang leise hinter mir.
Ich stellte die Adresskartei wieder hin, und als ich mich umdrehte, sah ich beide Jungen in der Tür stehen. »Was?«
Joels Blick klebte an der Schachtel mit dem Agentenzeug. »Äh, dürfen wir Eis essen? Wir haben dir das Pfefferspray zurückgegeben.«
TJ seufzte. »Grandpa hat nicht gesagt, dass wir das sagen sollen.«
Joel riss seinen Blick von dem Karton los und schaute zu Boden. »Es tut uns Leid, Mom. Wir hätten Grandpas Pfefferspray nicht klauen sollen.«
Ich ging zu meinen Söhnen und umarmte beide. »Nein, das hättet ihr nicht tun sollen. Versprecht ihr mir, es nicht wieder zu tun?«
Sie stimmten zu, und ich ließ sie los.
»Mom, Grandpa hat gesagt, dass du runterkommen und mit uns Eis essen sollst.« TJs Blick richtete sich auf den offenen Karton auf dem Bett. »Was machst du hier drin? Was wollte der Detective? Du warst zu ihm im Garten irgendwie richtig cool, Mom.«
Cool? Ein besseres Kompliment hätte man mir nicht machen können. »Detective Rossi wollte ein paar Informationen.« Und Sex. Gott, ich glaube, ich brauche etwas Eis. »Kommt, Jungs, lasst uns das Eis holen.«
Später, wenn die Jungen im Bett wären, würde ich anfangen herumzutelefonieren.
Im Haus war es still. TJ und Joel schliefen mit Ali in ihrem Zimmer. Grandpa las in seinem Zimmer. Ich holte ein Bier aus dem Kühlschrank, erinnerte mich an mein
Versprechen an Ali und nahm zwei Flaschen heraus. Ich öffnete die Flaschen, und es überraschte mich nicht, Ali leise in die Küche tappen zu sehen. Ich goss Bier in Alis Schälchen und nahm meine Flasche mit an den Küchentisch.
Mein Telefonverzeichnis und mein Block lagen vor mir. Ich holte das Telefon, setzte mich und wählte.
»Hallo?«
»Sue, hier ist Sam.« Ich stellte mir die dickliche Frau mit den ungewöhnlichen, katzenartigen, grauen Augen vor, die ich von der Elternvereinigung her kannte. Sie hatte Zwillingstöchter und war eine begabte Künstlerin. Wir baten sie immer, Kulissen für die Theaterstücke zu malen. »Entschuldige, dass ich so spät anrufe, aber …«
»Sam! Ich habe von deinen Problemen gehört. Eine Leiche zu finden, das muss so furchtbar gewesen sein.«
»Ich habe eigentlich nicht …« Ich hielt den Mund und dachte nach. Vielleicht wäre sie hilfsbereiter, wenn ich nicht klarstellte, dass Rossi die Leiche gefunden hatte und ich nur dazugekommen war. »Ja, es war furchtbar. Und jetzt muss ich eine Frau finden. Sie war früher mal eine Angestellte von Heart Mates, meiner Partnervermittlung. Es ist wichtig.« Ich nannte ihr Marias Namen.
»Hm … Sam, das sagt mir gar nichts. Warum probierst du es nicht mal bei Carla? Erinnerst du dich, unsere Kinder haben zusammen
Weitere Kostenlose Bücher