Herzattacken
Schlüssel vom Sofatisch geklaut hatte, während Gabe unter der Dusche stand. Ich hörte das Quietschen von Reifen, die auf den Parkplatz fuhren, ignorierte es aber.
Ich konzentrierte mich auf Luke. Es war definitiv Luke, der versuchte, die Schlüssel, die ich gestohlen hatte, in die Tür von Gabes Pick-up zu stecken. Es war wirklich mein anhaltendes Glück, dass Luke diesen Schlüsselring aus meiner Tasche gezerrt hatte. Mein Herz raste. »Stopp!«, brüllte ich, als ich vorn an dem Pick-up vorbeilief.
Blaines Hyundai blieb quietschend stehen und ein großer Mann sprang heraus. Ich konnte den Mann wegen des Bluts in meinen Augen nicht erkennen. Jedenfalls war es nicht Blaine, denn der lag im Krankenhaus.
Das Türschloss am Pick-up klickte auf und zog erneut meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich musste Luke daran hindern, Gabes Pick-up zu stehlen! Ich warf mich im selben Augenblick gegen die Tür, als er sie öffnete. Ich
ignorierte den Schmerz in meinem Kopf und zielte mit dem Pager voller Pfefferspray.
In dem Moment sah ich den zweiten Mann näher kommen. Mit einer Pistole. Das war alles, was ich mit meinen blutverschmierten Augen sehen konnte. »Nein!«, schrie ich und sprühte.
»Scheißkerl!«
Bevor ich herausfinden konnte, wer schrie, wurde ich vom Auto weggezogen und auf den Boden geworfen. Ich rollte zur Seite, kam wieder auf die Füße und stand gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Gabes Pick-up rückwärts gegen den Hyundai fuhr und ihn zur Seite schob, als wäre er nicht mehr als ein Fahrrad.
Ich stand da, hatte Angst, mir die Augen zu reiben und dadurch etwas von dem Spray hineinzuwischen. Wer war der andere Mann? Ich musste Luke mit dem Spray verfehlt haben.
Oh. Oh.
Als ich mich umdrehte, sah ich Gabe vornübergebeugt da stehen. Sein muskulöser Rücken glänzte in der hellen Morgensonne. Er hatte sein T-Shirt ausgezogen und rieb sich heftig die Augen.
Wegrennen war so ziemlich die einzige Lösung, die mir nach dieser letzten Katastrophe einfiel.
»Beweg dich nicht.« Er schaffte es aufzustehen.
Ich konnte nicht gut genug sehen, um zu entscheiden, ob er blinzelte oder mich anstarrte. »Ähm, vielleicht sollten wir reingehen und deine Augen auswaschen«, schlug ich vor und hoffte, dass er den Schlüssel im Hyundai gelassen hatte. Ich würde lieber blind fahren, als diesem italienischen Temperament entgegenzutreten.
Er packte mich am Ellbogen und zerrte mich zu Heart Mates hinein. So viel zu meinem Fluchtplan.
Im winzigen Badezimmer wurde ich auf die Toilette gestoßen. Zum Glück war der Deckel unten, sonst hätte ich meinen Hintern in der Kloschüssel gebadet. Gabe drehte das Wasser auf und spritzte es sich ins Gesicht und in die Augen. »Soll ich nicht schon mal die Polizei anrufen, solange du hier beschäftigt bist?«
»Hm!«
Ich sah mir seine nackte Brust an und entschied mich, nicht davonzulaufen. Er könnte mich mit seiner Körperkraft und einem einzigen Schritt rückwärts gegen die Badezimmerwand werfen. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte, einzuschätzen, wie wütend er war. »Es war nicht meine Schuld.« Mein Kopf begann ernsthaft wehzutun. Ich griff nach dem Handtuch auf der schmalen Ablage und wischte mir das Blut aus den Augen, dann presste ich es auf den blutenden Riss auf meiner Stirn. Ich wollte nicht in den Spiegel sehen. »Luke hat mich in der Abstellkammer angegriffen. Ich wusste nicht einmal, dass er da drin war!« Meine Stimme wurde lauter.
Das Wasser wurde abgestellt. Ich spähte hinter dem Handtuch hervor. Gabe trocknete sein Gesicht und seinen Hals mit einem Handtuch ab, während er etwas anstarrte … Augenblick, wenn er das Handtuch hatte, was hatte ich dann? Ich nahm den Stoff von meiner Stirn.
Gabes schwarzes T-Shirt. Ich zwang meine Augen langsam dazu, ihn anzusehen. Sogar diese Bewegung fing an, wehzutun. »Entschuldigung?«, bot ich lahm an.
Er machte diesen Augenbrauentanz. »Weil du meinen Pick-up gestohlen hast? Oder weil du ihn danach von Luke hast stehlen lassen? Warte, vielleicht auch, weil du mir in den Weg getreten bist und ich Luke dadurch nicht davon abhalten konnte, meinen Pick-up zu stehlen?«
Gabe hielt inne, um Luft zu holen. Seine Stimme wurde lauter, tiefer, und er machte mir irgendwie Angst. »Gabe, ich …«
»Als er dann im Pick-up war, hätte ich immer noch schießen und ihn aufhalten können, aber du musstest mir ja Rattengift in die Augen sprühen.« Er schloss seine geröteten und geschwollenen Augen, sein Mund war
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