Herzattacken
und begann dann zu drucken.
Begeistert von meinem Erfolg tippte ich Hazels Namen ein. Während ich auf den zitternden und bebenden Monitor sah, trank ich den restlichen Kaffee. Aber kein Bild erschien. Alles, was ich bekam, waren der Name und die Daten, wann sie begonnen und aufgehört hatte.
Alles andere war weg.
»Scheiße.« Ich lehnte mich vor und starrte den Bildschirm an. Ich erinnerte mich, dass mir die fehlenden Informationen
aufgefallen waren, als Blaine mir die Personalunterlagen gegeben hatte, und dass ich Hazel deswegen als Letzte suchen wollte. Damals hatte ich vor allem mehr über Perry und seinen Pistolen schwingenden Bruder Luke in Erfahrung bringen wollen.
Gut, ich müsste es jetzt also auf die altmodische Art erledigen. Hinter dem Sprechzimmer und neben dem Badezimmer war ein kleiner Abstellraum, in dem sich mehrere graue Metallaktenschränke befanden. Ich war entschlossen, ein Foto von Hazel zu finden. Das Bild von Joan ließ ich neben meinem leeren Kaffeebecher auf Blaines Schreibtisch liegen und ging durch das Sprechzimmer zu der Tür, die in den Abstellraum führte. Ein Poster mit einem Paar in Schnorchelausrüstung, das an einem karibischen Strand Händchen hielt, hing mir gegenüber an der Wand. Ich blieb mit der Hand auf dem Türknauf einen Augenblick stehen.
Meine Fantasie hatte keine Schwierigkeiten, Trent und Joan, das großbusige Blondchen, an die Stelle der beiden zu platzieren. Trent war immer dem Traum auf den Reisepostern hinterhergelaufen, dem besten Auto, dem neuesten Handy, dem ältesten Wein.
Nichts davon war echt gewesen. Er hatte zwei fantastische Söhne und kaum Zeit mit ihnen verbracht, denn er hatte seine Zeit lieber mit seinen Oldtimern verbracht, weil die Teil eines Traums waren.
Ich blinzelte und öffnete die Tür. Ich lebte vielleicht in einem alten Haus mit meinem Grandpa, aber das war das echte Leben, und ich liebte es, genauso wie ich Heart Mates liebte. Ich würde meinen Traum nicht aufgeben, sobald ein besserer oder neuer auftauchte.
Der Raum war dunkel. Ich griff nach rechts an die Wand, um den Lichtschalter zu betätigen.
Eine warme, harte Hand legte sich um mein Handgelenk, riss mich in die Dunkelheit und schwang mich herum. Ich schrie, als ich gegen die harte, metallene Oberfläche prallte. Meine Stirn knallte gegen einen Metallvorsprung, und ich erkannte den Aktenschrank in dem Moment, als meine Beine unter mir nachgaben und ich zu Boden sank.
9
Ich erwachte von einem lauten Brummen in meinem Kopf. Blinzelnd sah ich mich um und stellte fest, dass mir die Stirn unglaublich wehtat. Ich lag auf dem dünnen Teppich in meiner Abstellkammer.
Und jemand war hier drin bei mir.
Das Brummen ließ nach, als ich mich auf die Füße kämpfte. Wegen der Angst musste ich mich bewegen. Rennen . Ich stand auf und sah, dass durch die geöffnete Tür Licht aus dem Büro fiel, und da draußen hörte ich jemanden. Meine Augen füllten sich mit einer warmen Flüssigkeit. Ich ging auf die Tür zu und wischte mit den Fingern über die Augen, um klarer zu sehen. Meine Hand war voller Blut. Ich musste mir die Stirn an dem Aktenschrank aufgeschlagen haben.
Mann, ich würde eine bunte Beule bekommen und wahrscheinlich wie Blaine aussehen. Als ich an der Tür ankam, legte ich meine blutige Hand auf den Türpfosten und sah nach unten. Scheiße. Auf meiner weißen Hose war Blut, gemischt mit grauem Staub. Ich wurde wütend. Dachten diese Schatzsucher vielleicht, dass ich endlos viel Kleidung hatte? Diese Jeans waren teuer!
Mein Gürtel! Ich hatte mein Pfefferspray in dem falschen Pager an meinem Gürtel. Ich zog es heraus, hielt den Atem an und horchte. Irgendetwas wurde irgendwohin geworfen, Sachen aus meiner Tasche! Ich wischte noch mehr Blut aus meinen Augen, sah nach unten auf
das Spray und fand den Sprühknopf. Ich schlich so leise wie möglich ins Büro und entdeckte schließlich eine Gestalt, die sich über meine Tasche beugte und meine Sachen auf den Boden warf: Lippenstifte, einen Stapel neuer Visitenkarten, meinen leeren Geldbeutel - er hat mein Geld gestohlen!
»Hey!«, brüllte ich und lief mit meinem Spray auf ihn zu.
Er griff meine Schlüssel, rannte um den Schreibtisch und fummelte einen Augenblick an der Tür, bevor er sie aufschloss und nach draußen floh. Ich lief hinter ihm her. Er würde auf gar keinen Fall meinen … »Oh, mein Gott! Gabes Pick-up!«
Als ich durch die Tür auf den fast leeren Parkplatz rannte, erinnerte ich mich daran, dass ich die
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