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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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könnte entweder einen anderen Weg nach Hause suchen oder aber den Pick-up kurzschließen. Wie schwierig ist so was? Natürlich müsste ich ein Fenster einschlagen, um in den Pick-up zu gelangen. Ich stellte den Karton mit den Videokassetten auf dem Kies ab, wählte eine der Plastikkassetten aus und warf sie fest gegen das Fenster auf der Fahrerseite.
    Sie prallte am Fenster ab und fiel zu Boden. Verdammt
. Wie schwierig war es, ein Fenster einzuschlagen? TJ und Joel hatten es mit einer erschreckenden Regelmäßigkeit geschafft.
    Die Taschenlampe! Ich zog meine Weste aus, holte die schwere Taschenlampe hervor, leerte die Taschen, legte Handy, Spray und Elektroschocker zu den Videos in den Karton und wickelte die Weste um meine Hand und meinen Arm. Dann drehte ich meinen Kopf zur Seite und schlug gegen das Fenster.
    Der Schlag erschütterte meinen Arm, aber das Fenster zerbrach nicht. Im Fernsehen sah es nie so schwierig aus! Ich holte mit dem Arm aus und schlug noch einmal zu.
    Durch den Aufprall ging die Autoalarmanlage kreischend los, aber das Fenster zerbrach nicht. »Scheiße!« Ich ließ die Taschenlampe in den Karton fallen und hob einen spitzen Stein auf, der ungefähr halb so groß wie ein Fußball war. Die Autoalarmanlage heulte laut, und ich sah mich um und erwartete, dass alle Mieter aus den Wohnungen und Bruchbuden herauslaufen und mich aufhalten würden. Oder aber die Polizei rufen würden. Aber bisher war niemand nach draußen gekommen. Ich trat drei große Schritte zurück und warf den Stein gegen das Fenster auf der Fahrerseite.
    Ein Riss wie ein Spinnennetz bildete sich, das Glas brach wie eine dünne Eisschicht und rieselte aus dem Rahmen, und dann landete der Stein auf dem Sitz, der nun mit kleinen Stückchen Sicherheitsglas bedeckt war.
    Ich sah mich noch einmal um. Niemand achtete auf die Alarmanlage des Wagens. Ich lief auf das Auto zu, griff durch das zerbrochene Fenster und öffnete den Pick-up. Ich hatte die Weste immer noch um meinen rechten Arm gewickelt und wischte das Glas vom Sitz auf den Boden. Dann hob ich das Video auf, das zu Boden
gefallen war, legte es zu den anderen Sachen in den Karton, hob ihn hoch, schob ihn in den Pick-up und stieg ein. Ich knallte die Tür zu, angelte mein Handy aus dem Karton und rief den ersten mechanisch begabten Menschen an, der mir einfiel.
    »Blaine?«, schrie ich, um das Kreischen der Alarmanlage zu übertönen.
    »Sam? Gott, ist das in meinem Kopf, oder bist du auf einer Verfolgungsjagd mit der Polizei?«
    Ich drückte das Telefon fest an mein Ohr und versuchte, mich trotz des Lärms zu konzentrieren. »Blaine! Das ist Gabes Pick-up. Ich musste ein Fenster einschlagen, um hineinzukommen. Ich muss wissen, wie ich ihn kurzschließen kann.«
    Blaines Schweigen war so laut wie die heulende Alarmanlage.
    »Blaine?«
    »Boss, wo ist Gabe?«
    »Ich weiß nicht! Ich muss den Pick-up anlassen, um ihn zu finden!« Durch die Panik schrie ich genauso laut wie die Alarmanlage. Ich spähte aus den Fenstern, aber niemand tauchte auf. Hörten sie die Autoalarmanlage nicht? Wollten die Anwohner das nicht überprüfen? Die Polizei rufen?
    »Okay. Beruhige dich. Niemand schließt mehr kurz, Boss. Diese neuen Pick-ups haben elektrische Systeme, die ein Kurzschließen fast unmöglich machen. Selbst wenn du ihn anlassen könntest, wäre das Lenkrad blockiert.«
    »Blaine, ich bin ein wenig in Eile.« Ich versuchte, ruhig zu schreien.
    »Hast du eine Kombizange und einen Schraubenzieher?«

    Ich sah in den Karton mit den Videokassetten, in den ich mein Spray und meinen Elektroschocker geworfen hatte. »Nein.«
    »Sam, Gabe hat vielleicht ein Schlüsselversteck. Sieh mal unter den Radkasten und beim Ersatzrad auf der Ladefläche nach.«
    Ein Ersatzschlüssel? Ich sah auf das zerbrochene Fenster. Ich glaube, daran hätte ich vorher denken sollen. Ich holte meine Taschenlampe, stieg aus dem Pick-up, lief zu einem Vorderreifen und kniete mich hin. »Wie finde ich ihn?«, schrie ich ins Telefon.
    »Taste mit deiner Hand innen am Radkasten entlang.«
    Ich würde weitere Kleider ruinieren. Wenigstens trug ich Schwarz. Ich steckte meine Finger schnell in den Zwischenraum und tastete nach einer magnetischen Schachtel. »Hier ist nichts«, sagte ich ins Telefon.
    »Probier einen anderen, Sam.«
    Während ich zur Beifahrerseite des Pick-ups lief, fragte ich mich, wie lang diese Leute die Alarmanlage ignorieren würden. Sie heulte erst seit ein paar Minuten, aber ich hatte das

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