Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
Kindergarten, wo ich mein Praktikum mache, ein kleines Mädchen. Lilly. Sie wird in ein paar Tagen zwei … und ich … ich würde gerne hier … wenn das für euch in Ordnung geht, eine kleine Party schmeißen. Nichts Großes. Nur ein paar Kinder“, rede ich drauflos, ohne zu wissen, woher der Drang auf einmal kommt. Ganz spontan schien es mir wie eine Pflicht, irgendetwas für die Kleine zu organisieren.
„Also … naja … von mir aus“, wendet sie sich schulterzuckend an meinen Dad, der nur zustimmend nickt und mich erfreut wieder vom Sofa aufspringen lässt.
„Ihr seid die besten Eltern, die es gibt“, bin ich ihnen wahnsinnig dankbar, dass sie ohne etwas Genaueres wissen zu wollen, zugestimmt haben.
„Ich werde euch alles ganz genau erzählen. Aber vorher muss ich noch was klären. Morgen, ich verspreche es“, strahle ich sie glücklich an und ernte liebevolle Blicke von meinen Eltern, die mir damit einmal mehr ihr Vertrauen aufzeigen.
„Ich geh jetzt schlafen. Nacht, Mum. Dad“, verabschiede ich mich mit einem flüchtigen Kuss für meine Mutter und verschwinde anschließend, nach einem kurzen Abstecher ins Bad, wieder in mein Zimmer, um mich auf dem schnellsten Weg ins Traumland zu befördern und diesen völlig verqueren Tag hinter mir zu lassen.
Überraschenderweise fühle ich mich relativ erholt, als mein Wecker mir unerbittlich meinen Schlaf raubt, damit ich pünktlich aus dem Bett komme und mir eine vitalisierende Dusche gönnen kann, um nach einer Tasse Kaffee voller Tatendrang einen weiteren Praktikumstag im Kindergarten hinter mich zu bringen.
Absichtlich bin ich heute eine halbe Stunde früher da, um das Eintreffen von Jaden und Lilly auf keinen Fall zu verpassen. Weil ich irgendwie das Gefühl habe, Jaden würde nach dem gestrigen Nachmittag vielleicht versuchen, mir aus dem Weg zu gehen und Lilly deshalb eventuell früher als gewohnt abliefern. Und meine Vermutung soll nicht unbegründet bleiben. Denn kaum, dass ich meine Jacke an die Garderobe gehängt habe, vernehme ich auf der Treppe ganz eindeutig Lillys Stimme, die fröhlich auf Jaden einredet. Der im nächsten Moment überrascht in seinen Bewegungen stoppt, als er um die Ecke biegt und mich bemerkt.
Man kann ihm deutlich die Unsicherheit ansehen und so versuche ich nur ein neutrales „Morgen“ von mir zu geben.
„Hallo“, kommt es ziemlich schüchtern von ihm zurück, während er krampfhaft meinem Blick ausweicht und mein dummes Herz erneut zum schneller Schlagen animiert.
„Leien!“, wirft sich Lilly hingegen voller Begeisterung an meine Beine und zupft aufgeregt an meiner Baggy . Während sie mir ihr bezau berndes Lächeln entgegenstrahlt.
„Na Süße, soll ich dir wieder bei deinen Schuhen helfen?“, biete ich mich grinsend an und bin äußerst erstaunt über ihr energisches Kopfschütteln.
„Lilly kann das leine“, erklärt sie voller Überzeugung und demonstriert Jaden und mir umgehend ihre Fähigkeiten, die ich schmunzelnd und Jaden mit einer hochgezogenen Augenbraue bewundern.
„Ich fass es ja nicht“, flüstert Jaden fast tonlos vor sich hin, als Lilly voller Stolz ihr Werk präsentiert und hockt sich lächelnd vor der Kleinen hin.
„Das hast du ja ganz fein gemacht. Dann kannst du das ja ab jetzt immer alleine machen. Ich wünsch dir heut viel Spaß bei den Kindern. Hab dich lieb“, verabschiedet er sich liebevoll von Lilly, ehe sie nach meiner Hand greift und Jaden sich wieder aufrichtet. Wo ich ihm kurz direkt in die Augen blicke und mich dann dem kleinen Keks zuwende.
„Wo du doch schon so ein großes Mädchen bist, Lilly. Kannst du doch schon mal alleine in die Gruppe gehen und Katja Hallo sagen. Darüber freut sie sich sicher“, lächle ich die Kleine an. Woraufhin sie sofort an die Tür stürzt und auf Zehenspitzen nach dem Türgriff greift. Sodass ich mich wieder zu Jaden drehe.
„Ich muss noch was mit deinem Papa bereden“, wispere ich. Was Jaden ein überraschtes Keuchen entlockt und ihn automatisch ein wenig zurückweichen lässt. Seine Augen blicken mich entsetzt an und zerreißen mich beinahe, sodass ich kurz ergeben meine Lider senke, um mich zu fangen und nicht aufzugeben. Jetzt muss ich es durchziehen.
„Komm mit“, fasse ich ihn am Handgelenk und ziehe ihn ohne Gegenwehr hinter mir her. Die Treppen hinunter in einen der leerstehenden Personalräume. Wo ich ihn erst loslasse, nachdem die Tür geschlossen ist.
„Erklärst du’s mir?“, bitte ich ihn leise
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