Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
gibt. Weißte wie sich das anfühlt?“, muss ich schon beinahe mit aufsteigenden Tränen kämpfen und senke meinen Blick, um nicht das Mitgefühl in Stefans Augen ertragen zu müssen. Weil mir das noch viel deutlicher macht, wie aussichtslos meine momentane Situation eigentlich ist.
„Hat er’s dir gesagt? Also, dass er einen Freund hat?“, will Stefan mehr Informationen, die ich ihm bereitwillig gebe. Weil es sowieso nichts ändert.
„Ja. Nachdem sein Vater diesen Typen erwähnt hat und mir wieder einfiel, dass der ihn auch aus dem Club abgeholt hatte, wo wir uns ausgesprochen haben. Daraufhin habe ich ihn gefragt, wer dieser Andy ist. Tja und dann hat er es gesagt“, kläre ich Stefan auf und spüre so langsam die Resignation in mir Überhand nehmen. Wo bis eben noch die Hoffnung ganz deutlich regiert hat. Darauf, dass es vielleicht doch ganz anders ist. Aber wem nutzt es, wenn ich mir selber etwas einrede, das doch so offensichtlich ist.
„Und weißt du irgendwas von dem, außer seinem Namen? Hat Jaden irgendwas erzählt?“, fragt mein Freund weiter und lässt mich tief aufseufzen.
„Nein. Ich bin gegangen. Ich hatte keine Lust, mir irgendwas anzuhören“, gebe ich meine Feigheit zu. Denn ich hätte es mit Sicherheit nicht ertragen, zu hören, wie seine Beziehung mit diesem Typen läuft oder dass er sich bei mir einfach nur für meine Hilfe revanchieren wollte. Wo bei mir doch blöderweise schon viel zu viele Gefühle im Spiel sind.
„Oh Mann. Komm, lass uns losziehen und ein bisschen ablenken “, klopft mir Stefan mit einem aufmunternden Lächeln auf die Schulter und zieht mich fast schon vom Stuhl hoch. Damit wir, zwar früher als geplant, aber was soll’s, zusammen einige Clubs unsicher machen können und ich meinen Frust in reichlich Alkohol ertränken kann.
Was mir vier Stunden später meisterlich gelungen ist. Und ich ohne die Hilfe meines Freundes wohl keinen Schritt mehr tun könnte. Woran Jaden nicht ganz unschuldig ist. Weil er mir zu Beginn unserer Clubtour eine SMS geschrieben hat.
**Ryan, lass es mich bitte erklären** stand darin und versüßte mir den ersten Wodka- Redbull.
Dicht gefolgt vom Zweiten. Der keine fünf Minuten später dran war. Als eine weitere SMS mit einem schlichten **Bitte!** ankam.
Bis mir Stefan schließlich, nach der dritten Nachricht, die die Worte **Komm doch bitte nach Hause** enthielt und einen weiteren Wodka- Redbull forderte, mein Handy wegnahm.
Was mich allerdings nicht am Weitertrinken hinderte. Ganz im Gegenteil. Es ist mir noch nie leichter gefallen, etliche Gründe zu finden, um meinen ungesunden Alkoholkonsum zu rechtfertigen. Wobei ich allerdings nach dem sechsten Glas den Eindruck hatte, als würde der Alkoholgeschmack aus den Getränken auf dem Weg von der Bar, bis zu mir verfliegen. Aber es war mir egal. Ich hatte Glühstrom und mehr wollte ich nicht.
„Dhu Sche… schefhahn? Gugge ma dasse“, wedle ich in Richtung Eingang, als Stefan gerade versucht, mich aus meiner Sitzecke zu ziehen, damit wir gehen können. Obwohl ich es hier viel zu gemütlich finde.
„Iisch der Gerl. Anschy. Sischde dehn?“, zeige ich meinem Freund diesen Andy, der gerade den Club mit drei anderen Typen betreten hat und nehme einen weiteren Schluck aus meinem halbvollen Glas, das Stefan mir nicht mehr gönnen wollte.
„Dahauf drünk isch“, lalle ich nur noch vor mich hin und sehe Stefan mit treudoofen Augen an, als er sich zu mir herunterbeugt.
„Kann ich dich zwei Minuten hier unbeaufsichtigt sitzen lassen, ohne dass du irgendwelche Scheiße anstellt?“, blickt er mir eindringlich in die Augen und entfernt sich auf mein Nicken hin. In Richtung von Andy. Doch ich bevorzuge es, nicht weiter darauf zu achten und lieber meinen Drink in meine Kehle zu befördern, ehe Stefan wiederkommt und mich sowieso nach Hause schleppt. Eindeutig zu früh für meinen Geschmack.
Gerade kippe ich den letzten Rest aus meinem Glas gierig in meinen Mund und hebe, die Bedienung anfordernd, meine Hand, als mein guter alter Freund Stefan plötzlich wieder bei mir am Tisch auftaucht und zum Aufbruch bläst.
„Komm schon, Tommy. Ich bring dich nach Hause“, lächelt er mich seltsam schadenfroh an und greift mir tatkräftig unter die Arme. Allerdings schwankt der Boden unter meinen Füßen ganz fürchterlich und ich stelle mir umgehend die Frage, wie die anderen im Club hier bei dem Gegaukele überhaupt still stehen können.
„Schefhahn… kahn üsch nisch bei diehr
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