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Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griethe
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schnell wie möglich mit Lilly hier weg will. Was mir natürlich den Appetit verdirbt und ich mich somit mit einer fadenscheinigen Entschuldigung zurückziehe.
    „Ich geh hoch. Hab Stefan versprochen, noch mal anzurufen.“
     

Erkenntnis
     
    Eigentlich kann ich mir selber nicht genau erklären, warum ich schon wieder einen Rückzug starte und ärgere mich wahnsinnig über meine manchmal unkontrollierten Handlungen. Denn nur weil Jaden sich sofort und intensiv um eine Wohnung für Lilly und sich kümmern will, muss ich ja nicht direkt Paranoia kriegen. Klar wäre es mir lieber, wenn er hier bleiben würde, bei mir. Aber für ihn ist es sicher alles andere als angenehm, meine Eltern mit seiner Anwesenheit zu belästigen. Was er ganz klar nicht tut. Trotzdem fühlt er sich wohl so. Und irgendwie kann ich es auch sehr gut verstehen, wo er gerade aus seinem eigenen Elternhaus ausgebrochen ist und nun den Mut hat, sich ein eigenes selbstständiges Leben mit Lilly aufzubauen.  
    Doch unbestimmt habe ich das Gefühl, ich könnte ihn wieder verlieren, wenn er mit Lilly zusammen etwas Zweckmäßiges gefunden hat. Weil ich dann in seine kleine heile Welt vielleicht nicht hineinpasse. Wo er doch eben wirklich sehr erfreut und erleichtert wirkte, als er meiner Mum von der Aussicht auf eine baldige Wohnung erzählte. Ich weiß einfach in letzter Zeit nicht mehr, was ich denken soll und habe, nachdem wir vorhin auch die letzte Grenze zwischen uns überschritten haben, den Eindruck, vollkommen neben mir zu stehen.
    Irgendwie fühle ich mich noch wie benebelt. Was womöglich an der unpassenden Störung gelegen hat. Weil wir uns nicht bedenkenlos den Nachwirkungen unserer Vereinigung hingeben konnten und dann Mum gleich wieder meine Geduld mächtig strapazieren musste. Oder mein Geist will es einfach noch nicht wahrhaben, dass wir das wirklich getan haben. Ich das getan habe. Es muss für mich erst irgendwie verarbeitet werden. Vielleicht sollte ich mir einfach einen Augenblick Ruhe gönnen und die letzten Stunden auf mich wirken lassen.
    Weshalb ich meinen Körper, der mir scheinbar widerstandslos zustimmt, ermattet auf mein Bett werfe und tief den so berauschenden Duft von Jaden, aus dem Kissen, ganz tief in meine Lungen sauge. Dabei die Bilder von unserem Liebesspiel umgehend wieder vor Auge habe und auch ganz deutlich die wohligen Laute vernehme, die die Stille meines Zimmers angenehm durchdrungen haben.
    Und dabei trifft es mich wie ein Blitzschlag. Als hätte die Information an einem seidenen Faden gehangen, der jetzt gerissen ist und schonungslos auf mich herabprallt. Wie eine Eingebung hallen Jadens Worte in meinem Verstand wieder.
    >> Nicht zurückhalten. Ich warte schon viel zu lange darauf<<
    >> Gott, Ryan… davon träume ich, seit du mich zu Klara getrieben hast<<  
    >> Ich liebe dich<<
    Hastig, wie von einer inneren Eingebung getrieben, hänge ich mich mit meinem Oberkörper halb aus meinem Bett, um in dem Chaos aus Klamotten und Büchern, auf dem Fußboden, Jadens Fotoalbum zu finden und bin äußerst dankbar, dass Anita mein Zimmer von ihrem Putzwahn dieses Mal verschont hat. Somit scheint meine kleine Ansprache bei ihr wohl gefruchtet zu haben.
    Flink schiebe ich einige Sachen beiseite, mit dem festen Vorsatz, später aufzuräumen und nehme das Album hoch, wobei es die Sicht auf Jadens geheimnisvolles Foto freilegt und mich stocken lässt.
    Unbeachtet lege ich das Album wieder zurück und greife stattdessen das Bild. Von dem ich noch ganz genau sagen kann, wann und wie es entstanden ist. Damals wurde das Foto für unser Jahrbuch geschossen und ist seltsamerweise aus dem Büro der Schülerzeitung verschwunden, wo die ganzen Unterlagen aufbewahrt waren.
    Ich weiß das nur so genau, weil ich zusammen mit Stefan auf dem Foto bin. Nach unserer ersten bestandenen Prüfung und wir beide vor lauter Erleichterung ausgelassen rumgealbert haben und von unserer ganzen Klasse über unser letztes Schuljahr hinweg immer wieder Fotos geschossen wurden, die dann am Ende im Jahrbuch gelandet sind. Ich fand das Foto ganz nett und wollte es deshalb auch von Tobias, unserem sogenannten Pressefotograf, haben, nachdem sie es fürs Jahrbuch nicht mehr brauchten. Aber es war weg. Nur dieses eine Foto. Alle anderen waren da und ich habe mich letztlich für ein anderes von Stefan und mir entschieden.
    Das muss ich unbedingt Stefan erzählen und krame deshalb umständlich mein Handy aus der Hosentasche, ehe ich auch schon dem stetigen

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