Herzblut 02 - Stärker als der Tod
interessiert sie, weil …“
„Weil sie alles spannend finden, was mit du weißt schon wem zu tun hat. Weil sie offenbar sonst nichts zu tun haben .“ Vor Wut wurde ich am Ende etwas lauter als geplant.
Jemand kicherte, und als das Getuschel noch lauter wurde, hätte ich mir am liebsten die Ohren zugehalten. Aber das hätte dem Klatsch nur weiteres Futter gegeben.
Seufzend sagte ich: „Ignorier sie einfach. Was sollen wir denn heute nicht in die Luft jagen?“
Nach dem Charmers-Training war ich völlig fertig. Dank der kleinen Szene von Tristan und mir gestern hatte es mich heute viel Kraft gekostet, die fremden Gedanken auszusperren.
Ich schlurfte über den Parkplatz. Meine Sporttasche knallte mir bei jedem Schritt schmerzhaft gegen die Hüfte, und dann fand ichauch noch einen höchst unwillkommenen Besucher vor meinem Auto.
„Verzieh dich, Williams“, fauchte ich, als ich die Fahrertür aufschloss und meine Sporttasche ins Auto warf, damit ich sie Dylan nicht noch über den Schädel zog. Heute war ich echt nicht in der Stimmung für ihn. Und es ging mir wirklich gegen den Strich, dass er sich gegen meinen Pick-up lehnte, als würde er ihm gehören.
„Ich habe von dir und Tristan gestern in Englisch gehört.“ Dylan stieß sich vom Auto ab, schleuderte sich den langen blonden Pony aus den Augen und kam näher.
Obwohl es mir zu nah war, wich ich nicht zurück. „Krieg dich ein, Dylan. Wir haben uns gestritten, nicht versöhnt.“
„Ach, echt? Ich habe nämlich gehört, zwischen euch hätte es so gefunkt, dass es fast gebrannt hätte.“
Mit meinem Seufzer schien der letzte Hauch Energie aus mir zu weichen. „Was willst du von mir? Ich habe schon vor Monaten mit ihm Schluss gemacht, und wir kommen nicht wieder zusammen.“
Ich will dich .
Ich blinzelte. Diesen Gedanken hatte ich doch nicht wirklich gehört.
Zögerlich antwortete Dylan: „Ich will dich warnen. Glaub nicht, der Clann würde dich nicht mehr beobachten, das tun wir nämlich noch. Wir wissen, dass Tristan sich wieder bei den Charmers herumdrückt. Und wir wissen, dass du mit deinen irren Augen Opfer anlocken kannst.“
Mir fiel auf, dass er peinlich darauf achtete, mir nicht direkt in die Augen zu sehen. Stattdessen hing sein Blick an meinen Lippen.
Wenn ich mich nicht so über seine Warnung geärgert hätte, hätte ich seine Angst vor meinem Tranceblick vielleicht amüsant gefunden. „Tja, wenn du als kleiner Spion für den Clann wirklich so gut wärst, müsstest du längst wissen, dass Tristan nur zum Charmers-Training kommt, um Bethany Brookes zu bringen und abzuholen.“
„Kann sein. Oder es ist nur eine Ausrede, um dich zu sehen.“
Die Tür zwischen uns ächzte, und ich merkte, dass ich sie zu fest gepackt hielt. „Oder du bist einfach paranoid und hast Wahnvorstellungen.Dank dir und deinem blöden Clann hasst Tristan mich jetzt.“
Seine Mundwinkel zuckten. „Sollen wir euch die Szene gestern etwa abkaufen? Das war doch eindeutig gespielt.“
Allmählich langweilte er mich. „Williams, du wiederholst dich. Ich fahre jetzt nach Hause. War wie immer schön, mit dir zu reden.“ Ich stieg ein.
Er blitzte mich unter seinem Pony hervor an und lächelte. „Komm gut nach Hause.“ Er zog ab und ging zum hinteren Parkplatz. Ich konnte nur hoffen, dass ihn jemand überfahren würde.
Sekunden später raste ein schwarzer Mustang vom hinteren Parkplatz rüber. Er bremste mit quietschenden Reifen, rutschte noch ein Stück über den Asphalt und kam neben mir zum Stehen. Durch das offene Fahrerfenster sah mich Ron erschrocken an.
„He, alles in Ordnung?“ Er stellte den Wagen auf Parken und stieg aus.
„Äh, ja, wieso?“ Ich konnte es nicht erwarten, nach Hause zu kommen. Nach der längsten, heißesten Dusche der Geschichte würde ich mein weichstes, bequemstes Nachthemd anziehen, vielleicht im Bett noch ein paar Hausaufgaben machen und dann schlafen wie ein Stein.
Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
„Ich habe gehört, dass Dylan dafür sorgen will, dass du dich auf keinen Fall mehr mit Tristan versöhnst.“
Ich winkte ab. „Es ist alles in Ordnung.“
Dann drehte ich den Schlüssel, um den Motor anzulassen.
Nichts. Nicht mal das Stottern einer leeren Batterie. Nachdem ich es noch einmal versucht hatte, lehnte ich den Kopf gegen das Lenkrad. „Na toll. Jetzt springt mein Auto nicht mehr an.“
„Öffne mal die Motorhaube.“
Ich zog am Hebel für die Motorhaube. Sie sprang ein Stück auf, und Ron
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