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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Herzen belasten wollte.“ Sie lehnte sich zurück, nahm mein Gesicht zwischen ihre rauen Hände und lächelte mich traurig an. „Ich hatte so gehofft, dass du nicht die gleichen Probleme bekommst wie dein Vater und ich. Aber irgendwie wiederholt sich die Geschichte doch.“
    Als sie ihn über meine Schulter hinweg ansah, blickte sie noch trauriger drein. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich war.
    Sie seufzte aus tiefster Seele. „Wo ist Nanna?“
    „Wir haben uns schon um alles gekümmert, Joan“, sagte Dad überraschend sanft. „Aber wenn du so weit bist, müssen wir noch über andere Dinge reden.“
    Sie nickte. „Savannah, zieh dir doch erst mal trockene Sachen an. Ruh dich aus, wenn du willst, und wir reden morgen weiter, ja?“
    Ich nickte. Ausgelaugt und müde, wie ich war, schaffte ich es gerade noch, mich in mein Zimmer zu schleppen und ein übergroßes T-Shirt zum Schlafen anzuziehen. Als ich unter die Decke schlüpfte, stieß ich mit den Füßen gegen einen Stapel frischer Wäsche, den Nanna offenbar noch auf mein Bett gelegt hatte.
    Beim Einschlafen strich ich mit den Fingerspitzen über die weichen Noppen der lavendelfarbenen Decke, die Nanna für mich zum sechsten Geburtstag gehäkelt hatte.
    Tristan
    Ich tigerte in meinem Zimmer auf und ab und ballte immer wieder die Fäuste. Der Vormittag hatte in einer echten Katastrophe geendet.Dabei hatte ich gerade gedacht, mit Savannah und mir würde alles laufen.
    Als ich den Knauf meiner Zimmertür drehen wollte, bekam ich einen elektrischen Schlag ab. Fluchend zog ich die Hand zurück.
    Meine Eltern hatten meine Tür mit einem heftigen Zauber belegt, damit ich in meinem Zimmer blieb. Bestimmt hatten sie auch das Fenster gesichert.
    Ob sie mich zum Abendessen rauslassen würden? Oder morgen für die Schule?
    Seufzend setzte ich mich auf die Bettkante und stützte den Kopf in die Hände.
    Ich musste hier raus und zu Savannah. Musste für sie in dieser schlimmen Zeit da sein. Sie hatte so oft von Mrs Evans erzählt. Ihre Großmutter war wie eine zweite Mutter für sie gewesen, zumal ihre echte Mutter ständig unterwegs war. Sie zu verlieren musste Savannah schrecklich getroffen haben. Sie brauchte jemanden an ihrer Seite.
    Ich hätte bei ihr sein sollen. Stattdessen war ich in meinem Zimmer eingesperrt. Und weil meine Mutter mein Zimmer schon vor Jahren mit einem anderen Zauber belegt hatte, konnte ich Savannah nicht einmal im Traum besuchen, solange ich hier festsaß. Unsere Gedanken hatten nur zueinandergefunden, wenn ich im Garten geschlafen hatte.
    Könnte ich den Zauber auf dem Fenster lösen, wenn ich es mit meinem Stuhl einwarf?
    Als es laut klopfte, sprang ich auf.
    „Was ist?“, fragte ich.
    Die Tür wurde geöffnet, und Emily streckte den Kopf herein. „Hey. Ich wollte mal nach dir sehen.“
    Ich runzelte die Stirn. „Wieso bekommst du von der Tür keinen gewischt?“
    „Ein gezielter Zauber. Mom hat ihn so hinbekommen, dass er nur bei dir funktioniert. Du kannst trotzdem nicht rauskommen, auch wenn ich die Tür aufgemacht habe. Wenn du die Schwelle erreichst, fliegst du zurück und landest auf dem Hintern. Und davon hast du lange was, glaub mir.“ Als ich die Augenbrauen hochzog, fuhr siefort: „Glaubst du etwa, ich hätte noch nie Hausarrest bekommen?“
    Leise grummelnd ließ ich mich wieder auf die Bettkante sacken, den Rücken zur Tür. Das war echt mies. Wieso konnte meine Familie nicht normal sein?
    „Was zum Teufel hörst du da? Ist das … Phil Collins?“
    Ja, war er. Auch wenn es sie nichts anging. Ich verdrehte die Augen und regelte die Lautstärke herunter. Dann ließ ich mich aufs Bett fallen.
    „Hast du wieder in Dads Musiksammlung gestöbert?“ Grinsend kam sie ganz herein.
    Ich starrte seufzend an die Decke. „Willst du mir nur unter die Nase reiben, dass du wieder das Lieblingskind bist?“
    „Na ja, im Moment machst du es mir nicht gerade schwer.“ Sie setzte sich auf eine Ecke des Bettes. „Aber mal ernsthaft, kleiner Bruder. Was hast du dir bei der Nummer vorhin nur gedacht? Hast du geglaubt, der Clann würde einfach kuschen und dir erlauben, was du willst, weil du ihm ein Ultimatum stellst?“
    „Nein.“ Gehofft hatte ich es schon.
    „Was hast du dann erwartet?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, entweder akzeptieren sie Sav und mich, oder ich verlasse den Clann. Dass ich ein Coleman bin, bedeutet ja nicht, dass ich keine Wahl hätte.“
    Sie schnaubte. „Ja, klar. Als würde Mom

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