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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Nurempfangen und akzeptieren, mehr musst du nicht tun. Wenn du ihr nachjagst, kommt sie nicht zu dir. Du musst in den Fluss waten und ihn über dich und in dich hineinfließen lassen.“
    Sie kam näher und ergriff meine Hand, und ich staunte, wie fest und real sie sich anfühlte. „Spürst du nicht die Energie unter deinem Körper? Sie pulsiert in der Erde, im Gras und in den Pflanzen um dich herum.“
    „Wie soll das gehen? Im Moment spürt mein Körper gar nichts.“
    „Dickkopf. Geh zurück in deinen Körper. Dann entspann dich und öffne deine Sinne. Die Erde ist deine Batterie, Kleines. Du musst nur zulassen, dass dich die Energie durchströmt.“
    Ich wusste zwar nicht, wie ich mich noch mehr entspannen sollte, wenn ich angeblich im Sterben lag, aber grummelnd kehrte ich wieder in meinen Körper zurück. Es verschlug mir den Atem.
    Es fühlte sich an, als läge ich auf einer Wolldecke, die sich statisch aufgeladen hatte.
    „Ich kann es fühlen!“, sagte ich, und dieses Mal kamen die Worte aus meinem echten Mund.
    „Gut! Jetzt entspann dich. Stell dir vor, du würdest in einem flachen Bach liegen, und lass den Strom über deine Haut fließen.“
    An meinen Händen, den Unterarmen und dem linken Knöchel, wo sich die Jeans nach oben geschoben hatte und meine Haut den Boden berührte, kribbelte es.
    „So ist es gut, Kleines.“ Nannas Stimme wurde schwächer.
    „Warte! Was ist mit dem Rest? Mit welchem Buch soll ich weitermachen?“ Ich wollte sie noch so viel fragen. Aber vor allem wollte ich nicht, dass sie ging.
    „Das hat dir deine Mutter schon gesagt. Für die meisten Clann-Zauber braucht man nur Willen und Konzentration. Die Bücher sollen dir nur einen Eindruck davon geben, was möglich ist.“
    „Aber was ist mit dem Dämmzauber gegen den Blutdurst?“
    „Ah, von dieser alten Magie lässt man lieber die Finger, Schätzchen. Sie verlangt zu große Opfer. Sie ist gefährlich.“
    Ich zögerte, aber ich musste es wissen. „Nanna, hast du … dein Leben dafür geopfert?“
    „Ja, das könnte man so sagen. Und deshalb wird diese Magie nichtmehr gelehrt. Aber du brauchst sie sowieso nicht. Die neuen, sicheren Methoden geben dir fast alles, was du brauchst.“
    Bis auf Tristan.
    Mit den alten Zaubern könnte ich so viel mehr erreichen. Ich könnte den Dämmzauber lernen, damit ich gefahrlos anderen Nachfahren nahe kommen konnte, etwa Mom und Tristan. Vielleicht konnte ich meine Vampirhälfte ganz ausschalten.
    Ihn wieder küssen zu können, ohne ihm Energie zu rauben … Wieder vor anderen tanzen zu können, ohne die Angst, dass ich meine Stärke und Schnelligkeit verraten könnte …
    „Du kannst den Blutdurst ganz allein beherrschen, Savannah.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. „Und egal, welches Opfer du zahlst: Kein Zauber der Welt könnte verhindern, dass du Tristan Energie entziehst, wenn ihr euch küsst. Es tut mir leid, aber sogar Magie hat ihre Grenzen. Sie kann nicht ändern, was du bist, auch wenn du es dir von Herzen wünschst.“
    Sie klang wie Sam Coleman im Zirkel, als ich Nanna ohne Seele zum Leben erwecken wollte. Verärgert stützte ich mich auf einen Ellbogen. Ich wollte den Dämmzauber unbedingt lernen, und wenn es mich umbrachte.
    Aber ich lag allein in der hellen Nachmittagssonne.
    Als ein Luftzug mir eine Haarsträhne aufwirbelte, hätte ich schwören können, dass Nanna sie glatt strich. Ich habe dir und deiner Mutter gegeben, was ich geben musste, und ich bereue es nicht , wisperte der Wind. Aber für nichts in der Welt würde es sich lohnen, dass du dein Leben opferst. Zumindest noch nicht. Du hast noch so viele wunderbare Dinge vor dir. Also hör auf deine Großmutter, halt dich an die sichere Magie und mach mich stolz. Ich habe dich lieb .
    „Ich habe dich auch lieb, Nanna“, flüsterte ich. Mir hatte sich die Kehle so zugezogen, dass ich kaum schlucken konnte.
    Eine Träne rann mir über eine Wange. Ich ließ sie laufen. Durch sie wirkte dieser Moment realer, weniger wie der Traum, an den sich mein Verstand klammern wollte.
    Ich wollte glauben können, dass ich Nanna wirklich gesehen und mit ihr geredet hatte. Dass mein gestresstes, übermüdetes Hirnsich das Gespräch nicht nur eingebildet hatte. Dass sie wirklich irgendwo da draußen wartete, bis sie mich eines Tages auf die andere Seite begleiten würde, und mich bis dahin behütete.
    Ich war zu erschöpft, um aufzustehen, und ließ mich nach hinten fallen. Über mir strahlte die Sonne durch die fast

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