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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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mich brachte, ohne den ganzen Tisch vollzuspucken.
    Dann fing die Quälerei an. Unter Mrs Albrights Adleraugen knabberte ich an winzigen Stückchen und riss die Pizza mit den Fingern auseinander, damit es aussah, als hätte ich etwas gegessen.
    Als ich aufsah, beobachtete sie mich stirnrunzelnd. „Schmeckt es?
    „Oh, ja, klar! Ganz toll!“ Ich rang mir ein Lächeln ab und zwang mich, ein kräftiges Stück abzubeißen, zu kauen und herunterzuschlucken.
    Mein Gebet wurde erhört … so halbwegs. Ich spuckte nicht den Tisch voll, aber ich hätte darum bitten sollen, dass mir überhaupt nicht schlecht wurde. Solange ich konnte, behielt ich das Essen bei mir. Dann nuschelte ich, ich müsse etwas aus meinem Auto holen, und rannte fast schon zur Tür. Anne fand mich bei einem herrlichen Sonnenuntergang am Heck meines Autos, wo ich mir mit einer Hand den Pferdeschwanz hochhielt, mit der anderen die Nasezudrückte und dabei versuchte, mich so leise wie möglich zu übergeben.
    „Tut mir echt leid“, keuchte ich, als ich gerade mal nicht würgen musste. „Sag deiner Mutter bitte, dass mit ihrem Essen alles in Ordnung ist. Es ist nicht …“
    „Wow. Du verträgst normales Essen nicht mehr, oder?“
    Niedergeschlagen schüttelte ich den Kopf. „Das ist so ätzend. Früher hätte ich mich in Pizza reinsetzen können.“
    „Warum hältst du dir eigentlich die Nase zu?“
    „Damit es mir nicht aus der Nase rauskommt.“
    „Iiih, eklig.“ Sie tätschelte mir verlegen den Rücken. „Keine Sorge, ich decke dich. Ich erzähle ihnen, du hättest mir nur mit den Quads geholfen.“
    „Quads?“ Ich nahm die Wasserflasche, die sie mir anbot, und spülte mir den Mund aus. Mein Magen beruhigte sich allmählich wieder.
    „Ja. Wirst du gleich sehen. Ich komme sofort mit den Mädels zurück.“ Anne schlüpfte in die Hütte. Ich schaffte es, ein paar Meter weiterzugehen und ein Lächeln aufzusetzen, bevor sie, mit Carrie und Michelle im Schlepptau, wieder herauskam.
    „Wolltest du nicht den Kuchen und deine Geschenke haben?“, beschwerte sich ihre Mutter lautstark.
    „Später, Mom!“, rief Anne zurück und zog die Tür hinter sich zu.
    Na toll. Ich versaute ihr den Geburtstag. „Tut mir leid“, sagte ich leise zu ihr. Wir folgten Carrie und Michelle zu den vier Quads am anderen Ende der Hütte.
    Anne winkte ab. „Ach, mach dir deswegen keine Sorgen. Der Kuchen und die anderen Sachen laufen nicht weg. Erst mal amüsieren wir uns ein bisschen. Das heißt, falls dein Magen das mitmacht.“
    „Dem geht es gut.“ Diese blöde Vampirsache würde ihre Party nicht noch mehr verderben.
    Michelle trödelte, bis sie neben uns ging, und rempelte mich zum Spaß an. „Neue Diät, oder?“
    Bevor ich mir eine Ausrede einfallen lassen konnte, sagte sie: „Weißt du, man sollte nie abnehmen, nur um einen Typen zurückzubekommen. Nicht mal für ihn .“
    „Ich habe nicht … Ich meine, ich mache keine Diät …“
    Michelle redete weiter, als hätte ich nichts gesagt. „Allerdings hast du ziemlich harte Konkurrenz. Bethany ist total dünn, und die beiden sind im Sommer ständig zusammen gesehen worden. Und alle sagen, dass sie nächstes Jahr wahrscheinlich auch noch Captain der Charmers wird.“
    Er traf sich immer noch mit Bethany? Ich ließ die Schultern hängen. Vor mir hatte seine längste Beziehung gerade mal zwei Monate gehalten.
    „Aber mach dir keine Sorgen deswegen. Sie ist nämlich viel zu klein für ihn.“ Michelle machte eine wegwerfende Handbewegung und schwang sich wie ein Profi auf ihr Quad. „Wenn er sich ständig zu ihr runterbeugen muss, um sie zu küssen, bekommt er nur Rückenschmerzen. Bestimmt hat er bald genug von ihr und merkt, dass ihr ein perfektes Paar seid.“
    Wenn ich mir vorstellte, wie Tristan Bethany küsste, drehte sich mir fast wieder der Magen um.
    Anne, die Carrie gerade das Quad erklärte, unterbrach sich. „Sei nicht albern, Michelle. Sie macht keine Diät. Schon gar nicht für Tristan Coleman!“
    Es war erstaunlich, wie weh es tat, seinen Namen zu hören. Aber daran würde ich mich gewöhnen müssen. Wenn die Schule wieder anfing, würde ich ihn ständig hören.
    Anne zeigte mir, wie man das Quad anließ, Gas gab und bremste. Durch das Automatikgetriebe war alles ganz einfach. Ich brauchte keine Kupplung und keine Gangschaltung, sondern musste nur mit dem Daumen eine Art Kippschalter drücken, um zu starten.
    „Fahrt nicht direkt hinter jemandem her“, warnte Anne uns grinsend, während

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