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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Gelegenheit mehr geben.
    „Hör mal, Sav, was ich da gesagt habe …“
    „Mister Tristan, rede mich bitte mit Miss Savannah an, wenn wir beim Training sind. Ich habe dir diese Regel des Teams doch schon erklärt: Damit beweisen wir uns gegenseitig unseren Respekt.“ Dabei sah sie mich nicht an und wurde nicht mal langsamer, bis sie dieFünfzigyardlinie erreichte, an der wir immer die Musikanlage aufbauten.
    „Na gut, Miss Savannah.“ Die förmliche Anrede kam mir aus meinem Munde völlig falsch vor. Eine weitere Barriere, die uns trennte. „Ich …“
    Sie hob eine Hand. „Wir haben zu tun. Lass uns später darüber reden.“
    Damit ging sie zu ihrer morgendlichen Besprechung zur Teamdirektorin.
    Ja, allerdings. Ich hatte wirklich Mist gebaut.
    Ich hatte gedacht, ich könnte mich wenigstens nach dem Training entschuldigen. Aber sie war raffinierter, als ich erwartet hätte. Statt selbst zu gehen, schickte sie eine der anderen Betreuerinnen mit mir los, um die Trainertasche und die Musikanlage wegzubringen. Am nächsten Morgen war sie vor mir an der Schule und hatte schon alles auf dem Sportplatz aufgebaut, als ich ankam. Das wäre noch kein Hindernis gewesen, aber die anderen Betreuerinnen waren bei ihr.
    Mittwoch und Donnerstag lief es ganz ähnlich: Sie versteckte sich hinter den anderen Mädchen oder schickte mich ins Büro, damit sie nicht mit mir allein sein musste. Aber dann verriet Keisha mir, wann Savannah jeden Morgen zur Schule kam.
    Also fuhr ich am Freitag noch früher hin.

Savannah
    Als ich ihn vor der Eingangstür stehen sah, straffte ich die Schultern und presste die Lippen aufeinander. Wenn ich jetzt etwas sagen würde, könnte es zu einer unschönen Szene kommen. Vielleicht würde ich gar nicht mehr aufhören zu reden. Ich wollte ihm zu viel sagen und so gern einiges fragen. Zum Beispiel, warum er mich nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Warum er mir immer wieder das Herz brechen musste.
    Tat es ihm wenigstens ein kleines bisschen leid, dass er jahrelang kein Wort mit mir gewechselt und mich wie Luft behandelt hatte?
    Ich schloss schweigend die Türen auf; das Klicken des Schlosses hallte durch den Vorraum. Als er mir die Tür aufhielt, schob ich mich an ihm vorbei und achtete darauf, ihn nicht zu berühren. Obwohl mein ganzer Körper sich genau danach sehnte.
    Anne hatte versucht, mich und alle anderen davor zu warnen, dass er ein herzloser, verwöhnter Aufreißer war. Ich hätte auf sie hören sollen, statt zu denken, er habe sich geändert.
    Meine Augen brannten, als wir den glänzenden Linoleumboden überquerten, und während ich die Treppe hinauflief und mich am Metallgeländer festhielt, zitterten mir die Hände.
    War es für ihn ein Spiel, mein Herz und meinen Verstand durcheinanderzubringen? Fand er es witzig, mein Vertrauen zu erschleichen, bis ich mit ihm redete, um mich im nächsten Moment wieder wie Dreck zu behandeln? Noch dazu vor den anderen. Nach dem Spiel hatten mich immerhin fünf Charmers gefragt, was ich zu Tristan gesagt hatte, dass er sich so benommen hatte.
    Was ich gesagt hatte! Dabei hatte ich nur nett sein wollen.
    Er wartete, bis wir die Treppe hinaufgelaufen waren, bevor er fragte: „Können wir jetzt reden?“
    Mir stiegen Tränen in die Augen, und ich schluckte schwer. Hoffentlich würde meine Stimme nicht zittern und mich verraten. „Worüber?“
    „Ich will mich entschuldigen.“
    Wie angewurzelt blieb ich auf dem Treppenabsatz stehen. Ich musste mich verhört haben. Es dauerte einen Moment, bis ich es schaffte, mich aufzuraffen und die Tür zum Flur zu öffnen. Vielleicht gehörte das jetzt mit zu seinem Spiel.
    Ich schloss Mrs Daniels’ Büro auf.
    Er folgte mir hinein. „Sav, es tut mir leid, dass ich dich so angeranzt habe. Es war … nicht einfach, meine Mannschaft ohne mich spielen zu sehen.“
    Ein Teil von mir schmolz dahin und wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen.
    Aber als ich darüber nachdachte, was er gesagt hatte, schlug mein Mitleid in Wut um. Auch wenn er sich mies gefühlt hatte, hätte er das nicht an mir auslassen dürfen. Er benahm sich, als wäre er derEinzige, der jemals etwas verloren hatte, das ihm wichtig war. Als wäre ich nicht bei jedem Training und jedem Auftritt der Charmers in genau derselben Situation. Auch ich musste anderen bei etwas zusehen, für das ich selbst alles gegeben hätte.
    Ganz zu schweigen von der wunderbaren Erfahrung, dass er mir nun schon zwei Mal eine Freundschaft vorgegaukelt hatte, um mich im

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