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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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nicht mal einen dicken Treuhandfonds wie Tristan, wenn er achtzehn wird.“
    Mom seufzte. „Ich habe wirklich die Nase voll von diesem Unsinn mit dem Football. Wie sollen wir den Clann davon überzeugen, ihn zum nächsten Anführer zu wählen, wenn er nicht nachgibtund sich auf seine Ausbildung konzentriert?“
    „Er wird seine Meinung schon noch ändern. Wenn du aufhörst, ihn so zu drängen. Lass ihn den Charmers doch helfen. Es kann nicht schaden, außerdem will er bestimmt nur bei den ganzen Tänzerinnen sein. In seinem Alter würde ich auch bei den Charmers aushelfen wollen.“
    „Bist du sicher, dass es ihm nicht um die kleine Colbert geht?“
    „Ach, nein. Das ist doch schon seit Jahren vorbei. Deswegen hätte er schon rebelliert, als wir sie getrennt haben.“
    „Ich weiß nicht, Samuel. Ich halte immer noch nichts davon.“
    „Du denkst zu viel nach. Komm ins Bett.“
    Zeit zu gehen. Leise schlich ich den Flur entlang und blieb kurz vor meinem Zimmer stehen, bevor ich die Treppe hinunter und nach draußen lief. Auf dem Rasen legte ich mich auf den Rücken, damit ich die Sterne sehen konnte.
    Also hatte Dad früher auch nicht den Clann leiten wollen. Hm.
    Ich legte die Hände flach aufs Gras, nicht, um Energie abzuleiten, sondern einfach, um die Erde zu spüren. Um zu fühlen, wo mein Platz in dieser Welt war. Wenn ich meinen Geist leerte, konnte ich die sanft pulsierende Energie der Natur tatsächlich spüren. Ich lag auf einer riesigen Batterie. Jeder einzelne Grashalm glich einem Kontakt, durch den ich Energie aufnehmen oder zurückgeben konnte, wie ich wollte.
    Aber ich zog keine Energie. Heute Abend genügte es, sie einfach zu spüren, zu wissen, dass sie da war, wenn ich sie brauchte.
    Am Ende war ich doch nicht machtlos gegenüber meinen Eltern.
    Bis heute hatte ich mich durch mein Leben treiben lassen, ohne zu wissen, wer ich war oder was ich tun wollte, außer in der NFL zu spielen. Ich hatte meine Eltern jede Entscheidung für mich treffen lassen und mich nie groß beschwert.
    Jetzt wusste ich immer noch nicht, wer ich war. Aber ich war mir absolut sicher, was ich wollte. Wen ich wollte. Was ich für sie aufgeben und tun würde.
    Endlich hatte ich etwas gefunden, für das es sich zu kämpfen lohnte. Und irgendwie hatte ich dabei auch meine Freiheit gefunden.
    In dieser Nacht träumte ich etwas anderes als sonst.
    Im Traum schien ich mit Savannah verbunden zu sein. Zwischen uns stand keine Barriere mehr. Ich konnte mich im Mondlicht direkt neben sie ins Gras setzen.
    Aber sie sprach nicht mit mir und wollte mich nicht mal ansehen. Und zum ersten Mal hatte sie in einem Traum ihre Eisprinzessinnenmaske aufgesetzt. Sie war direkt neben mir, zum Greifen nahe. Ich hätte die Hand ausstrecken und sie berühren können, wenn ich mich getraut hätte. Aber ich tat es nicht, denn bei aller körperlichen Nähe im Traum war sie genauso distanziert wie im Geschichtsunterricht.
    Am nächsten Morgen wachte ich angespannt auf, und das restliche Wochenende machte ich mir Sorgen wegen Montag.

KAPITEL 12
    Tristan
    obald mir Savannah am Montagmorgen entgegenkam, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte ihren Thermobecher nicht dabei. Und sie trug ihre Eisprinzessinnenmaske; ihre Miene war kühl und abweisend.
    Ich versuchte, mich zu beruhigen. Womöglich hatte sie nur einen schlechten Tag erwischt. „Guten Morgen, Savannah.“
    „Guten Morgen.“
    Ohne ihren Tee konnte ich ihr auch nicht den Becher abnehmen und dabei ihre Hand berühren.
    Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, marschierte sie schneller als sonst die Treppe hinauf. Sie sah sich weder nach mir um, noch wartete sie im Flur auf mich.
    Stumm wie immer schloss sie die Türen auf und holte die Ausrüstung. Aber ihr Schweigen wirkte heute anders. So abweisend und geschäftsmäßig, als sei die echte Savannah nicht mal hier.
    „Blöder Morgen?“, fragte ich, als wir das Gebäude verließen und das Schweigen zu schwer wurde.
    „Nein, eigentlich nicht.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es sah ihrer Reaktion im Geschichtsunterricht, nachdem Dylan ihre Bücher heruntergeworfen hatte, verdächtig ähnlich.
    Na gut, offenbar hatte ich bei dem Spiel Freitagabend Mist gebaut.
    Wir betraten den Sportplatz und näherten uns den Tänzerinnen, die sich schon versammelten. Aber es war mir egal, ob ich die Zeit für ein Gespräch unter vier Augen verpasst hatte. Wenn ich mich jetzt nicht entschuldigte, würde sie mir später vielleicht keine

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