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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Clanns – vor allem meinen Eltern – würde es die Gerüchteküche schneller zutragen, als ich es vom Training nach Hause schaffen würde.
    Also stand ich nur da, knirschte mit den Zähnen und kam mir wie ein mieser Arsch vor, weil ich zuließ, dass Anne Savannah allein aus dem Klassenzimmer half. Dann fielen mir Savannahs Rucksack und ihre Bücher unter ihrem Schreibtisch auf. Wenigstens konnte ich dabei helfen, ohne dass es dem Clann auffiel.
    Die Mädchen kamen schneller voran, als ich erwartet hätte. Bis ich sie einholte, hatten sie schon fast den Parkplatz erreicht. Anne hätte mir den Kopf abgerissen, wenn ich Savannahs anderen Arm genommen und geholfen hätte, also blieb ich ein paar Schritte zurück.
    Ohne ein Wort zu mir verfrachtete Anne ihre Freundin auf den Beifahrersitz eines Autos, das am Gehweg wartete. „Sie ist richtig krank, Mrs Evans“, erklärte Anne der Fahrerin durch die offene Tür. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Fieber hat. Es ging ihr schon heute Mittag nicht gut. Sie hat gesagt, sie wäre müde, und hat nichts gegessen.“
    „Hm. Ist gut. Danke, Anne. Ich bringe sie nach Hause und sorge dafür, dass sie gesund wird“, versprach Savannahs Großmutter. Verstohlen warf ich einen Blick auf sie. Sie sah aus wie eine freundliche, kleine alte Dame mit runden, rosigen Wangen. Sie lächelte Anne an. Dann sah sie zu mir herüber, und ich richtete mich ruckartigauf. Die Frau hatte Adleraugen. Zu Hause konnte Savannah bestimmt nicht unbemerkt irgendwas anstellen. Ihrer Großmutter würde nichts entgehen, auch nicht in ihrem Alter.
    „Hier sind ihre Sachen“, sagte ich zu Anne und streckte ihr Savannahs Rucksack und die Bücher entgegen.
    Anne kniff die Augen zusammen, riss mir die Sachen aus den Händen und legte sie Savannah auf den Schoß.
    Savannah hob nicht einmal den Kopf von der Kopfstütze an.
    Ich wartete, bis das Auto den Parkplatz verlassen hatte. Dann wollte ich mich auf den Weg zur Sporthalle machen.
    „He!“ Als ich Anne rufen hörte, blieb ich stehen. Aber ich drehte mich nicht um, als sie mir nachkam. „Warum hast du das gemacht?“
    Weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, zuckte ich nur mit den Schultern.
    „Den Leuten vorzumachen, dass du nett bist, funktioniert nur, wenn du Publikum hast. Falls das der Plan war.“
    „Ist ja auch egal.“
    Sie murmelte etwas, das wie „Egomane“ klang.
    Oh Mann, wenn es um Freunde ging, hatte Savannah in letzter Zeit wirklich einen miesen Geschmack. Ich verdrehte die Augen und ging.

KAPITEL 2
    Tristan
    m nächsten Tag hielt ich in der Mittagspause Ausschau nach Savannah. Ich tauschte sogar die Plätze mit Dylan, damit ich den Tisch mit ihren Freundinnen besser im Auge behalten konnte. Aber sie ließ sich nicht blicken. Mittwoch tauschte ich wieder mit Dylan die Plätze, weil ich dachte, jetzt müsste sie zurück sein. Aber sie war nirgends zu sehen, und ihr Platz blieb leer. Auch nachmittags bei Algebra tauchte sie nicht auf.
    Algebra war noch nie so langweilig gewesen oder hatte sich so ewig hingezogen.
    Freitagmittag fehlte Savannah immer noch. Das brachte mich nicht gerade in die richtige Stimmung, um mich mit Dylans Launen herumzuschlagen.
    „Komm, tausch noch mal mit mir den Platz“, bat ich ihn. Ich behielt die Türen der Cafeteria im Auge, falls Savannah hereinkam.
    Dylan hing weiter auf seinem Stuhl, ohne sich zu rühren. „Warum sollte ich?“
    „Weil man von deinem Platz aus besser sehen kann und ich … was suche.“
    Dylan grinste. „Willst dir wohl Mädchen ansehen, was?“
    Das war als Ausrede nicht schlecht und stimmte im Grunde sogar. „Genau. Also tauschst du jetzt mit mir oder nicht?“ Ich versuchte, mir meine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Sonst würde er doppelt so lange brauchen, nur um mich zu ärgern.
    „Und wenn nicht? Rufst du Daddy an, damit er und die anderen Ältesten mir beim nächsten Clann-Treffen den Hintern versohlen?“
    Ich sah ihn wütend an. Manchmal konnte er wirklich nerven. Es ging doch nur um einen Stuhl!
    Er kicherte. „Okay, okay, keine Panik. Ich mache ja schon.“ Er schälte sich so langsam aus dem Stuhl, als wäre er ein Altenheimbewohner, und verbeugte sich mit weit ausholender Geste davor. „Euer Thron, Prinz Tristan.“
    Ich seufzte lange und tief. Dann setzte ich mich.
    Er ging im Schneckentempo die vier Schritte um den Tisch herum zu meinem alten Platz. Als er saß, starrte er mich die restliche Pause über dermaßen an, dass ich ihm am liebsten eine

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