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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Sorgen um sie. Sie haben wohl überlegt, ihr eine Genesungskarte oder so was zu schicken. Ich habe gesagt, dass ich dich kenne und mal fragen will, wie es ihr geht. Du hast nicht zufällig was gehört, das ich weitergeben könnte, oder?“
    „Ach, das ist aber nett von ihnen! Ich habe gehört, dass es ihr ganz gut geht. Aber wann sie wieder in die Schule kommt, weiß ich nicht.“
    Das hörte ich gar nicht gern. „Hm. Klingt, als hätte sie sich was Ernstes eingefangen. Hast du mit ihr gesprochen?“
    „Nein, nur mit ihrer Großmutter. Wenn ich so darüber nachdenke, hat Mrs Evans gar nicht genau gesagt, was Savannah hat.“ Sie lächelte zögerlich. „Wenn du willst, könnte ich heute Abend anrufen und genauer nachfragen.“
    Sie legte den Kopf schief wie ein Vogel und musterte mich aufmerksam. Sie wurde zu neugierig. Nicht gut. „Ach, ist nicht so wichtig. Die Mädchen haben sich nur ein bisschen Sorgen gemacht. Ich sage ihnen, dass es Savannah gut geht.“ Ich stieß mich vom Spind ab. „Aber sagst du mir Bescheid, wenn du was Neues hörst?“
    Lächelnd wartete ich, bis sie nickte. Dann winkte ich betont beiläufig und ging.
    Warum nur machte ich mir jetzt noch größere Sorgen?

Savannah
    Feuer und Eis. Daraus bestand tagelang meine ganze Welt. Daraus und aus seltsamen Gesprächen zwischen meiner Mutter und Nanna, die ich mithörte. Aber vielleicht hatte ich sie auch nur geträumt.
    „So krank war Sav noch nie. Noch nie“, flüsterte meine Mutter irgendwann in der ersten Nacht. „Sollen wir mit ihr …“
    „Wohin, Joan? Wenn sie eine Blutprobe nehmen …“, tuschelte Nanna.
    „Mein Gott, du hast recht. Man weiß gar nicht, was sie finden würden. Und zu dem Clann-Arzt kannst du auch nicht gehen. Er würde es dem Clann erzählen, und den Ärger, den das bringen würde, können wir nicht brauchen. Also … was sollen wir machen?“
    „Ich weiß es nicht. Egal, was ich versuche, ihr Fieber steigt immer weiter. Das dürfte nicht passieren. Ich bin alle Bücher durchgegangen und habe alles zwei Mal gelesen. Aber ihr Fall ist so einzigartig, dass nirgendwo etwas über sie steht. Es gab noch nie etwas über sie. Wir hatten immer ein Riesenglück mit ihr. Bisher konnte ich alles selbst behandeln.“
    „Willst du etwa aufgeben?“ Die Stimme meiner Mutter wurde immer lauter, fast schrie sie.
    „Pst, nein, natürlich nicht! Aber vielleicht solltest du ihren Vater anrufen. Vielleicht weiß seine Art, was man tun kann.“
    Seine Art ? Offenbar konnte Nanna Dad wirklich nicht ausstehen.
    Sie schwiegen so lange, dass ich mich schon fragte, ob ich eingeschlafen war. Dann antwortete Mom endlich mit einem seltsamen Unterton, durch den sie noch besorgter klang. „Bist du sicher, dass wir sie nicht lieber raushalten sollten? Wenn wir sie um Rat bitten,meinen sie nachher, wir hätten die Kontrolle verloren. Womöglich wollen sie sich dann richtig einmischen.“
    „Dieses Risiko müssen wir eingehen, Joan. Wir müssen sie um Hilfe bitten. Das ist die einzige Möglichkeit.“
    Die einzige Möglichkeit? Was bedeutete das? Warum klangen diese wenigen Worte von Nanna so bedrohlich?
    Ich dachte, ich hätte Mom mit jemandem leise reden hören, aber Nanna antwortete nicht. Telefonierte Mom gerade mit Dad?
    „Gut, das versuchen wir.“ Als Mom das Gespräch beendete, piepte das schnurlose Telefon. „Mom, er sagt, wir sollten jeden Einfluss von ihr nehmen.“
    „Jeden? Sogar den Schutz …“
    „Ja. Er meint, es klänge, als würden ihre beiden Hälften miteinander kämpfen.“
    „Aber …“
    „Wir müssen es versuchen. Ihm ist sonst nichts eingefallen. Und … er kommt, um mit ihr zu reden.“
    „Nein. Nein, du hast gesagt, sie wird es nie erfahren müssen. Er hat versprochen, dass sie ein normales Leben führen kann!“
    „Sie verändert sich, Mutter. Und wir können es nicht mehr aufhalten. Sie muss es erfahren. Allerdings nur … wenn es funktioniert.“
    „Du meinst … wir müssen es ihr nicht sagen, wenn …“
    Stille.
    Wenn was?
    Und dann gab mir mein Körper die Antwort. Die Schmerzen wurden stärker, bis es nichts anderes mehr gab. Tod. Es fühlte sich an, als würde ich auf grauenhafte Art sterben, als würde ich erst bei lebendigem Leibe verbrannt, um im nächsten Moment in eiskaltem Polarwasser zu ertrinken.
    Hände aus Feuer berührten meinen Hals, ein schrecklicher Gegensatz zu dem Eisblock, in den sich mein Körper verwandelt hatte. Etwas glitt von meinem Hals herab, und die Finger wurden

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