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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Dämonenvampir. So etwas gab es gar nicht. Und meine Mutter und meine Großmutter waren angeblich Hexen. Aber das war unmöglich. Sie gingen beide in die Kirche. Nanna spielte sogar jeden Sonntagmorgen im Gottesdienst Klavier. Müssten sie nicht in Flammen aufgehen, sobald sie geweihten Boden betraten, oder so ähnlich?
    „Er ist kein Dämon“, sagte Mom. „Zumindest kein richtiger. Er stammt aus einer Vampirfamilie, die sich vor langer Zeit mit Dämonen vermischt hat.“
    Ach so, dann war ja also alles halb so wild.
    Nanna fügte hinzu: „Dadurch können sie auf zwei Arten Energie aufnehmen … durch die traditionelle Methode …“
    „Blut. Heißt das, dass du … Blut trinkst?“ Ich sah Dad an und schluckte schwer.
    Er nickte. „Wir können Energie aber auch durch einen Kuss aufnehmen.“
    „Energie durch einen Kuss“, wiederholte ich tonlos.
    Sie waren alle verrückt.
    Ich zog meine Hände unter Nannas hervor und schlug meine Decke zurück. „Na gut. Ähm, ich … ich würde jetzt echt gern duschen.“
    Mom runzelte die Stirn. „Willst du uns gar nichts fragen, Liebes?“
    „Was sollte ich fragen? Dad ist ein abgefahrener Vampir, trinkt Blut und ist zum Teil ein Dämon, und ihr beide zaubert. Und jetzt glaubt ihr, dass es bei mir auch losgeht, stimmt’s? Weil ich … was habt ihr gesagt? Mich verändere?“
    Der Teppich unter meinen Füßen fühlte sich kalt an, als ich mit wackligen Knien aufstand. Mein geschwächter Körper wollte zurück ins Bett. Aber ich wollte auf keinen Fall bei diesen Verrückten bleiben. Keine Ahnung, ob sie mir einen Streich spielen wollten oder ob ich halluzinierte, weil ich lange nichts gegessen hatte.Falls es ein Traum war, würde mich die Dusche rasch aufwecken. Spontan kniff ich mir in den Unterarm. „Aua!“ Hm. Das hatte wehgetan.
    Dad packte mich an den Schultern. Seine Hände waren wie immer eiskalt.
    Stirnrunzelnd betrachtete ich sie. Eiskalte Hände … „Savannah, hör auf damit, und zwar sofort“, sagte er. „Wir wollen ernsthaft mit dir reden. Du schläfst nicht. Du bist hellwach und bei klarem Verstand. Und du musst erfahren, was du bist und was du vielleicht wirst, bevor jemand verletzt wird. Es gibt bestimmte … Symptome, auf die du jetzt achten musst.“
    Ein Funke Wut flackerte in mir auf. Normalerweise achtete ich genau darauf, was ich zu ihm sagte, und versuchte verzweifelt, so zu sein, wie er mich haben wollte. Ich wollte immer das Richtige sagen, damit er stolz auf mich war und mich lieb hatte. Aber jetzt war ich zu müde und zu durcheinander, um die perfekte Tochter zu spielen. Und ich hatte wirklich genug von diesem Familienstreich.
    „Du musst dir keine Sorgen machen, Dad. Ich springe schon niemanden an oder lasse wie Carrie Sachen durch die Schule fliegen …“ Plötzlich sah ich wieder diesen Streit an Weihnachten vor mir, als Mom mit Tellern und anderen Sachen nach ihm geworfen hatte. Komisch. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, dass sie die Sachen in der Hand gehalten hatte. Ich bekam eine Gänsehaut.
    „Natürlich verwandelst du dich nicht in Carrie.“ Mom lachte. „Wir bringen dir ja gar keine Magie bei.“
    „Wir machen uns eher Sorgen um den Blutdurst“, sagte Dad. „Wenn du nicht lernst, ihn zu kontrollieren, springst du vielleicht wirklich irgendwann jemanden an.“
    Seufzend ließ ich mich für den Moment auf den Wahnsinn ein. „Na schön. Ich habe doch eine Frage. Warum jetzt? Tun wir mal so, als würdet ihr das alles ernst meinen, als würdet ihr mich nicht nur aufziehen und als wäre das auch keine Halluzination. Wenn ihr wirklich ein Vampir und zwei Hexen seid, warum erzählt ihr mir das erst jetzt?“
    „Weil wir nicht länger warten konnten.“ Mom stand auf undnahm meine Hand. „Du solltest so lange wie möglich ein normales Leben führen können. Aber als der Tee nicht mehr gewirkt hat und wir deinen ersten Monatszyklus nicht mehr unterdrücken konnten …“
    „Äh, ih!“ Dad war doch hier! Dann wurde mir klar, was sie gesagt hatte, und ich runzelte die Stirn. „Warte mal. Hast du gerade gesagt, dass ihr mir den Tee gegeben habt, um … das … zu unterdrücken?“
    Nanna nickte. „Wir haben dir jeden Tag einen besonderen Tee gegeben, der deine Pubertät hinausgezögert hat.“
    „Bis ich fünfzehn war?“ Vor Entsetzen fing ich an zu kreischen. Meine Freundinnen hatten ihre Tage mit zwölf oder dreizehn bekommen. Ich war mir die ganze Zeit wie ein Freak vorgekommen, weil ich so spät dran war.

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