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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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hatte.
    Beim Krafttraining musste ich mich konzentrieren. Als Teil meiner Strafe musste ich einem schwächlichen Jungen Hilfestellung geben, der beim Bankdrücken alle paar Sekunden vor der bösen Hantel gerettet werden musste. Aber sobald das Training beendet war und ich draußen zehn Runden auf der Laufbahn gedreht hatte, kehrten meine Gedanken zu dem aktuellen Problem zurück.
    Ganz ohne Witz war Anne zu optimistisch gewesen, als sie gesagt hatte, sie könne mit den Jungs allein fertigwerden. Sicher, einen konnten sie und Savannah sich vom Hals halten. Vielleicht auch zwei. Aber drei auf einmal? Auf keinen Fall. Und was, wenn Savannah nicht mit Anne zusammen war?
    Mir blieben mehrere Möglichkeiten, auch wenn keine besonderstoll war. Falls ich die Kröten verprügelte, würde das meine Faust freuen und dafür sorgen, dass die Botschaft bei den Spinnern ankam. Allerdings blieb das Problem, dass Gewalt an der Jacksonville Highschool streng verboten war.
    Ich hätte mich auf Drohungen beschränken können, aber wahrscheinlich wären sie nicht klug genug gewesen, darauf zu hören und Savannah in Ruhe zu lassen.
    Damit blieb mir eine Lösung, die man nicht zu mir zurückverfolgen könnte, zumindest nicht mit normalen Methoden, und die den Spinnern keine Wahl lassen würde. Dafür würde ich die Hilfe meiner Schwester brauchen.
    Ich war vor Emily am Auto. Ich schob den Sitz zurück, legte die Füße auf das Armaturenbrett und wartete. Und schlief dabei offenbar ein.
    „He, Schlafmütze.“ Beim Einsteigen warf mir Emily ihre Pompons an den Kopf. „Nimm mal bitte die schmutzigen Füße von meinem Armaturenbrett.“ Den Zeigefinger wie einen Zauberstab ausgestreckt, ließ sie meine Füße einen Moment lang schweben. Ich konnte es nicht leiden, wenn sie bei mir Telekinese anwandte. Dabei kam ich mir vor wie eine Marionette. Echt gruselig. Ganz zu schweigen von den feinen Nadelstichen, die meine Haut überliefen, wenn sie in meiner Nähe Magie benutzte. Und das schon bei winzigen Dosen.
    Ich setzte mich auf und schob die lästigen Plastikpuschel zur Seite. Es wurde schon dunkel. „Wieso hast du so lange gebraucht?“
    „Cheerleader-Training. Schon vergessen? Cheerleader müssen auch hart trainieren.“
    „Hm-hm.“ Stirnrunzelnd betrachtete ich die untergehende Sonne, sah auf meine Uhr und fluchte. Mir lief die Zeit davon, und ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass Savannah ihren Stalker-Klub einen weiteren Tag am Hals hatte. „Hör mal, Schwesterherz, ich brauche dringend deine Hilfe. Ich weiß schon, was du sagen wirst, aber hör erst mal zu, okay?“
    Sie zog die Augenbrauen hoch, nickte aber und ließ das Auto an.
    Unterwegs erzählte ich kurz von Savannahs neuesten Fans und beschrieb, wie verschreckt sie ausgesehen hatte. Vielleicht übertriebich ein bisschen, aber die Jungs hatten wegen ihr ziemlich verrücktgespielt, und am Ende der Stunde hatte Savannah richtig mitgenommen gewirkt. „Und deshalb musst du mir helfen.“
    „Ich soll meine Kräfte einsetzen, damit diese Typen sie in Ruhe lassen?“
    „Nein. Ich will das selber machen.“ Bei Savannahs Aussehen könnte das Problem jede Woche neu auftreten. Und ich wollte meine Schwester nicht jede Woche um Hilfe bitten müssen.
    Emily zögerte nicht einmal. „Nein.“
    „Du bringst es mir nicht bei?“
    „Nein. Du kennst die Regeln. Wenn ich dir irgendwas zeige, das ich kann, bringen mich nicht nur Mom und Dad um, sondern alle Ältesten. Oder machen noch Schlimmeres. Du darfst nur von einem Ältesten lernen, von niemandem sonst.“
    Ich stöhnte und fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare.
    „Ach, krieg dich ein, du verwöhnter Kerl. Du bist ein Coleman. Am Ende bekommst du, was du willst, das weißt du doch. Du machst es dir nur viel zu schwer.“ Emily drückte einen Knopf auf der Fernbedienung, die an ihrer Sonnenblende klemmte. Vor uns öffneten sich die schmiedeeisernen Tore zu unserer Auffahrt, und als wir durchfuhren, knirschte unter den Reifen Kies wie zerbröselnde Chips.
    „Du findest also, ich sollte die Typen einfach verprügeln, jede Chance auf einen Collegebesuch in den Wind schreiben und unserer Mutter das Herz brechen? Von mir aus. Aber vergiss nicht, dass es deine Idee war.“
    „Natürlich nicht, du Idiot. Ich meinte, dass du von einem Ältesten lernen sollst, wie du sie beschützen kannst.“ Sie fuhr in die Garage und ließ mich über ihren Vorschlag nachdenken, während sich das Tor hinter uns schloss.
    „Ja, wahrscheinlich

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