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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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müssen. Die Nachfahren in der Schule mussten heute einfach mit meinen Energiespitzen leben.

KAPITEL 4
    Tristan
    ls ich anderthalb Stunden später vor der Algebrastunde die Verbindungsbrücke überquerte, war mir klar, dass die anderen Nachfahren wieder meine Energiespitzen spürten.
    Die unheimlichen Typen aus der Mittagspause hatten Savannah vor dem Mathegebäude in die Enge getrieben.
    Je näher ich dem Gebäude kam, desto besser konnte ich Savannahs Gesicht sehen. Jedes andere Mädchen wäre wahrscheinlich begeistert gewesen, wenn drei Jungs gleichzeitig mit ihm geflirtet hätten. Aber sie nicht. Sie sah aus, als hätte sie jemanden umbringen können.
    Als ich nur noch ein paar Meter entfernt war, fiel mir auf, dass sie noch blasser war als sonst. Ihre Bewegungen waren abgehackt, sie hatte die Schultern hochgezogen und die Fäuste geballt. Ihre Fans waren zu benommen, um etwas von Savannahs Gefühlen mitzubekommen. Es war schon ein bisschen jämmerlich anzusehen, wie sie um ihre Aufmerksamkeit wetteiferten.
    Sie warf mir einen kurzen Blick zu. Wollte sie meine Hilfe? Sie wurde rot. Dann sah sie an mir vorbei, als sei ich unsichtbar.
    Als sie einen Schritt auf die Eingangstür zu machte, lehnte sich das Ekel vor ihr gegen die Wand, um ihr den Weg zu versperren. Sie sagte etwas zu ihm, so leise, dass ich es nicht verstand. Er lachte, rührte sich aber nicht. Als sie auf die Lücke zwischen ihm und dem Jungen in der Mitte zusteuerte, rückten alle drei näher zusammen und ließen ihr keinen Platz, um durchzukommen.
    Was zum …
    Sie riss die Augen auf, und aus der Nähe konnte ich sehen, dass sie sich moosgrün färbten. Savannah trat dem Typen zwischen sich und dem Eingang auf den Fuß. Er tat, als hätten seine Stiefel Stahlkappen und als hätte er nichts bemerkt.
    Jetzt musste ich mich einfach einmischen, egal ob sie das wollte oder nicht.
    „Hallo, Sav. Gibt’s hier Probleme?“ Ich blieb ein paar Schritte vor ihr stehen.
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie antworten. Aber dann schloss sie ihn wieder und schüttelte den Kopf. Ganz leicht reckte sie das Kinn nach oben und sah wieder durch mich hindurch. So ein Dickschädel.
    „Hi, Sav, tut mir leid, dass ich spät dran bin“, rief Anne, die von hinten über die Verbindungsbrücke angelaufen kam. Ah, also hatte Savannah sie angesehen. „Entschuldigung, Jungs.“ Wie eine Dampfwalze stürzte sie sich zwischen die unheimlichen Typen, nahm Savannah beim Arm und zog sie mit zum Eingang. „Ich bin in Englisch aufgehalten worden. Danke, dass du auf mich gewartet hast.“
    Bei ihrer Flucht ins Mathegebäude schirmte Anne die stocksteife Savannah wie eine Leibwächterin ab. Hm. Anne durfte sie also retten, aber ich nicht. Eigentlich hätte es mich nicht wundern dürfen, aber irgendwie traf es mich richtig.
    Ich starrte die drei Typen an. Ohne mich zu beachten, schlurften sie den Mädchen mit blitzenden Augen nach, als würden sie von einem Magneten angezogen. Wow, das war aber echt unheimlich. Sie sahen aus wie verhexte Zombies.
    Was würden diese Typen machen, wenn sie Savannah an einem ruhigeren Ort als dem Außengelände erwischten, zum Beispiel auf der Mädchentoilette oder in einer Umkleide?
    Ich stieß die Tür mit Schwung auf. Als die Metallklinke gegen die Mauersteine knallte, zuckte ich zusammen. Coleman, du musst das in den Griff kriegen.
    Ich atmete einmal tief durch und betrat das Klassenzimmer. Mr Chandler hatte gerade mit dem Unterricht angefangen. Sehr gut. So hatte ich ein bisschen Zeit, um mir eine Lösung einfallen zu lassen und sicherzugehen, dass diese Typen Savannah ein für alle Mal in Ruhe ließen. Vielleicht hatte meine Schwester ein paar gute Ideen. Sie war hervorragend darin, sich Spinner so vom Hals zu halten, dass sie es nicht mal mitbekamen. Das war einer der ersten Zauber gewesen, die unser Dad ihr beigebracht hatte.
    Die ganze Stunde über starrte ich auf Savannahs zuckenden Pferdeschwanz und überlegte, wie ich Emily dazu überreden konnte,die Regeln zu brechen und es mir selbst beizubringen. Ich war so damit beschäftigt, Pläne zu schmieden, dass mir der Unterschied erst nach zwanzig Minuten auffiel.
    Savannah hatte etwas mit ihren Haaren gemacht.
    In der Cafeteria hatte ich noch gedacht, es läge nur an der Beleuchtung. Aber ihre Haare sahen eindeutig anders aus. Früher hatten sie in einem feurigen Orangerot geleuchtet. Jetzt waren sie dunkler und von tiefroten und braunen Strähnen durchzogen. Sie glänzten auch mehr. Und wie

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