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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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gönnen? Wochenlang war ich brav gewesen. Ich war Savannah aus dem Weg gegangen. Ich hatte mich sogar mit anderen Mädchen verabredet. Aber keines konnte ihr das Wasser reichen.
    Savannah würde diese Nacht nur für einen Traum halten. Wem sollte es also schaden? Nach dem Aufwachen würde sie keine Ahnung haben, dass wir uns tatsächlich in unseren Träumen begegnet waren. Und ich fühlte mich heute Morgen so gut wie seit Jahren nicht mehr.
    Abgesehen von dem riesigen Bluterguss auf meinem Schienbein.

Savannah
    Am Sonntagmorgen wachte ich mit einem Lächeln auf. Allerdings verblasste es bald, genau wie der Traum von Tristan, und wurde durch die Erinnerung an mein Versagen bei den Charmers gestern verdrängt.
    Wie schade, dass ich diese Ruhe und Zufriedenheit, die ich im Traum bei Tristan gespürt hatte, nicht auf Flaschen ziehen und in mein waches Leben mitnehmen konnte. Den ganzen Tag über war ich alles andere als ruhig und zufrieden. Als Dad abends für seinen wöchentlichen Kontrollanruf durchklingelte, fiel es mir richtig schwer, höflich zu bleiben. Er war wirklich der Letzte, mit dem ich im Moment reden wollte.
    „Savannah, du klingst so … verärgert.“
    Ich starrte an die Decke über meinem Bett. „Ich habe mich gestern bei der Tanzgruppe meiner Schule beworben.“
    „Und?“ Er zog die Frage in die Länge, als wollte er mit Worten eine Bombe entschärfen. Was perfekt passte, weil ich vor Wut fast explodiert wäre.
    „Und ich war nicht gut genug. Dein Rat dürfte also begeistert sein.“ Halb war ich selbst entsetzt über mich. So unhöflich war ich ihm gegenüber noch nie gewesen.
    „Ich weiß, dass du das jetzt nicht hören willst, aber so ist es wirklich am besten.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter, und meine Augen brannten, während ich nach einer Antwort suchte. Ich fand keine. Warum konnte er kein normaler liebevoller Vater sein, der sich um meine Gefühle sorgte statt darum, was sein Rat wollte? Wie dieser Vater beim Vortanzen. Ich sah noch vor mir, wie er in die Sporthalle marschiert war, um für das Glück seiner Tochter zu kämpfen. Plötzlich erstarrte das Bild vor meinem inneren Auge. Irgendwas an diesem Mann hatte nicht gestimmt.
    Moment. Das war’s.
    Im Mai kletterte die Temperatur in Osttexas bei achtzig Prozent Luftfeuchtigkeit auf über dreißig Grad. Niemand konnte einen kompletten Anzug tragen, ohne wenigstens ein bisschen zu schwitzen. Aber dieser Mann hatte nicht geschwitzt. Seine Hände waren eiskalt gewesen, genau wie Dads Hände es immer waren. Es konnte auch nicht an der Klimaanlage seines Autos gelegen haben, dafür lag der Parkplatz zu weit vom Eingang entfernt. Bis ich ihn angerempelt hatte, wäre ihm längst warm geworden.
    „Vertrau mir, Savannah. Es stimmt, was ich über den Rat gesagt habe. Du solltest lieber nicht tanzen oder irgendeinen anderen Sport ausüben. Eines Tages wirst du mir dafür danken.“
    Gedankenverloren starrte ich an die Decke, sah vor mir aber nur das Gesicht dieses Mannes. Seine Augen … hatten sie nicht so seltsam silbrig geschimmert, wie es bei Dad und mir manchmal der Fall war? „Bei dir hört es sich an, als wäre der Rat allmächtig oder so ähnlich.“
    „Er ist mächtig. Sehr sogar.“
    Mir kam ein schrecklicher, verrückter Gedanke, und die Worte strömten aus mir heraus, bevor ich es mir überlegen konnte. „Mächtig genug, um mit den Richtern beim Vortanzen zu reden?“ Ich hatte erwartet, dass er lachen und mir sagen würde, das sei doch lächerlich.
    Stattdessen breitete sich Schweigen aus.
    Mit einem Ruck setzte ich mich auf. Mir war schwindlig, alles drehte sich. Oh nein. Einem Haufen Vampiren, denen ich noch nie begegnet war, konnte ich doch unmöglich wichtig genug sein, egal, in was ich mich verwandelte. Ich hatte angenommen, dass der Mann die Richter überreden wollte, jemanden in die Gruppe aufzunehmen. Und nicht dazu, jemanden auszuschließen.
    „Dad, du hast mal gesagt, dass du mich nie anlügen würdest. Also sag mir jetzt die Wahrheit. So etwas würde dein Rat doch nicht machen, oder?“
    Er antwortete nicht.
    „Dad?“ Ich packte das Telefon so fest, dass es knirschte. „War er das?“
    „Ich habe dich gewarnt, dass er eingreifen würde, wenn du ihn dazu zwingst.“
    Brennende Wut durchströmte mich. „Ich fasse es nicht! Du hast nicht mal versucht, sie davon zu überzeugen, dass ich mich beherrschen kann, oder? Warum hast du ihnen nicht gesagt, dass ich lernen kann, mich anzupassen?“
    „Der Rat ist sehr

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