Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
haben sie denn gegen die Charmers?“
Ich erzählte ihm von dem Gerücht. „Aber niemand hat herausbekommen, wer es in Umlauf gebracht hat. Jetzt hassen sie alle Charmers.“ Gregs verwirrter Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen. „Albern, ich weiß. Das ist wohl so ein Gruppending. Genauso wie die Cheerleader die Charmers und die Volleyballmannschaft nicht leiden können, und umgekehrt. Ein paar sehen das locker und sind mit Mädchen aus anderen Teams befreundet, aber die meisten finden, dass ihre Gruppe die einzig gute ist.“
„Und wie locker siehst du das?“
Ich unterdrückte ein Lachen und schüttelte den Kopf. „Das könnte ich auch falsch verstehen.“
Es dauerte einen Moment, bis er verstand, was ich meinte. Dann errötete er, und ein süßes, verlegenes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich wollte nur sagen …“
Lachend schnappte ich mir mein Tablett. „Ich verstehe schon. Aber weißt du, sie sind nicht immer so. Als sich die Clann-Leute in der Junior Highschool im Sportunterricht gegen mich verbündet haben, hätten sich Anne, Carrie und Michelle fast mit ihnen geprügelt.“
Überrascht sah er mich an.
„Sie fänden es einfach besser, wenn ich weiter mit ihnen Volleyball spielen würde, statt bei den Charmers mitzumachen.“
„Du hast Volleyball gespielt? Warum hast du aufgehört?“
Ich stand auf; zum Glück würde es gleich klingeln. „Das ist eine lange Geschichte.“ In der ich in der Sporthalle aus Versehen ein paar Deckenplatten abgerissen hatte, Carrie eine blutige Nase verpasst hatte und mich im Netz verheddert hatte … alles im selben Turnier. „Irgendwann erzähle ich sie dir.“ Eher nie. Er sollte doch nicht wissen, dass seine Freundin so ein Tollpatsch war.
Wir gingen zu den Abfalleimern. Während ich mein Tablett leerte, fragte er: „Und warum mögen dich die Mädchen vom Clann nicht? Ist das auch so ein Gruppending?“
„Äh, nein, das ist eine Clann-Geschichte“, murmelte ich, als es gerade klingelte.
„He, wo hast du jetzt Unterricht? Vielleicht kann ich dich begleiten.“
Ich sah auf meinem Stundenplan nach. „Geschichte bei Mr Smythe.“
„Pech für mich. Das ist in dem Containergebäude auf der Nordseite. Ich kann dich nur bis zur Brücke begleiten.“
Ehrlich gesagt, war es schon ein bisschen aufregend, als Greg meine Hand nahm und mich nach draußen und die Treppe hinauf bis zum Fußweg begleitete. Es kribbelte nicht direkt, als er mich berührte, aber es war trotzdem schön. Genau wie sein Lächeln, als er „Bis morgen“ sagte und mir einen Kuss auf die Wange gab, bevor er ging.
Okay, er war wirklich zum Anbeißen. Ich würde wegen ihm nicht in Ohnmacht fallen, aber auf jeden Fall war er hübsch. Und er gehörte nur mir.
Mein erster richtiger Freund!
Mit einem leisen Seufzen wandte ich mich um und ging zum Geschichtsunterricht.
Und dann spürte ich es … wieder überlief dieses Kribbeln meinen Hals und die Arme. Aua. Ich musste mich nicht erst umdrehen, um zu wissen, wer hinter mir war. Nachdem ich Tristan Coleman zweieinhalb Monate lang nicht gesehen und keine neuenVampir- oder Hexenfähigkeiten entwickelt hatte, hatte ich gehofft, ich würde seine Nähe nicht mehr spüren. Stattdessen kam mir das Gefühl zehnmal so stark wie vorher vor. Sonst hatte ich nur diesen warmen Schmerz in Brust und Bauch gespürt, wenn er mir näher als zwanzig Meter kam. Dieses Mal fühlte es sich an, als wären mein Nacken und meine Arme eingeschlafen und jetzt würde das Blut endlich wieder durch die Adern strömen. Ich musste den Drang unterdrücken, mir über die Haut zu reiben.
Natürlich musste mich mal wieder jemand daran erinnern, dass ich nicht ganz normal war.
Oh Mann, hoffentlich ließ das bald nach. Vielleicht war er zu einem anderen Kurs unterwegs, und das Gefühl würde verschwinden.
Aber als ich hörte, wie mir seine schweren Schritte über den Fußweg und die kurze Betontreppe in den Klassenraum folgten, wusste ich, dass ich verloren hatte. Wie sehr, zeigte mir ein Blick auf die anderen Schüler. Ich würde diesen Kurs nicht nur zusammen mit dem Prinz von Jacksonville besuchen, sondern auch an jedem A-Tag mit den Zickenzwillingen und Dylan Williams hier sitzen.
Und dann machte Mr Smythe das Jahr für mich perfekt, indem er sagte: „Also gut, Kinder, dann sucht euch mal eure Plätze nach dem Alphabet.“
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, als ich mich auf den Folterstuhl direkt neben Tristan setzte. Auf der anderen Seite
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