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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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den Hinterkopf und beugte sich vor, um mich zu küssen. Aber Mrs Daniels hatte der ganzen Gruppe strikt verboten, bei Veranstaltungen der Charmers oder der Schule irgendwelche Zärtlichkeiten auszutauschen. Auf einem Ball herumzuknutschen fiel eindeutig in diese Kategorie. Ich wich ihm aus.
    „Savannah, normalerweise küsst man sich, wenn man sich gerade gesagt hat, dass man sich liebt.“ Greg klang fast wütend. Ich hatte wohl sein Ego verletzt. Wahrscheinlich sollte ich ihn jetzt nicht unbedingt daran erinnern, dass ich die drei kleinen Wörter noch nicht gesagt hatte.
    „Ich weiß. Aber Charmers müssen sich bei Schulveranstaltungen zurückhalten“, erklärte ich. Zum ersten Mal machte er michnervös. „Sonst bekomme ich Ärger. Es wirft kein gutes Licht auf die Gruppe.“
    Seine Miene verfinsterte sich, und seine Augen wurden dunkel wie Zartbitterschokolade. „Das ist eine blöde Regel.“
    Ich hatte sie, ehrlich gesagt, immer gut gefunden. Aber Greg war schon so wütend, dass ich nicht noch Öl ins Feuer gießen wollte. Also sagte ich nichts.
    „Vielleicht solltest du bei ihnen aufhören.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er wusste besser als jeder andere, wie gern ich Betreuerin bei den Charmers war. Ich sah mich um, ob ihn jemand gehört hatte, aber anscheinend waren alle in ihrer eigenen Welt versunken.
    Zum Glück endete das Lied und damit der ganze Ball. Jetzt musste ich den anderen Charmers und den Cheerleadern beim Aufräumen helfen. „Ich muss gehen. Sehen wir uns nachher noch?“ Er hatte mich zum Ball abgeholt, aber wenn er zu sauer war, konnte mich eine der Tänzerinnen mitnehmen.
    Er nickte steif und stolzierte davon.
    Wow. Benahmen sich alle Jungs so seltsam, wenn sie ihrer Freundin ihren Highschoolring schenkten? Ich sah ihm kurz nach, dann schüttelte ich den Kopf und schob mich durch die aufgekratzte Meute zum Imbissstand.
    Als wir eine Stunde später alles aufgeräumt hatten, hatte sich Gregs seltsame Laune immer noch nicht gebessert. Schweigend fuhren wir zu mir. Ich war zu müde, um über irgendwas zu reden, und er war offensichtlich immer noch sauer über die Kussregeln. Bei mir angekommen, begleitete er mich bis auf die Veranda.
    „He, du trägst meinen Ring ja gar nicht“, sagte er.
    Ich wurde rot und wollte die Taschen meiner Jeansjacke durchsuchen. Moment, diese Jacke hatte gar keine Taschen. Dann fiel es mir wieder ein. „Ach ja, ich habe den Ring beim Putzen an meine Kette gehängt. Er ist mir ein bisschen zu groß; ich hatte Angst, ich könnte ihn verlieren.“ Ich zog die Kette hervor.
    Er berührte den Ring, der neben meinem goldenen Medaillon auf meiner Brust lag, direkt über dem Ausschnitt. Seine Knöchel streiften über meine Haut. Bei dieser vertrauten Berührung wurdemir unbehaglich zumute, aber ich hielt still und wartete ab, was er tun würde. Nach einem langen Moment nickte er. „Da gefällt er mir. Zeig allen, dass du mir gehörst.“
    Ich reckte den Kopf für unseren üblichen sanften Abschiedskuss. Für mich hatte dieser Abend lange genug gedauert, aber plötzlich hielt er mich fest umarmt. Seine Zunge streifte meine Lippen, und ich schnappte nach Luft. So hatten wir uns noch nie geküsst. Er deutete meine geöffneten Lippen als Einladung, ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten und streckte sie weit hinaus. Stöhnend rieb er mir über den Rücken.
    Sollte das etwa dieses Feuerwerk von Gefühlen auslösen, von denen man immer las?
    „Savannah“, flüsterte Greg an meinen Lippen, bevor er eine Reihe von Küssen über meine Wange bis zum Hals regnen ließ.
    Okay, das war zu viel. Ich beugte mich zurück und versuchte, mich aus seinen Armen zu befreien. „He, he, langsam.“ Ich rang mir ein Lachen ab.
    Schwer atmend durchbohrte er mich mit seinem Blick. „Ich liebe dich, Savannah. Wenn du mich so ansiehst, löst du in mir ganz neue Gefühle aus.“
    „Äh …“ Ich merkte, dass ich ihn wieder direkt ansah, und wandte schnell den Blick ab. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. Ich durfte ihn nicht so oft ansehen. Zum Glück war heute Samstag. Er würde sich über Nacht erholen, genau wie die Typen aus dem Algebrakurs. Bis Montag dürfte er wieder normal sein. Vielleicht sollte ich meine Blicke fürs Erste fein dosieren, bis seine Toleranzgrenze höher war.
    „Bis Montag.“ Mit einem aufgesetzten Lächeln wand ich mich aus seinen Armen.
    Aber er hielt meine Hand fest, damit ich nicht ins Haus flüchten konnte.

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