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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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in der Form von Fingern.
    Blinde Wut packte mich, und ich bekam meine Energie gerade so weit in den Griff, dass ich nicht das ganze Gebäude abfackelte. Für diese Blutergüsse würde Stanwick bitter bezahlen. Falls sie wirklich von ihm stammten.
    Meine Vermutung wurde schneller bestätigt, als ich gehofft hatte. Nach der Schule kamen Anne und ich gleichzeitig vom Volleyball- und Footballtraining.
    Auf dem Weg zum Parkplatz hielten wir einen guten Meter Abstand voneinander, damit es nicht so aussah, als wären wir zusammen unterwegs. Ich fragte: „Stanwick?“
    Genau wie ich blickte sie starr geradeaus. „Ja.“
    „Nur er?“
    „Ja. Er hat ihr Montag beim Essen eine Scheißangst gemacht. Seitdem versteckt sie sich in der Pause auf dem Klo.“
    Also hatte er Savannah die Blutergüsse am Montag verpasst.
    „In Geschichte hat sie seinen Ring abgenommen.“ Ich hatte mein Auto erreicht.
    „Braves Mädchen. Trotzdem …“
    „Schon klar. Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“ Annes Lächeln nach zu schließen, wusste sie nichts von den Blutergüssen. Hatte Savannah seit Neuestem Geheimnisse vor ihrer besten Freundin?
    Hatte Stanwick ihr schon mal wehgetan?
    „Aber übertreib es nur nicht, damit es nicht peinlich für sie wird. Lass nicht den Neandertaler raushängen“, sagte Anne.
    „Wer, ich?“ Während ich mein Auto aufschloss, warf ich ihr einen unschuldigen Blick zu, aber meine Miene verfinsterte sich schnell. „Wir treffen uns morgen früh bei den Picknicktischen vor der Cafeteria.“
    „Okay, bis dann.“
    Zähneknirschend stieg ich in mein Auto und fuhr los. Aus Versehen quietschten die Reifen. Zum Glück gehörte der Polizist an der Ecke zum Clann und drohte mir nur mit dem Finger. Heute Abend hatte ich zu viel zu tun, um auf einen Strafzettel zu warten.
    Am nächsten Tag blieb ich in der Cafeteria, bis ich gesehen hatte, wie Anne etwas in Savannahs Rucksack steckte, während Sav in der Essensschlange stand. Dann ging ich nach draußen, um meinen ordentlichen Energieüberschuss loszuwerden. Am Abend zuvor hatte ich eine Reihe Talismane angefertigt, aber nicht mal das hattemein Energielevel gedrückt. Die Nachfahren an unserem Tisch hatten heute ausgesehen, als wollten sie mich umbringen. Emily hatte nur mit einem Mörderblick auf die Tür gedeutet.
    Aber ich wurde dieses Gefühl einfach nicht los. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als daran, Stanwick zu verprügeln. Und zwar richtig. Und daran, dass ich offiziell gar kein Recht hatte, so zu fühlen, und schon gar nicht, etwas zu unternehmen.
    Als ich mich gegen meinen üblichen Baum lehnte und gerade etwas Energie abfließen ließ, spürte ich diesen vertrauten Schmerz in Bauch und Brust, den nur ein einziges Mädchen auslöste. Dabei sollte Savannah mit ihren Freundinnen in der Cafeteria sein, beschützt von vier Talismanen.
    Das Gefühl war so stark, dass ich es nicht ignorieren konnte. Also öffnete ich die Augen. Und fluchte.
    Stanwick und Savannah standen vor dem hinteren Ausgang der Cafeteria neben den Mülltonnen. Durch die gebogene Form des Gebäudes konnte man sie von den Picknicktischen aus nicht sehen. Aber ich hatte sie im Blickfeld.
    Sie hatte die Augen weit aufgerissen, und ihr gequälter Blick traf mich wie ein Schlag in den Magen. Als sie Stanwick seinen Ring zurückgeben wollte, lehnte er das ab und schob stattdessen ihre Hand weg. Sie versuchte es noch einmal. Er ignorierte die Geste und drückte sich gegen Savannah, die mit dem Rücken an der Backsteinfassade lehnte.
    Ohne nachzudenken, ging ich hinüber. Als ich näher kam, konnte ich sie hören.
    „Nicht, Greg. Hör auf. Das bist nicht du. Es ist meine Schuld. Ich weiß, dass ich damit angefangen habe. Aber du musst trotzdem aufhören.“
    Er wollte sie auf den Mund küssen. Sie wandte den Kopf ab und stemmte sich gegen seine Schultern, aber er bedrängte sie nur noch mehr und küsste ihren Hals. Als sie ihm mit Wucht auf die Zehen trat, zuckte er nicht einmal.
    Ich sah die Angst und Enttäuschung in Savannahs Augen, eine Sekunde bevor sie mich erkannte. Dieser Blick fachte meine Wut noch weiter an, ich wurde unglaublich zornig. Es fraß mich innerlichauf und ließ jeden Sinn und Verstand in Rauch aufgehen.
    Ich packte Stanwick an den Schultern, riss ihn von ihr weg und schleuderte den benommenen Typen hinter den nächsten Müllcontainer.
    Es war ein wunderbares Gefühl, Stanwick mit diesem überraschenden Kinnhaken zu Boden gehen zu lassen. Ich stürzte mich wieder auf

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